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Auf dieser Seite sind meine älteren Reiseberichte abrufbar. Wo ich schon war, steht hier. Natürlich gibts auch Fotos dazu, und zwar auf dieser Page hier.

 
     
  25. Juli 2003  
     
 

Liebe Freunde/Innen und Familie

Lange ist es her, dass ich mich gemeldet habe. Ich moechte mich entschuldigen. Es war eine sehr stressige und anstrengende Zeit. Mein Arbeitspensum bei Kuehne und Nagel nahm mich 10 Stunden pro Tag in Anspruch. Das mit den 80 % war schnell ueberholt, als einige Arbeitskollegen kuendeten. Am Abend fuhr ich vier mal die Woche bei Rushhour quer durch die Stadt, um fuer 4 Stunden dem Shiatsu-Unterricht beizuwohnen. So ein Alltag liess nicht viel Zeit fuer anderes. Wenn ich nach Hause kam, fiel ich jeweils voellig uebermuedet ins Bett, oft zu muede, das Nachtessen einzunehmen. Zudem ist ausser Arbeit bis zum Umfallen nicht viel passiert hier in Downunder.

Vor 2 Wochen habe ich endlich mein Arbeitsverhaeltnis mit Kuehne und Nagel aufgeloest, da ich den Stress und Druck nicht mehr ausgehalten und erste Abnuetzungserscheinungen gezeigt habe. Ich habe nun einen Raum in einer Gemeinschaftspraxis gemietet, wo ich zweimal die Woche Shiatsubehandlungen gebe. Fuer die restlichen 3 Tage suche ich nun einen Teilzeitsjob. Bin nun fleissig am Werbung machen und Flyers verteilen.

Hier ist es immer noch Winter. Leider hatten wir noch keinen grossen Schneefall, so dass ans Skifahren nicht zu denken ist. Trotz schoenstem Wetter ist es sehr kalt, vorallem nachts, so dass ich mich immer tief im Bett verstecke beim Schlafen. Das war dann auch ausschlaggebend, dass Lucinda und ich fuer eine Woche in die Suedsee entflohen. Da China immer noch mehr oder weniger unsicher ist zum Reisen (SARS und Terror) - vorallem in die Region, in welche unser Trip geplant war - ist dieser Plan vorerst auf Eis gelegt.

Also entschlossen wir uns fuer die sichere Variante: Fiji war die Reisedestination. Mit grosser Vorfreude und Erwartungen starteten wir unseren Trip: Paradies, wir kommen!

Wir fanden eine abgelegene schoene Insel mit smaragdgruenem Wasser, weissem Sandstrand, fantastischem Reef und Fischwelt. Wir wohnten in einer einfachen Strohhuette eines kleinen Resorts, welcher von einem Insel-Clan geleitet wurde. War ein Erlebnis, inmitten den Einheimischen zu leben, mit ihnen zu fischen, am Lagerfeuer Fijianische Popsongs zu singen, Kava zu trinken (Kava ist das nationale Getraenk mit grosser Symbolik... ist aber kein Alkohol... - hat eine sedierende Wirkung. Es schmeckt aber scheusslich wie abgestandes Abwaschwasser) oder mit den quietschvergnuegten Kindern zu spielen. Leider war die Woche viel zu schnell vorueber; wir fingen gerade mal an braun zu werden - schon mussten wir uns wieder verabschieden.

Leider blieb ein schaler Nachgeschmack: Die Fijians sind ziemliche kulinarische Tiefflieger, so dass das Essen nicht sehr geniessbar ist und vieles einfach frittiert wird fuer die Touris... Ausser verzaubernder Natur, hat Fiji nicht viel zu bieten (die ehemaligen Kannibalen haben keine Kultur...), und es herrschen grosse innenpolitische Spannungen. Zudem ist Fiji masslos ueberteuert. Geboten wird Backpacker-Service zu 5-Stern-Preisen. Das gibt Daumen runter, Fiji! Vorallem wenn man Asien gewoehnt ist, mit der vielfaeltigen Kultur und unendlichen leckeren Gerichten. Unser naechster Trip geht definitiv nicht in die Suedsee!

Nun sind wir also wieder zurueck in der Kaelte, kraeftig am strampeln, um mein Geschaeft auf die Beine zu bringen, mit viel Enttaeuschungen und Rückschlaegen. Muss mich immer wieder aufrappeln und Kopf hoch!

Zudem sind wir auf der Suche nach einem neuen zu Hause. Unsere Micro-Einzimmerwohung platzt aus allen Naehten. Und wir benoetigen unbedingt mehr Platz. Wir haben schon unzaehlige Wohnungen und Haeuser angeschaut, doch haben wir das Richtige noch nicht gefunden (oder es war massiv ueber unserem Budget).

Das waers fuer den Augenblick. Im naechsten Mail werde kann ich dann sicher einige News berichten...

Ein lieber Gruss
Patrick

 
     
  15. Mai 2003  
     
 

Mein zweiter Donnerstag frei. Habe mein Arbeitspensum nun auf 80 % reduziert, um mehr Zeit fuer Shiatsu und Schule zu haben. Habe soeben eine Shiatsubehandlung bekommen - die erste seit Monaten. War das gut. Bin nach den Ferien schon wieder voll im Geschaeftsalltag und spuere bereits wieder die ersten Muedigkeitsanzeichen.

Wie ja schon geschrieben, haben wir uns entschlossen, fuer unsere Ferien vorerst nicht nach China zu reisen. Stattdessen haben wir unser Auto mit Camping Equipment und Nahrungsmittel fuer 2 Wochen vollbeladen und haben uns auf einen Roadtrip der Ostkueste Victorias entlang aufgemacht. Wir entdeckten viele wunderschoene Plaetze. Uebernachtet haben wir immer direkt am Meer an einsamen, abgelegenen Zeltplaetzen, meistens in Nationalparks. Am meisten habe ich die Stille genossen, welche in der Nacht herrschte (kein Wunder nach 1 Jahr Grossstadtrummel.), nur ab und zu unterbrochen durch herumhuepfende Kaenguruhs oder jaulende Dingos. Eines Nachts bin ich aufgewacht und war ganz verwirrt, als ich nichts (aber auch gar nichts) hoeren konnte, ich dachte die Welt steht still, bis ich herausfand, dass ich im Zelt lag, weit weg von der Zivilisation.

Wir unternahmen lange Wanderungen dem Strand entlang, kletterten die Sandduenen hoch und purzelten runter, fanden alte Aboriginalrunen, die Essenssammelplaetze, wo sie sich zusammengefunden, gegessen und gefeiert haben. Da liegen ueberall Muscheln und Knochen herum, welche hunderte Jahre alt sein muessen. Wir beobachteten die Delphine und Surfer beim Wellensurfen. Wir machten uns selbst auf ein Seeabenteuer auf, mit einem gemieteten Motorboot, nachdem wir einen 5 minuetigen Crashkurs in Seeverkehrsregeln hatten ...

Auf dem Rueckweg gings dann ueber die Alpine Road durch die Berge. Die Farben der Natur waren leuchtend rot, gelb, orange - der Herbst ist zurueck. Ich nahm den groessten Skiresort Australien unter die Lupe (leider lag noch kein Schnee). Die Lifte sind ziemlich kurz und die Pisten flach, doch fuer ein Weekend koennte ich mich sicher damit anfreunden. Leider dauert die Hinfahrt allein schon 5h, den engen gewundenen Passstraesschen entlang. Und zum hinfliegen fehlt mir das noetige Kleingeld.

Wir besuchten die alten Goldgraeberminen und Fastgeisterstaedte - die letzten Ueberbleibsel vom Goldrush vor 150 Jahren. Als wir im 200 Jahre alten Hotel uebernachteten, fuehlte ich mich zurueckversetzt in die glorreichen Zeiten. Schade, dass ich die verpasst habe. Waere gerne ein Goldgraeber, ein Viehtreiber oder Outlaw gewesen hier. Leider sahen wir auch die Ueberresten der verheerenden Waldbraende vom Januar 2003. Ganze Landstreifen sind einfach schwarz. Die Baeume nur noch schwarze Stuempfe, das Gras, die Erde verbrannt. Gluecklicherweise ist sich die Landschaft erstaunlich schnell am erholen - gehoeren doch Braende hier fast zur Tradition.

Den Abschluss machten wir im Ned Kelly Country, dem beruehmtesten Volkshelden Australiens (der Australische Robin Hood oder Willy Tell). Ein Gangster mit irischen Wurzeln, der die Banken ueberfallen hat, um sich an der Ungerechtigkeit der Australier an den armen Iren zu raechen. Wir uebernachten auf einem Zeltplatz an einem Bergseelein - wo vor 100 Jahren Chinatown war - da der Goldrush ja tausende von Chinesen angezogen hat - heute ist nichts mehr zu sehen von Uebrigbleibseln des Chinesischen Viertels.

Fazit: 2 Wochen super Wetter, viele atemberaubende Schauplaetze - und das gleich vor der Haustuere. Wieso weit gehen, wenn das Schoene doch so nah liegt...

Trotzdem im Juni geht es auf nach China! Wir haben uns mit chinesischen Kraeutern vom chinesischen Doktor eingedeckt, welche das SARS-Virus in Schach halten, so dass uns nichts mehr aufhalten kann. Freuen uns nun riesig auf das bevorstehende Abenteuer.

Letzten Sonntag war es regnerisch und kalt. Da ich von meinem Bruder in der Schweiz einen Raclette-Ofen erhalten habe, wollten wir diesen ausprobieren und ein Raclettenachtessen (Kaese wird gegrillt in einem Ofen - lecker mit Kartoffeln und sauren Gurken) kochen. Wir deckten uns mit 500gr kostbarem und suendhaft teuren Schweizer Raclettekaese ein und bereiteten den ganzen Schmaus vor. Als wir den Ofen einstecken wollten, merkten wir, dass wir den falschen Adapter hatten (nur 2 Pol anstatt 3 Pol). Was blieb uns anderes uebrig als kalter Kaese zu essen. Wir sind nun verzweifelt auf der Suche nach einem richtigen Stecker, damit wir einen weiteren Versuch starten koennen. Zum guten Glueck hatten wir keine Gaeste. Das waere ja ein Debakel geworden.

So, heute abend werde ich mich gemuetlich ins Kino setzen und die Premiere von Matrix geniessen - Matrix reloaded - gefilmt in Sydney!

Ein herbstlicher Gruss aus Melbourne
Patrick

 
     
  21. März 2003  
     
 

Gruezi! In 4 Tagen haetten wir eigentlich in unsere langersehnten Flitterwochen starten sollen, welche uns nach China (Guandong Provinz) und Hongkong haetten fuehren sollen. Haetten! Da ja bekanntlich das toedliche Virus SARS in weiten Teilen von Asien wuetet, vor allem aber in obigen 2 Gebieten (der Virus ist ja zuerst in Guandong Provinz aufgetaucht), ist es leichtsinning und nicht zu verantworten, dort hin zu reisen. Wir moechten unsere Flitterwochen nicht hinter einer Mundschutzmaske und unter staendiger Angst, uns irgendwo anzustecken, verbringen.

Nicht mal ein Alternativprogramm kommt in Frage, da Reisen mometan einfach zu unsicher ist, vorallem in Asien, und Nahmittelost. Und da ueber Ostern ganz Australien auf den Beinen ist, ist es fast unmoeglich, irgendwo hier hinzureisen. Wir werden nun ganz einfach good old Balkonien Ferien verbringen, trotz herbstlicher Kaelte, welche sich langsam aber sicher breit macht hier in Melbourne. Dies ist das erste Mal, wo ich eine meiner Reisen wegen gesundheitlichem Risiko annullieren muss.

Die Situation der Welt macht mir schon zu denken. Meine Freundin Gerlinde, welche in Singapore wohnt, sagte mir am Telefon, dass die Strassen leergefegt sind und die Schulen geschlossen sind, alle verkriechen sich in den eigenen vier Waenden, um sich nicht anzustecken. Da man nicht weiss, wie man sich anstecken kann, herrscht grosse Angst. Wir sind hoffen, dass wir die Reise trotzdem spaeter in diesem Jahr nachholen koennen, aber momentan sind die Aussichten alles andere als rosig.

Wir sind hier nun auf Wohnungssuche, nachdem der Vertrag unseres "grossen" kleinen Einzimmerstudios ausläuft. Wir sind froh, nach einem Jahr japanischem wohnen (auf kleinstem Raum.) eine groessere Wohnung zu suchen, so dass ich nachts nicht immer auf der Toilette lesen muss.

Wir haben uns letzte Woche 2 Fahrraeder geleistet. Ein Importkunde von mir, welcher Fahrraeder importiert, hatte einen Lagerverkauf fuer Angestellte. So konnten wir uns 2 Mountainbikes relativ guenstig ersteigern. Es ist ein total neues Gefuehl, Melbourne auf dem Sattel zu erkunden und die vielen Biketracks abzuspulen (Melbourne ist eine der fahrradfreundlichsten Grossstaedte der Welt!). Wir kommen in Quartiere, welche wir vorher nie gesehen haben. Es gibt sogar Offroad-Crosscountrytracks entlang dem Yarra Fluss. Inmitten der Stadt und doch in der Natur.

Letzten Freitag habe ich wiedermal im Pub ausgeholfen. Zurueck mit meinen 2 Koechen. Zur Belohnung gabs einige Bierchen und ein leckeres Nachtessen. Es war ein froehliches Wiedersehen.

Hier in Melbourne ist am Samstag immer Markttag. Wir haben einige grosse Maerkte. Wir gehen immer zum Queen Victoria Markt, welcher im Stadtzentrum ist. Wir decken uns da immer fuer die ganze Woche mit allen feinen und frischen Lebensmittel ein.

Halb Melbourne trifft sich hier zum Kaffee, Zeitunglesen, Fruehstuecken und natuerlich einkaufen. Wir starten mit einem Cappuccino und einer deutschen Bratwurst mit Kaese, Zwiebeln und Sauerkraut, manchmal ist es auch ein Donut. (Wie kann man nur. Das habe ich zuerst auch gedacht, aber nun koennte ich das Weekend nicht mehr ohne beginnen.)

Dann geht es los von Stand zu Stand, durch die Leute mit ihren Einkaufwaegelchen oder mit Kartonboxen voller Food manoevrieren. Frischer Fisch und Seafood, Fleisch, Fruechte und Gemuese, Kaesewaren, Kleider, sogar Huehner und Enten kann man ersteigern (ich musste Lucinda schon paarmal davon abhalten, Enten zu kaufen. So dass sie eines Samstages mit einem Finken nach Hause kam. Doch leider wurde der Kaefig, der auf dem Balkon stand, eines Nachts von einem Possum attackiert, so dass der arme kleine Kerl an einer Herzattacke starb.) Die Nachfahren der Griechen, Italiener und Asiaten haben sich auf das Gemuese und Fruechte spezialiert, die Australier auf das Fleisch und die Japaner auf Souvenirs. Es werden ueberall lautstark die Sonderangebote angepriesen, welche minuetlich aendern (die Fleischhaendler sind am lautesten - vorallem in der BBQ Saison, welche ja 365 Tage pro Jahr ist hier). "Banana, Banana, Sweet Banana 1 kg for 1 Dollar." - " We have the best mushrooms."

Es ist ein wahres kulinarisches Erlebnis, und es macht total Spass einzukaufen - alles frisch, und man freundet sich mit den Verkaeufern an. Zudem spielen viele Bands von Country, Peruanischer Folklore, Russichen Polkas, Mississipi Jazz, Stepptanz, Puppentheater, usw. Ich habe seit Wochen keinen Supermarkt mehr betreten. Nur fuer Koerperpflege und Reinigungsartikel gehen wir noch schnell zu einem der Safeway Shops, welche 24h offen haben. Ich bin ja ein totaler Shoppingmuffel, doch freue ich mich immer auf den Samstagmorgen am Market. Vorallem ist es auch viel guenstiger als Supermarkt Food. Wir decken unseren woechentlichen Bedarf ab fuer ca. AUSD 50 - 80.

Hier regnet es immer noch nicht viel. Das Wasser-Reservoir sinkt drastisch - nur noch zu 40 % voll. Wenn es nicht bald regnet, werden wir auf Wassersparprogramm Stufe II schalten. Wir warten sehnsuechtig auf das goldene Nass.

So, das waers aus Melbourne. Werde dann mehr aus meinen Ferien in Balkonien berichten.
Viele Gruesse
Patrick

 
     
  21. März 2003  
     
 

Camping Weekend

Letztes Wochenende war Formel-1-Weekend. Die Stadt war voll von angefressenen Autofans. Die Motoren der Rennwagen konnte man wieder in der ganzes Stadt hoeren. Entweder man liebt F1 und geht hin, man pflastert sich die Ohren zu fuer 4 Tage - oder man muss die Stadt verlassen. Wir entschlossen uns fuer die letzte Variante, da gleichzeitig noch langes Weekend war (Montag frei). Wir fuhren zum Strand und fanden einen schoenen Platz zum Zelten auf einem kleinen versteckten Zeltplatz. Das Wetter war windig und stuermisch und wir genossen die langen Spaziergaenge und das wilde Klima . Am Abend, als wir unser Steak auf dem Grill brutzelten, fing der Schreck dann an. Wir hatten drei Zeltcamps um uns herum mit Teenagern (richtige Partykids), welche viel Spass hatten mit Spielen, lautem Hiphop (vom einen Lager) und Heavyspeedmetal (vom anderen Lager) und Geschrei und Gekreische. Da es noch frueh war, war es mehr oder weniger akzeptabel. Eine Regenschauer kurz vor Mitternacht (ein Geschenk des Himmels) liess alle in die Zelte huepfen und der Laermpegel verstummte ein wenig. Wir versuchten schnell einzuschlafen. Doch dann begann das Zelt neben an mit Trinkspielen und es wurde unaushaltbar laut, natuerlich war nichts mehr mit schlafen... Ich machte mich auf die Suche nach einem ruhigeren Platz und so zogen wir nach Mitternacht um, voellig entnervt, unter zynischen Kommentaren der Kids... Wenigstens konnten wir dann unseren geruhsamen Schlaf finden. Eines ist klar, ich ziehe mich nie mehr zurueck in die Natur, um dem Stadtlaerm zu entkommen... Der F1 Laerm war wenigstens nur am Tag.

Dieses Wochenende hatten wir Besuch von meinem alten Basler Kumpel Roman und seiner Freundin Signe. Da ich ein vollgepacktes Programm habe momentan, konnten wir uns nur 2 mal kurz treffen. Am Sonntag gingen wir in das grosse Weingebiet, das nahe bei Melbourne liegt, und genossen einen herrlichen Tag mit Weindegustation und Picknick im Gruenen bei bestem Wetter. Nun sind die beiden auf Ihrem Trip around Australia. Wie ich die beiden doch beneide. Bin nun 1 Jahr hier und habe ausser Region Melbourne und Queensland noch nichts bereisen koennen. Am liebsten haette ich mich auf dem Ruecksitz des Autos versteckt und waere als blinder Passagier mitgereist.

Das waer es kurz aus Melbourne. Bald geht es nach China (ueber Ostern). Dann kann ich wiedermal einen richtigen Reisebericht schreiben. Yupppieee!

Mit herbstlichem Gruss
Patrick

PS: Immer noch keine Spur von meinem ehemaligen Arbeitskollegen, welcher nie mehr vom Lunch zurueckgekommen ist. Ein paar Leute haben ihn gesichtet, so dass wir vermuten, dass er bei einer anderen Tranportfirma arbeitet. Doch wir haben keine Bestaetigung.

 
     
  6. März 2003  
     
 

Letzte Woche hatte ich die ersten schwerwiegenden Probleme in meinem jungen Eheleben. Auf meiner langen Autofahrt nach Hause von der Arbeit, traf mich der Schlag... Der Ehering an meinem Finger war verschwunden. Da ich mich nicht daran erinnern konnte, ihn abgezogen oder abgelegt zu haben, wurde die Sache sehr mysterioes. Ich fing sofort mit der Suchaktion an. Tasche, Kleider, Auto... Ich stellte die Wohnung auf den Kopf, im Geschaeft mobilisierte ich alle meine Arbeitskollegen. Unauffindbar.

Natuerlich versuchte ich die Angelegenheit zuerst zu vertuschen, doch nach 2 Tagen musste ich Lucinda ein Gestaendnis ablegen. Natuerlich war sie alles andere als happy. Ich sei im Findungsprozess, so konnte ich sie hinhalten.

Dann, eine Woche spaeter, als ich schon einen neuen Ring bestellen wollte, steckte ich meine Hand in die Hosentasche und fuehlte etwas rundes, kaltes... Der Ring war zurueck! Obwohl ich die Hosen unzaehlige Male durchsucht habe und nichts gefunden habe, war er ploetzlich wieder da. Erleichtert konnte ich sofort den gluecklichen Fund berichten!

Doch nur Minuten spaeter ging wieder etwas verloren... Ein neuer Arbeitskollege fing an, der meine Position uebernehmen sollte. So dass ich ihn trainierte und einarbeitete. Als es Mittagszeit war, sagte er, dass er schnell zum Lunch gehen werde und in 30 min. zurueck sei. Als er nach 2h immer noch nicht erschienen ist, musste ich meinen Vorgesetzten informieren. Er kam nicht mehr zurueck von seinem Lunch... Dies ist nun 4 Tage her. Vielleicht steht er noch immer in der Warteschlange im Mc Donalds. Aber ich habe gehoert, dass man sich hier so verabschiedet, wenn man den Job nicht mag.

Natuerlich sind wir schon etwas beunruhigt - es haette ja auch etwas passieren koennen. Wir versuchen nun, ueber seinen alten Arbeitsgeber herauszufinden, ob er wohlauf ist... Wir wissen es momentan noch nicht. Andere Laender, andere Sitten.

Gruss aus Downunder
Patrick

 
     
  20. Februar 2003  
     
 

In Melbourne bahnt sich bereits der Herbst an, die Tage werden kuerzer, und es wird ein wenig kaelter abends. Und dies, obwohl der Sommer doch gar noch nicht richtig angefangen hat. Vielleicht empfinde ich das so, weil ich in den heissesten 2 Wochen Ende Januar in der kalten und verschneiten Schweiz anzutreffen war...

Doch fangen wir vorne an. Anfangs Dezember habe ich meinen Job im Pub an den Nagel gehaengt, um bei der Niederlassung meiner alten Transportfirma anzufangen. Ich arbeite in der Abteilung, wo wir Seefrachts-Sendungen an die Empfaenger per LKW ausliefern. Ich habe gedacht, easy going, in Australien ist alles locker und gemuetlich, hier wird nicht soviel gearbeitet wie in der Schweiz. Nun gut - ich sollte bereits nach einigen Tagen eines Besseren belehrt werden. Ich habe noch nie in einer solch hektischen und stressigen Umgebung gearbeitet. Nonstop laeuten die Telefone, und alle Pendenzen muessen sofort erledigt werden, so dass man da sitzt mit einem Berg Dokumente auf dem Tisch - und alle sollten in den naechsten 2 min 30 sec bearbeitet sein, da kann man nicht mal mehr Prioritaeten setzen. Nach Ankunft des Schiffes muessen die Gueter zolltechnisch abgefertigt werden und schnellstmoeglichst aus dem Hafen abgezogen werden, um Lagergelder zu vermeiden - und dann sofort ausgeliefert werden, denn alle Empfaenger schreien nach der Ware. Da Australien ja weit weg von ueberall ist, sind die Transitzeiten dementsprechend auch sehr lange... Ich habe jedenfalls noch nicht oft Mittagspause gemacht, geschweige denn Kaffeepause oder einen Schwatz mit ArbeitskollegenInnen - so dass ich die meisten gar noch nicht mit Namen kenne. In der ersten Woche habe ich im Tiefschlaf noch gearbeitet (oder besser gesagt, von Arbeit getraeumt). Die Weihnachtsfeiertage haben das ganze natuerlich noch verschlimmert, da nur die Haelfte der Angestellten anwesend war. Und die Freitage, die einem natuerlich dann beim Erledigen der Arbeit fehlten.

Wie ein Geschenk vom Himmel kam da die Woche Ferien in Queensland ueber Sylvester. Nachdem wir hier Weihnachten bei Lucindas Familie gefeiert hatten, ging es ab ans Meer (wieder einmal eine weitere Weihnacht in der Waerme, weit weg von der Familie - faellt mir einfach schwer, mich daran zu gewoehnen). Lucinda und ich mieteten eine renovierte Strandhuette in einem kleinen Fischerdoerfchen in der Naehe von Hervey Bay. Die Huette war direkt am Ufer; wir konnten vom Balkon aus fischen. Diese Woche froenten wir dem Ausruhen, Nachschlafen, Entstressen, Lesen und dem Leben direkt am Meer mit Fischen, Baden, Sonnen, traumhaften Sonnenaufgaengen, Beobachten der Pelikane und kreisenden Seeadlern.

Wir unternahmen auch einen Trip zum Reef mit einem kleinen Boot in aller Herrgottsfruehe. Natuerlich ungenuegend gekleidet - waren wir innert Minuten pflotschnass von den brechenden Wellen, so dass wir bis zum Sonnenaufgang schlotterten vor Naesse und Kaelte - doch die Sonne brachte dann die versprochene Waerme. Wir versuchten uns mit geringem Erfolg als Fischers Fritz, doch die Beute war erbaermlich... Dafuer sahen wir Meerschildkroeten und Delphine am Boot vorbeiziehen, welche den Trip natuerlich erheblich aufrundeten. War froh, mich am spaeteren Morgen wieder im trockenen und warmen Bett einzukuscheln. Am Sylvester hatten wir traditionell ein ausgedehntes BBQ (was denn sonst) und setzten uns ins einzige Restaurant des Dorfes, wo sich mehr oder weniger alle Einheimischen zum Feiern versammelt hatten - als einzige Auswaertige (und vorallem ich als einziger Tourist aus der Schweiz) waren wir innert kuerzester Frist der Hoehepunkt der Party und wir wurden zu unzaehlichen Taenzchen aufgefordert. War sehr feuchtfroehlich.

Viel zu bald hiess es wieder back to work. Was auszuhalten war, denn bereits 2 Wochen spaeter ging es ja nach Hause in die Schweiz,

Nach obligatem Stopover in Singapore bei Gerlinde und Axel und neu Baby Clarissa bei Dauerregen (und ich freute mich so auf den Whirlpool) landeten wir 6 Spielfilme spaeter in Zuerich. Zwei intensive und traumhafte Wochen folgten. Voellig aufgewuehlt und uebergluecklich, meine Familie und Freunde nach so langer Zeit wieder zu treffen - es war ueberwaeltigend.

Am 25. Januar feierten wir unsere 3. Hochzeit mit den Schweizer Angehoerigen, Freundinnen und Freunden. Da meine Schwester Barbara und Mutter Rosmarie das Fest organisierten, war der Tag fuer uns ein grosses Geheimnis - und eine Ueberraschung loeste die andere ab, ein Hoehepunkt nach dem anderen, die beruehrende Trauung in der Kirche, die tibetischen Friedens-Schals, die Original-Fasnachtsband, das tibetische Hochzeitsritual, die Stretchlimousine (auch wenn sie 1 Stunde verspaetet war), das Indische Bankett, Thomas Gottschalk und seine Wettcrew, die Gaeste aus Londen und Australien, die 7 stoeckige Hochzeitstorte machten unser Fest zum unvergesslichen Ereignis. Ich begreife nicht, wie Paare diesen Tag bis ins letzte verplanen koennen - es war super, nicht genau zu wissen, was uns erwartet.

Vor und nach der Hochzeit blieb fast keine Zeit zum verschnaufen, es ging Schlag auf Schlag. Besuch des Heimatortes Appenzell (wo wir uns mit Bauernhemden und Kuhohrringe eingedeckt haben), Schlittelplausch in Wengen (Schnee ist fuer jemand aus Australien etwas Unvorstellbares, ich hatte die groesste Muehe Lucinda in den Zug zu lotsen... sie wollte nicht mehr weg aus dem Schnee), Besuch von Museen und Familien in der ganzen Schweiz.

Da Lucinda zurueck zur Arbeit musste, verbrachte ich die letzten paar Tag dann noch alleine in der Heimat. Auch dann vielbeschaeftigt. Ich musste mein Lager kraeftig bearbeiten, Papierkram erledigen, meinen alten ArbeitskollegenInnen ueber mein Arbeitsabenteuer Melbourne erzaehlen, mit meinem Gottemeitli in den Zolli gehen und natuerlich den superfrischen Neuschnee auf den Skiern geniessen (traditionell mit meinem Webmaster Tschake - obwohl wir vor Kaelte fast erfroren sind, konnte uns nichts aufhalten, bis die Lifte stoppten). Eine Hochzeit eines Freundes rundete meinen Schweizer Trip ab. Voellig aufgeloest und traurig, doch mit tollen Erinnerungen noch frisch im Gedaechtnis, verabschiedete ich ein weiteres Mal meine Eltern am Flughafen Zuerich, fuer unbestimmte Zeit. Man kann sich ja vorstellen, wie schwierig das ist.

Beim Einchecken hatte ich dann grosse Probeme, weil ich mehr 20 kg Uebergewicht hatte (nicht ich, das Gepaeck!) - der Typ meinte, ich haette doch ein wenig zu viel Uebergewicht, so dass ich umpacken und ein paar Sachen da lassen musste. Nach einem Nonstop Flug landete ich 22h spaeter in Melbourne. Bei Landung begruesste mich ein mit Rauchschwaden und Smog durchhangener Himmel - weil ueberall die Waelder und Buesche brennen in der Umgebung von Melbourne. Durch den Rauchdunst hindurch sah ich einen der schoensten Sonnenuntergaenge, die ich je gesehen hatte. Die Sonne war eine klare, gluehende Kugel, die sich von gelb ueber orange zu rot, blutrot und dunkelrot verfaerbte. Was fuer eine Bilderbuchlandung! Der Zoll machte mir weniger Probleme als beim letzten Mal vor einem Jahr. Sie nahmen mich zwar wieder ins Visier, doch dank meinem Resident-Visum konnten sie mir - trotz Backpackerlook - nichts anhaben.

Am naechsten Tag hiess es auch fuer mich wieder an die Arbeit. Mein Koerper war da, mein Geist fuhr immer noch die Skipisten herunter... Habe nun neue Position erhalten, die ein wenig besser ist, doch grundsaetzlich suche ich schnellstmoeglichst einen neuen Job, wo ich mehr Zeit fuer mich, Hobbies und natuerlich Shiatsu habe. Denn die Schule hat auch wieder angefangen und haelt mich zusaetzlich auf Trab.

Melbourne kommt langsam wieder in das Formel-1-Fieber. Alle hoffen natuerlich, dass wir dieses Mal nicht wieder einen Riesen Crash beim Start und dann ein langweiliges Rennen haben werden. Die Motorfan-Touris kommen in Schwarmen an und verunsichern die Innenstadt. Dann sind momentan auch die Rockopas The Rolling Stones auf Australien-Tournee - waere fuer mich fast ein Muss als alter Rocker... doch die unverschaemten Ticketpreise von AUD 150 - 350 halten mich dann davon ab. Habe sie ja schon 2 - 3 mal live miterlebt.

Momentan bin ich auf dem Icecream Trip. Magnum hat eine Sommerkollektion mit leckeren Aromas herausgebracht und nach Musikern oder Events benannt. Da gibt es unter anderm Wood Choq oder John Lemon. Unwiderstehlich. Das Australian Open habe ich leider verpasst, da ich in der Schweiz war. War schon ein lustiges Gefuehl, an einer Schneebar im Schnee zu sitzen nach dem Skifahren und bei einem Gluehwein das Australian Open in Melbourne im Ferseher mitzuverfolgen. Da kamen fast Heimwehgefuehle auf.

Vor 2 Wochen waren wir an einer coolen Geburtstagsparty. Wir trafen uns in einer kleinen Hinter-Sackgasse im Herzen der Innenstadt. Wir hatten einen tragbaren Grill und hatten BBQ (natuerlich), dann um 22h kamen 2 DJ's und installierten schnell die Plattenspieler und Boxen... nicht fehlen durften natuerlich die Discokugeln und Rauchmaschine. In Kuerze fuehlte sich die ganze Gasse mit Gaesten und Passanten, und wir hatten eine illegale Disco. Getanzt wurde zwischen und sogar auf den Abfallcontainern. Ich fuehlte mich ein wenig wie John Travolta. Zum Glueck wurde die Party nicht von der Polizei unterbrochen und um 3h morgens ging alles huschhusch. Die Geraete in die Autos verladen - und 5 Minuten spaeter sah niemand mehr, dass kurz vorher eine Disco Party abgegangen war. The crazy Melbournians.

Dann war ja noch Valentinstag am 14.2.03, welcher hier gross gefeiert wird. Es ist unverzeihlich, wenn man der Partnerin oder Freundin keine Blumen oder Schokolade schenkt. Schokolade fiel natuerlich weg bei mir, da wir erst gerade einige Tafeln der besten Schweizer Schoggi mit nach Downunder genommen hatten. Aber um die Blumen herum kam ich nicht. Ich wollte zuerst nicht mitmachen, da ich nicht auf Befehl Blumen schenken will, aber die Girls at work haben mich dann kraeftig instruiert, so dass ich nicht darum herumgekommen bin. Die Maenner haben sich die Rosen fast aus den Haenden gerissen im Blumenladen - und die Preise waren utopisch teuer, doch fuer etwas arbeitet man ja hart. Lucinda hat sich auf jeden Fall sehr darueber gefreut.

So, Das waer's wiedermal aus Melbourne. Ein Jodler aus Downunder an meine Freunde und Familie zu Hause! Freue mich wie immer auf Post und Mails.

Und natuerlich druecke ich die Daumen fuer den FCB und freue mich, dass "wir" soeben 1:0 gegen La Coruna gewonnen haben! Hopp FCB. Ein Arbeitskollege hier ist eingefleischter FC Liverpool Fan - und da ich aus Basel komme, mochte er mich von Anfang an nicht, da Basel ja Liverpool aus der Champions League geschmissen hat. Er nennt mich nun immer Christschn Gross! Ein bisschen Schadenfreude war schon dabei, als ich ihm wieder berichten konnte, dass wir wieder gewonnen haben...

 
     
  25. Januar 2003  
     
  Wedding Pictures here! / Skiing Pictures here!  
     
  21. Dezember 2002  
     
 

Merry Christmas aus Melbourne!

Am heutigen 4. Advents-Sonntag bin ich extra in aller Fruehe aus dem Bett gehuepft, um diese paar Zeilen zu schreiben und die Weihnachtswuensche noch rechtzeitig zu uebermitteln. Die letzten Wochen hier waren sehr anstrengend, turbulent und aufreibend. Voll von Hoffnung und Verzweiflung, Geduld und Zweckoptimismus. Ich weiss nicht gar nicht mehr, wie schnell es doch Weihnachten geworden ist. Ich bin froh ueber die Festtage nun ein wenig auszuspannen und nichts zu tun und am Strand zu entspannen und Sonne zu tanken.

Vorallem die Jobsuche stellte sich als ein sehr aufreibendes und schwieriges Unterfangen heraus. In den letzten Wochen war ich mich ununterbrochen am Bewerben, und musste viele Enttaeuschungen einstecken - es hagelte eine Absage nach der anderen - es war zum verzweifeln. Dann endlich vor zwei Wochen hatte ich ein Vorstellungsgespraech bei der Filiale meines alten Arbeitsgeber in der Schweiz, was 2 e-mails, 2 Briefe und 4 Telefonate benoetigte. Und ich wurde auf der Stelle angestellt und konnte am naechsten Tag anfangen, so dass ich meine Kuechenschuerze an den Nagel haengen konnte und mich mit einem weinenden Auge von meinen Koechen verabschieden musste, was mir sehr schwer fiel (ich vermisse bereits die leckeren Mittagessen.). Nun muss ich mir jeden morgen eine Kravatte umbinden. Was fuer eine Umstellung. Ich hatte am ersten Tag einen Kravattenknopfbinde-Intensiv-Kurs bei meinem neuen Mitarbeiter (selbst dies machen die Aussies auf die falsche Seite). Das Weihnachtskind hat meinen Wunsch also doch gehoert (einen Job zu Weihnachten.). Meine schlimmsten Befuerchtungen sind nun nicht eingetreten, dass ich kein Geld fuer Weihnachtsgeschenke haben werde. Gottseidank.

Ende November habe ich meinen ersten Teil des Shiatsukurses abgeschlossen. Zum Abschluss mussten wir eine oeffentliche Praesentation halten und Shiatsu der Oeffentlichkeit vorstellen. Ich hatte meine Rede in der Notfallabteilung und Schmerzklinik in einem Krankenhaus. Die Vorbereitungen haben mich voll in Anspruch genommen, und meine da ich kein guter Redner bin, war ich waehrend Wochen angespannt und nervoes. Doch schlussendlich war die Praesentation ein Erfolg und ich war sehr stolz auf mich, dass ich meine Angst ueberwinden konnte und eine gute Rede ablieferte. Nun kann ich hier offiziell mit Shiatsu arbeiten. Ich werde mich im naechsten Jahr in einigen Praxen und Kliniken bewerben, doch ich muss noch bis Ende Januar warten, denn hier sind Sommerferien und alles ist stillgelegt, und die Zeit, etwas Neues anzufangen, ist nicht gerade optimal - deshalb habe ich mich auch entschlossen, meinem alten Job fuer einige Zeit nachzugehen.

Hier ist alles in Weihnachts-Stimmung - der einzige Unterschied ist, dass es 35 Grad Celsius Hitze ist. Die Stadt ist mit Sternen und Weihnachtsbaeumen geschmueckt. Die Leute tragen rot-weisse St. Nikolaus Muetzen (selbst auf dem Weg zur Arbeit); man koennte meinen, die ganze Stadt sei voll von Santa Clauses. Weihnachten ist ein Outdoor Event hier, man geniesst die Sonne. Ueberall sind BBQ's und Parties. Lustig ist, wenn die Leute die traditionellen Weihnachtslieder wie I am dreaming of a white Christmas und Jingle Bells singen, was voellig passend ist. An Weihnachten gibt es dann den traditionellen gefuellten Truthahn mit Weihnachts-Pudding-Kuchen, was eigentlich ein Winteressen aus dem kalten England ist - aber eben, die Leute lieben Tradition. Ich bin noch nicht weihnaechtlich eingestimmt, denn fuer mich ist Weihnachten im Winter, es muss kalt sein. Ich muss mich erst noch an heisse Xmas gewoehnen.

Ich moechte auch von meiner Seite froehliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wuenschen und dass wir ein Jahr des Friedens vor uns haben. Merry X-mas and a Happy New Year!

Patrick

PS: In Australien sind nun alle voellig happy, dass die FIFA der Ozeaninen-Gruppe einen direkten Qualifikationsplatz für die naechste Fussball-WM zugesprochen hat. sie beginnen schon zu feiern. Und: Vor einigen Wochen habe ich die erste beruehmte Persoenlichkeit auf der Strasse angetroffen - der Saenger von Midnight Oil, Peter Garrett.

 
     
  10. Oktober 2002  
     
 

Patrick erhaelt Permanent Visum!

Und schon wieder eine positive und erfreuliche Nachricht! Vor 4 Tagen habe ich das permanent Visum erhalten! Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Nun kann ich fuer die naechsten 5 Jahren hier wohnen, ein- und ausreisen und (legal) arbeiten. Der schnelle Abschluss dieser langwierigen Visa-Geschichte ist also mehr erfreulich. Doch ich musste nochmals schwitzen. Lucinda und ich haben uns von einem Visa Agenten beraten lassen und haben die Papiere genau nach Instruktionen zusammengestellt. Unser File fuer das Partner permanent Visum war ueberzeugend. Gluecklicherweise erhielten wir einen schnellen Termin. Mit verkrampften Magen, schwachen Knien machten wir uns nervoes zum alles entscheidenden Interview, welches aeusserst unguenstig anfing, da die Entlassungspapiere der Schweizer Armee alles anders als offiziell waren. Wir versuchten mit Haenden und Fuessen das Militaersystem in der Schweiz zu erklaeren, dass es keine professionelle Armee ist, und dass man jedes Jahr 3 Wochen Ferien macht und an einem Kurs teilnimmt...

Schlussendlich lenkte er ein und gab sich zufrieden - ich sah mein Visa schon davonschwimmen im Yarra River. Dann wollte er gruendlich ueber unsere finanzielle Lage (wieso wir in 10 Jahren professionellem Arbeiten nichts gespart und noch kein Haus oder Aktien haetten... Wir erzaehlten ihm von den schoenen Momenten des Reisens...), Testamente, letzter Wille, Versicherungen und Pensionsgelder Bescheid wissen - mehr oder weniger alles, was wir nicht vorbereitet haben; wir schwitzten Blut. Doch am Ende sagte er mit ernster Stimme: "OK, ich kann Dir das Visum geben. Willst Du warten, dann mache ich den Stempel gleich?" - Natuerlich nickte ich eifrig - und mit zittrigen Haenden und grosser Freude bestaunte ich dann das Visum.

Ich hoerte die ganze Last in mir fallen und plumpsen. Sogleich gingen wir in die naechste Bar und stiessen mit einem Glas Champagner an, um diesen historischen Moment zu feiern. Nun bin ich mich fleissig am bewerben fuer einen neuen Job. So wie es aussieht, werde ich in einem Tankstellenshop anfangen. Mit meinem Hotel-Massagejob und dem Shiatsu bin ich dann voll ausgelastet. Vielleicht werde ich einen Nachmittag in meinem Pub weiterarbeiten, da mir das Team so ans Herzen gewachsen ist und ich die leckere Kueche vermissen wuerde.

Am Sonntag war ich an meiner 2. Demonstration in meinem Leben. An der ersten war ich noch ein kleiner Knirps. Meine Tante schleppte mich in den Siebziegern an eine erfolgreiche Demo gegen ein geplantes Atomkraftwerk - welches dann tatsaechlich nie gebaut wurde, gluecklicherweise. Nun, hier in Melbourne finden dauernd irgendwelche Demos und Maersche statt, wegen jedem und irgendwelchem Grund. Und da ich nun auch ein halber Melburnianer bin, ging ich zu einem dieser Gatherings, da es fuer ein gutes und wichtiges Thema war. Marsch fuer den Frieden - gegen den geplanten Krieg im Irak (leider ist die Aussie Regierung zu sehr pro USA). Es war ein friedliches Beisammensein, Leute Kennenlernen und Freunde Treffen (alles hier in Melbourne dreht sich immer um having a good time and meeting people.). Leider wurde die Demo erschuettert vom schrecklichen Attentat in Bali, wo viele Australier ums Leben gekommen sind. Und da viele davon noch Spitzensportler waren, ist alles noch viel schlimmer. Nun herrscht halber Kriegszustand in Australien, die Flaggen auf Halbmast, Blumenmeere auf den Stufen der Parlamentsgebaeuden. Der Hype ist unglaublich - die Regierung raet allen Australiern, welche sich im Gebiet Thailand, Singapore, Indonesion aufhalten, sofort zurueckzukommen - wie wenn hier in Australien nichts passieren koennte. Ich hoffe, dass die zustaendigen Leute hier zuerst denken, dann reden, bevor sie unueberlegt handeln.

Dann ist hier eine grosse Duerre im Anmarsch. In den groessten Teilen des Landes hat es seit Monaten nicht recht geregnet, und die Farmer muessen den groessten Teil ihrer Herden schlachten, da sie sonst verhungern wuerden - es ist nicht genug Gras und Wasser vorhanden. Die Preise fuer Nahrungsmittel steigen. Im ganzen Land herrscht absolutes Feuerverbot, um bevorstehende katastrophale Waldbraende zu verhindern. Bald werden wir auch hier in Melbourne Wassergebrauchs Beschraenkungen erhalten.

Als ich letzte Woche in der Innenstadt war, sah ich drei Smart Autos, welche grosse Werbeanhaenger durch die Strassen zogen. Die ersten Smarts, welche ich hier in Melbourne gesehen habe. Freute mich natuerlich. Hoffe, dass es bald in ganz Melbourne von Smarts wimmelt.

Dann bin ich stolz, mitzuteilen, dass ich the Most Livable City in the World wohne. Wir haben Vancouver ganz knapp geschlagen und natuerlich sind wir stolz, dass wir auch Sydney weit hinter uns gelassen haben. (Die Rivalitaet zwischen Melbourne und Sydney ist zu vergleichen mit Basel und Zuerich... wobei Sydney Zuerich waere...)

Also, das waers von mir aus Melbourne. Auf mich wartet ein feines Kaenguruh-Steak zum Nachtessen (kein Witz...) und dann eine crazy Party.

Top Gruss aus der Stadt, wo es sich am besten leben laesst!
Patrick

 
     
  10. Oktober 2002  
     
 

Wieder ist viel Zeit vergangen seit dem letzen Bericht. Und es ist viel passiert.

Ende September habe das erste Semester in der Schule abgeschlossen, mit meinen ersten Vortraegen und Arbeiten in Englisch. Hat mich ziemlich in Anspruch genommen. Und da ich auch zu Hause in der Schweiz kein guter Redner bin (ich habe ein Trauma), ist es fuer mich hier doppelt schwierig. Doch ich glaube, ich habe mich einigermassen gut verkauft. Die 2 Wochen schulfrei habe ich genossen und niemanden behandelt.

Wir hatten den Football Grand Final (zweitgroesster Sport-Event in Australien, neben dem Pferderennen dem Melbourne Cup - welcher in einigen Wochen ist - werde live vor Ort Impressionen einfangen...). An diesem Samstag ist Melbourne im Footy Fieber. Eine grosse Parade mit den Spielern - vergleichbar mit der Fasnacht in Basel. Tausende von Fans geschminkt in den Clubfarben und verkleidet mit den Clubmaskottchen schreien, tanzen und feiern ihre Spieler. Das Stadion ist mit 90'000 Fans gefuellt, ebenfalls ist jedes Pub oder Restaurant mit Fernseher zum bersten voll, und natuerlich auch die Leute, die in australischem Tempo Unmengen von Bier vertilgen. In diesem Jahr war alles bereit fuer ein Volksfest - ein Team von Melbourne spielte gegen Brisbane - doch Brisbane hatte die Nase vorn und gewann - so dass hier in Melbourne nichts als Ernuechterung blieb. Nun sind aber bereits wieder alle aufgeregt fuer den Melbourne Cup - DAS Pferderennen hier. Bin eingeladen worden von Freunden und werde in der Member Area den Event mitverfolgen. Freue mich schon... Jedermann holt die beste Schale und Dress hervor.

Das Allerwichtigste ist natuerlich, dass Lucinda und ich uns im August entschlossen haben zu heiraten. Man kann sich natuerlich vorstellen, dass die letzten Wochen ziemlich aufregend und aufwuehlend waren. Vor allem, weil wir diese Feier spontan auf den 30.9.2002 angesetzt haben und dadurch nur kurze Vorbereitungszeit hatten.

Da niemand von meiner Familie aus der Schweiz anwesend sein konnte, haben wir uns entschlossen, die Hochzeit in drei Teilen durchzufuehren. Am Montag, 30.9. die Eheschliessung auf dem Standesamt mit anschliessenden Drinks on the Rooftop und Thaibuffet mit unseren engsten Freunden hier, dann am Sonntag, 6.10. ein Dinner fuer die Familie hier in Melbourne - und im Januar 2003 reisen wir in die Schweiz, um mit der Familie in der Schweiz zu feiern.

Da alles ein wenig anders ist bei uns, haben wir die Flitterwochen vor der Hochzeit genossen und sind ist warme und sonnige Queensland geflogen, wo wir eine Woche mit Auto und Zelt schoene Plaetze und Orte ausgekundschaftet haben und uns vom Stress erholt und mental fuer dieses grosse und spezielle Ereignis vorbereitet haben (und natuerlich ein bisschen Braeune fuer die Hochzeitsfotos bekommen haben...).

Wir machten ueber Nacht einen kurzen Zwischenstop in Brisbane. Dort trafen wir Freunde aus dem Baselbiet, welche zufaelligerweise am selben Tag aus der Schweiz angekommen sind und mir meinen besten Anzug aus der Schweiz mitgebracht haben, damit ich ein wuerdiger und gutangezogener Braeutigam sein konnte. Die "Mission Wedding Suit" war somit erfolgreich erfuellt. Die naechste Nacht haben wir in Lucinda verbracht - einem verschlafenen Fischernest. Haben im Lucinda Royal Hotel ein paar Biere mit den roh aussehenden Einheimischen genossen und dann ein Lucindas Spezial (Steak und Crevetten - nennt man hier Beef and Reef), (natuerlich wegen dem Namen meiner zukuenftigen Braut).

Wir fuhren durch unendliche Zuckerrohr und Bananaenplantagen, fanden fast unberuehrte Straende und erfrischende Wasserfaelle mit natuerlichen Swimming Pools. Den letzen Tag genossen wir in Kuranda, einem Kuenstlerort mit einigen Maerkten und vielen Shops, wo es allerhand zu kaufen und sehen gibt. Ich war da vor 10 Jahren auf meinem letzten Trip - es hat sich so viel veraendert - ich konnte nichts mehr erkennen, wie ein neuer Ort.

Leider mussten wir schon wieder Goodbye sagen und ins kalte Melbourne zurueckfliegen, um unseren Termin auf dem Standesamt einzuhalten, welchen wir dann doch fast verpasst haben, da Lucinda die Zeit beim Blumenstrauss-Shopping vergessen hatte, und ich sie ueber Haendy (50 min vor dem Termin) sofort nach Hause rufen musste. Anstatt die vorgesehene Stunde fuer Dress und Make up, hatte sie ganze 5 Minuten... und dann eilten wir durch die verstopften Strassen Melbournes. Doch wir waren schlussendlich puenktlich da. Das Standesamt war kurz und buendig - abgeschlossen mit einem Schmachtfetzen von Ronan Keating. Da ich den Beamten, welcher im breitesten Aussie Slang sprach, nicht gut verstand, hatte ich beim Geluebde einige Probleme und versprach mich ein, zweimal (obwohl ich ihn gebeten haben, langsam und deutlich zu sprechen).

Der Abend mit den Freunden war lustig, einfach und spontan. Alle bewunderten und bestaunten die Braut (ganz in Gold!). Am naechsten Tag viel es uns schwer, uns zur Arbeit aufzumachen, aber so ist es halt, wenn man die Ferien vorab bezieht. Auch das Familienfest (Teil 2) war sehr schoen und kurzweilig - zu Hause bei Lucindas Eltern im grossen Garten vermischten wir uns mit all den Onkels und Tanten... Ich war sehr gluecklich, meinen Grossonkel Mario und Serafina und Tante Elsbeth begruessen zu duerfen - die Vertreter meiner Familie, welche seit Jahren in Australien wohnen. Eine Freundin vom Shiatsu, welche Heiratsbeamtin ist, verheiratete uns nochmals draussen im Garten zu Sonnenuntergang, die Rede und Zeremonie war dieses mal persoenlicher und feierlicher - alle waren geruehrt und am Schluss zum Kuss flogen die Konfettis... Es folgte ein leckeres kaltes Buffet, einige Ansprachen (ich musste nochmals daran glauben - siehe oben, Rednerphobie von mir), die dreistoeckige Torte und dann wartete bereits die Limousine, welche uns ins Hotel brachte. Ich musste meine Braut entfuehren (ist so Tradition hier, dass das Brautpaar sich als erste verabschiedet) - und ab in die Hochzeitsnacht. Leider auch wartete auch am naechsten Tag der Arbeitsalltag wieder, welcher nun bereits langsam wieder ueberhand nimmt. Wir freuen uns schon auf den naechsten Teil in der Schweiz...

PS.: Ich hatte nicht mal Zeit, einen Polterabend zu organisieren... Werde ich dann spaeter mal nachholen. Erste Hochzeitsbilder gibts hier!

Ein lieber Hochzeitsgruss
Patrick

 
     
  1. September 2002  
     
 

i am on fire!

Sorry, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. Doch ich bin momentan sehr beschaeftigt, mit Arbeit in der Kueche, Shiatsu geben und studieren... dies haelt mich ganz schoen auf Trab. Die Tage verfliegen wie im Flug. Und da sich mein Englisch momentan nicht wirklich verbessert, muss ich nun fleissig Woerter bueffeln. Da diese immer schwieriger werden, muss ich sie mir richtig in den Kopf haemmern. Auf dem Weg zur Arbeit oder Schule begleiten mich nun unzaehlige von Wortkaertchen, welche gelernt sein wollen. Da ich nun voll im Alltagsleben stecke, passiert eigentlich momentan nicht viel Aufregendes, was ich berichten koennte.

In der Kueche sind sie "begeistert" von meinen Singkuensten. Wie bereits bei meinem vorherigen Arbeitsgeber in der Schweiz - Kuehne & Nagel - singe ich fleissig zu den Songs, die im Radio gespielt werden. Da ich die Tonlage oft nicht treffe, kommen meine Singkuenste nicht ganz so gut an, wie ich es erwarte. Und Tomaten und Eier fliegen durch die Kueche... Die Chefin jedenfalls meinte diese Woche, dass sie selten jemand gesehen hat, welcher so froehlich bei dieser Arbeit ist wie ich, da ich friedlich vor mich hin gepfiffen habe. Eventuell werde ich nun angelernt, an der Bar zu arbeiten, da mich die Abwascharbeit zu langweilen beginnt, so dass ich bald als Barkeeper arbeiten und die Leute mit meinen Spaesschen unterhalten kann. Muss mich noch ein bisschen in Aussie Slang ueben - yes, indeed, mate!

In der Schule ist das erste Semester fast beendet und ich muss mich beeilen und noch einige Arbeiten abgeben. Von der Schule aus nehmen wir nun an einigen Sportanlaessen teil (im therapeutischen Bereich), wie Kampfsport-, und Bodybuildingturniere und die Worldmasters Games, welche im Oktober stattfinden (die Olympiade fuer Hobbysportler), was sehr interessant und lehrreich ist.

Vor einigen Wochen war ich an meinem ersten Football (Australian Rules) Match. Wie Soccer in Europa, ist Football hier Religion - und es ist schwierig, nicht dabeizusein. Die ganze Familie pilgert zum Stadion, um ihr Team zu unterstuetzen. Wenn man ein Team ausgesucht hat, wechselt man es das ganze Leben nicht mehr. Football ist ein Mix von American und Gaelic Football und Rugby. Ein harter und schneller Sport mit vielen Fouls - ohne Schutzausruestung. 36 Spieler und 8 Schiedsrichter auf dem Feld und einige Nachrichtenuebermittler, welche die Instruktionen vom Coach aufs Feld uebermitteln. Die verletzten Spieler werden auf dem Feld gepflegt, waehrenddem das Spiel weiterlaeuft... Es passiert so viel auf dem Feld, dass man gar nicht weiss, wohin man schauen muss. Die Tore fallen fast im Minutentakt. Man sagt, dass diese Art von Football den Aboriginals abgeschaut worden ist, welche es in den letzten paar hundert Jahren gespielt haben. Dennoch bevorzuge ich ein gutes Soccer-Spiel. Satelliten-TV sei dank, erhalten wir Champions League und Premier League. Und mit grosser Freude habe ich auf dem Internet erfahren, dass Basel es in die Champions League geschafft hat. Da der FCB gegen Liverpool spielt, werden wir es hier in Melbourne Live mitverfolgen koennen. Freue mich schon!

Letzen Sonntag, passierte hier ein weniger erfreulicher Vorfall. Waehrend einer Shiatsubehandlung zu Hause habe ich Feuer gefangen. Bei einer Technik lehnte ich zurueck und mein Hemd fing Feuer an einer Kerze, welche auf dem Tisch brannte. Auf einmal spuerte ich grosse Hitze an meinem Ruecken und als ich zurueckschaute sah ich die Flamme meinen Ruecken emporschnellen. Ich rannte zum Badzimmer und riss das Hemd vom Leib und tauchte unter die Dusche und liess mich mit eiskaltem Wasser begiessen. Unglaublich wieviel Gedanken sich in diesen kurzen Sekunden durch mein Kopf rasten. Glueck im Unglueck. Ein Freund, der Hautarzt ist, betreute mich sofort und machte mir Mut. Ich hatte nur oeberflaechliche Verbrennungen am Ruecken. Die Schmerzen waren auch aushaltbar. Und nach intensivem Heilungsprozess sind nur noch 2 groessere Narben und viel rote Haut uebrig, welche mich an diesen hitzigen Abend erinnern. Mein Schutzengel hat wiedermal volle Arbeit geleistet. Vielen Dank.

Heute ist bei uns Fruehlingsbeginn. Alles beginnt zu spriessen und bluehen und das Wetter ist sonnig und warm. Am Wochenende haben wir auf dem riesigen Rooftop gebruncht und zum Sonnenuntergang ein Glaeschen Wein genossen und den Fledermaeusen zugewunken. Freue mich schon auf die Badesaison. Die Straende rufen schon.

Ein sonniger Gruss heim nach Europa und die Schweiz.
Patrick

 
     
     
  28. Juli 2002  
     
 

König der Küche!

Heute fange ich schon meine vierte Woche an in der Kueche. Der Job haelt mich ganz schoen auf Trab. Wenn das Restaurant voll ist, muss ich die Teller ganz schoen wirbeln lassen. Wegen den Gummihandschuhen muss ich das Geschirr mit ungewohnt starken Griff umfassen, was mir eine Entzuendung im Daumengelenk eingebracht hat, welche immer uebers Wochenende abflacht, und Montagabend mit neuer Frische zurueckkehrt. Zudem ist die Haltung sehr ungesund und habe Schmerzen im Lendenbereich.

Ich lerne einige Trick von den Chefs. Unglaublich, wie man 20 Menues innerhalb von 10 Minuten auf den Tisch zaubern kann. Vorkochen, kuehl lagern und bei Bestellung waermen und Beilagen zufuegen - das ist der ganze Trick. Die meisten wissen ja, wie gerne ich esse - so dass ich mich wie im Schlaraffenland fuehle. Wenn eine neue Menu Kreation gekocht wird, stelle ich mich immer zur Verfuegung um zu kosten (ich draenge mich sozusagen auf...). Nach der Mittags- und Abend Schicht kann ich mir immer was zum essen wuenschen. Ich lasse dem Koch immer freie Hand und erhalte dann die leckersten und feinsten Eigenkreationen à la Chef. Zum Beispiel Griechischer Salat mit heissem Fettakaese und Lammfilet - lecker.

Ich fuehle mich wie ein Star mit persoenlichem Koch (es sind sogar 2 Koeche...). Wie ich es mir immer vorgestellt habe als Teenager - ich wollte immer einen Koch, der mich bekocht, wenn ich spaeter einmal viel Geld habe und mir das leisten kann. Nun, Geld habe ich immer noch nicht - darum geniesse ich es umso mehr.

Die Salatsaucen habe ich auch schon abgeaendert. Als Tellerwaescher sehe ich natuerlich, welche Essensreste von den Gaesten zurueckkommen. Und Spitzenreiter ist Salat. Und da ich die Salatsauce ungeniessbar fand, musste ich zur Tat schreiten. Mit einigen Ideen, welche ich in meiner langjaehrigen Salatsauce-Machen-Karriere gesammelt habe, habe ich eine leckere Sauce kreiert und ich glaube die Gaeste moegen sie auch. Ich bin nun befoerdert worden und muss zusatzlich Salate vorbereiten und anrichten...

Leider haben wir auch einige Kuechenhaustierchen. Manchmal rennt eine kleine Maus in der Kueche umher und ist einfach nicht fangbar. Ich muss kraeftig an meiner Mausphobie arbeiten, dass ich nicht jedesmal einen Schreikrampf bekomme und die Teller fallen lasse. (Bin momentan immer noch scherbenfrei!!)

Zudem sind da noch die Armeen von Ameisen, welche die Kueche durchqueren und sich in alles Essbare einnisten, was nicht gut eingeschlossen ist, was dann in den Abfall wandern muss. So muss ich abends immer gruendlich putzen und reinigen, um diese Viecher so gut wie moeglich im Schach zu halten.

Zudem habe ich meine Shiatsuweiterbildung angefangen. Mein laedierter Daumen ist natuerlich alles andere als optimal fuer Shiatsu. Aber es gibt ja noch Ellbogen und Knie... Habe schon sehr interessante neue Theorien gelernt und bin froh, wieder im Shiatsugroove zu sein. Einer unserer Lehrer ist einer der Haupttherapeuten am Australian-Open-Tennisturnier. In 2 Wochen massieren wir fuer unsere Schule an den Taekwondo- (Kampfsport) Nachwuchs-Weltmeisterschaft, da werde ich natuerlich auch mit von der Partie sein.

Bei der Beschaffung fuers Partnervisum haben wir einen heftigen Daempfer erhalten. Alles war fertig. Die Dokumente beisammen, ins Englische uebersetzt, die Zeugenaussagen legalisiert. Als wir angerufen haben, um das entscheidende Interview zu buchen, wurden wir informiert, dass seit anfangs Juli neue Formulare gelten. So mussten wir alles nochmals ausfuellen (zaehneknirschend...). Einige Tage spaeter war alles erledigt und wir riefen erneut an. Da wurden wir informiert, dass die Partner 12 Monate zusammenwohnen muessen. Entgegen saemtlichen Papieren und Informationen, welche sagen, dass man 12 Monate zusammensein muss. Da wir erst einige Monate zusammenwohnen, erfuellen wir dieses Kriterium natuerlich nicht.

Bei nochmaliger Nachfrage wurden wir harsch abgefertigt - es stimme, was im Infobuch steht - und das Telefon wurde aufgehaengt. Nun sieht es so aus, als ob wir kurz vor der Gipfelbesteigung wegen einem Gehirnoedem die Expedition abbrechen muessen. Das heisst jedoch nicht, dass man es nochmals versuchen kann. Wir setzen uns nun mit einem Immigration-Agenten zusammen und schauen, was wir fuer Moeglichkeiten haben. Ich habe es ja momentan nicht eilig. Ich habe einen Job, kann studieren, erhalte ueberall Studentenrabatte und muss nicht mal steuern zahlen... Muss einfach immer auf der Hut sein, nicht dass ich noch im Detentioncenter lande - ihr habt sicher alle gehoert, wie die rechtsgefluegelte Regierung mit den armen Fluechtlingen und Boatspeople umspringt. Eingepfercht in gefaengnisartigen Auffangcamps - einige sind da schon seit 4 Jahren, und Visumantraege werden immer wieder abgelehnt. Ohne internationalen Druck wird sich auch nichts aendern hier.

Wenn die Probleme wirklich zu gross sind, um das Visum zu erhalten, bleibt mir halt nichts anderes uebrig, als meine Tasche zu packen (mich von den Winterkleidern zu entledigen) und weiterzureisen. Nachdem 2 meiner besten Freunde nach Deutschland zurueckgereist sind nach 6 Monaten Melbourne, wird nun auch meine Tante dem kalten Melbourne entfliehen und einen Job auf einer paradisieschen Fiji Insel annehmen (wenn alles klappt). Wenn die da per Zufall einen Shiatsutherapeuten suchen, bin ich weg hier (vor allem, nachdem ich die Bilder auf der Homepage gesehen habe)...

Also ich starte nun in die Woche der Wahrheit, welche zeigen wird, wo mein Weg hinfuehren wird in naher Zukunft.

Einen guten Wochenstart und eine arbeitsreiche Woche! Lieber Gruss aus Melbourne (es wird langsam waermer - der Fruehling kommt - Juhui!!!)

Patrick - King of the Kitchen

 
     
  10. Juli 2002  
     
 

Verkehrte Welt in Melbourne

In den letzten Tagen hatten wir heftige Sturmwinde, welche durch die Hochhaeuserschluchten sausten und brausten und die Ohren zu Eiszapfen werden liessen. Es ist wie im Schweizer Spaetherbst. Ansonsten haben wir wirklich Glueck mit dem Wetter. Es ist tagsueber meist sonnig und fast warm... es kuehlt nachts aber fast bis auf null Grad ab - so dass wir uns nun mit einer zusaetzlichen Wolldecke fuers Bett eindecken mussten.

Es ist wirklich lustig. Momentan herrscht hier in Melbourne eine Stimmung wie bei uns vor Weihnachten. Es ist Winterausverkauf (das Steuerjahr ist Ende Juli fertig und das Geld muss noch investiert werden...), und die kauflustigen Leute stroemen zu tausenden in die Shops und Warenhaeuser und kaufen alles was nicht niet- und nagel fest ist. Ein japanischer Superstore schliesst Ende Juli seine Tore und am ersten Tag des Ausverkaufes stroemten ueber zehntausend Leute in den Shop. Es herrschte Wildwest-Atmosphere. Ob es zu Schiessduellen kam, entzieht sich meinem Wissen. Zudem ist die ganze Innenstadt mit Lichtern und Laempchen geschmueckt, welche die Baeume und Gebaeude nachts hell strahlen lassen, und eine vorweihnachtliche Stimmung aufkommen lassen.

Ich konnte es natuerlich nicht lassen und machte mich auch auf Ausverkaufs-Schnaeppchenjagd. Da ich es leid bin, immer in meinen Traveller-Trecking-Outdoor-Schuhen herumzulaufen - wollte ich mir ein neues paar Schuhe kaufen. Im K-Mart (zu vergleichen mit MMM Migros in der Schweiz), einem riesigen Einkaufscenter, fand ich nach langem Suchen ein paar Schuhe im untersten Regal. Genau den Style den ich suchte. Auf dem Preisschild sah ich den unglaublichen Spottpreis von AUS 2.50 (wie CHF). Da ich diesen Preis fuer viel zu billig hielt, ging ich zum Infostand und liess mir den richtigen Preis geben. Die Lady gab den Scann Code im Computer ein und informierte mich. Sie haben recht, der Preis ist nicht AUS 2.50, sondern nur AUS 1.00. Ich fragte sie, ob sie Witze machte, doch sie sagte nur, dass es stimme.

So begab ich mich sofort zur Kasse, packte noch eine Winterjacke, welche ich mir nun zusaetzlich noch leisten konnte und bezahlte fuer nigelnagel neue modische Schuhe AUS 1.-. Auch die Kassendame schaute mich ein wenig komisch an - doch ich konnte mich nur freuen ueber dieses Schnaeppchen. Nicht mal in Thailand oder Indien fand ich so billige Schuhe... Von nun an bin ich hier der Bargain Hunter mit dem Sperberauge fuer Schnaeppchen.

Gestern habe ich in der Kueche eines Pubs angefangen zu arbeiten - mit koeniglichem Namen Royal Park Hotel (ein Hotel ist ein Pub in Australien...). Nach kurzen und knappen Instruktionen band ich mir die Schuerze um und schnallte die Gummihandschuhe an. Zu den Klaengen von der Hardrockstation Triple MMM (Papa don't preach von Tochter Osborne ist momentan der grosse Hit), schnippsle ich Karotten, Zwiebeln, Tomaten und Gurken, Wasche unzaehlige Teller und Pfannen, reinige Regale und Boden (immer und immer wieder), schleppe Saecke mit Pommes Frites, Kartoffelstock und all die riesigen fleischigen Portersteaks und muss immer wieder dem herumsausenden Koch ausweichen, der manchmal 20 Gerichte auf einmal zubereiten muss. Zum Teil ist es sehr, sehr hektisch. Ich sehe nun wie all die Tricks funktionieren - ist sehr interessant und lernreich. Es macht mich auch sehr nachdenklich und traurig, wenn ich sehe, wieviel Essen verschwendet und weggeschmissen wird. Wenn ich abends nach Hause komme, will ich nur noch hundemuede ins Bett fallen.

Am Wochenende werde ich mich dann erholen und in die Berge fahren, um in der Natur wieder ein wenig zu Kraeften zu kommen. Ich meine, es ist doch eine rechte Umstellung, nach 5 Monaten Ferien wieder in den Arbeitsalltag einzusteigen...

Vorweihnachtliche Gruesse
Patrick

 
     
  20. Juni 2002  
     
 

Meine Woche in Melbourne

Schaue gerade aus dem Balkonfenster. Es ist ein richtig trister Wintertag. Wind, Regen, Naesse und Kaelte. Die tibetischen Gebetsflaggen, welche ich vor dem Fenster in den Baum gehaengt habe, flattern wie wild. Da sie hier in Australien noch nicht viel von Haueser-Isolation gehoert haben, dringt die Kaelte durch jede Ritze und Tuer- und Fensterspalten, und es ist auch drinnen bitter kalt. Da hilft auch die elektrische Heizung nicht viel. Brauche nun eine heisse chinesische Tofu-Nudel-Suppe, um mich aufzuwaermen. Hatte diese Woche schon einmal erbaermlich kalt - doch davon spaeter...

Der letzte Freitagabend war ein richtiger Partyknueller. Lucinda und ich sind von Termin zu Termin gehetzt. Angefangen mit einem Apero im Labour in Vain Pub (unser Stammlokal mit hauseigenem Dark Ale Bier). Anschliessend zu einem Geschaeftsabschiedsapero einer Freundin in einer Japanischen Robotbar, welche sich in einer kleinen dunklen Hintergasse versteckt (die Bar, nicht die Freundin...) und man musste ueber Abfalleimer und -saecke klettern, um zu ihr zu gelangen. Es war jedoch proppenvoll. Dann zurueck zum Pub, wo unsere Freunde mittlerweile schon richtig in Fahrt und Stimmung waren - ein schnelles Billiard Spiel - eine Take away Pizza bestellen und weiter zu einer Haus-bye-bye Dinner Party mit lauter asiatischen Studenten. Da assen wir dann unsere mittlerweile halbkalte Pizza und assen die leckern asiatischen Speisen - Ueberbleibsel der anderen (Ihr kennt mich ja...). Und schon gings weiter zu Freunden, welche eine Lagerhalle in eine WG umgebaut haben. In der riesigen Kueche haben wir dann abgetanzt (zu Madonna / Material Girl und anderen alten Knuellern...) und Gesangsimitationen gemacht. Die Leute sprechen noch heute von meinen Tanzeinlagen (koennt ihr euch noch an meine Bye Bye Party erinnern, als ich die Brasil Girls in Grund und Boden getanzt habe...?). In der Fruehe gings dann muede und gluecklich im zickzack (zu Fuss) nach Hause.

Am Samstag haben wir unsere Waschmaschine erhalten. Endlich - nun muss ich nicht immer in den Waschsalon an der Ecke gehen, wo mich staendig komische, wirre Typen und Bettler um Geld bitten. Da die psychiatrische Klinik und ein Obdachlosenheim gleich in der gleichen Strasse sind, sieht man viele irre Leute auf der Strasse. Man muss immer ein wenig auf der Hut sein. Am Abend an einer Dinnerparty haben wir den Sieg von England ueber Daenemark bejubelt. In der 2. Halbzeit fiel einer nach dem anderen in Tiefschlaf - ob es vielleicht langweilig war...?

Am Sonntagmorgen dehnten wir unsere partymueden Muskeln im Yoga kraeftig durch und genossen den herrlich strahlendblauen Herbstsonntag. Am Abend waren wir an einer indischen Filmparty eingeladen. Es wurde ein 4-Stunden-Film-Epos (Herz, Schmerz, Familiendrama, Verbannung und Versoehnung) mit unzaehligen Tanz und Gesangeinlagen. Nach 2 Stunden machten wir eine Pause, um all unsere Chicken Curries und Chapatis zu essen und Indische Dialekte zu imitieren. Wie koennen die Inder nur solange im Kino ausharren - in Indien ist jeder Film ueber 3h.

Am Montagmorgen bin ich kaum aus dem Bett gekommen. Doch um 6.00h musste ich raus in die dunkle Kaelte und machte mich auf den Weg zu einer neuen Woche Intensiv Yoga - immer von 6.30 bis 8.00h. Anschliessend ging ich mit dem Nachbarn schwimmen - 2 km im geheizten Outdoorpool. Solange man im Wasser ist, geht es - doch das Problem ist - wie komme ich von der Umkleidekabine zum Pool ohne zu erfrieren... Und um einen sportlichen Tag abzurunden zu machen, besuchte ich eine Body Pump Fitness Class. Wow, habe ich meine Muskeln an diesem Abend gespuert. Am Montagabend kommt unsere Lieblings Serie - Malcolm in the Middle - ueber eine Amerikanische Familie mit 4 Jungs, die allerhand anstellen - ist immer Chaos total. Da wir keinen Fernseher haben, stehen wir jeden Montag vor dem gleichen Problem. Wo und bei wem koennen wir die Sendung sehen? Also habe ich mich mit dem Nachbar angefreundet und habe ihm eine Thaimassage gegeben, so dass wir nun als Gegenleistung jeden Montag mit ihm (Er faengt an, die Sendung auch zu lieben...) unsere Sendung sehen koennen.

Dienstag Nachmittag Spiderman angeschaut im Kino fuer CHF 9.--. Wie gut, dass ich mir in Thailand einen internationalen Stundentenausweis habe anfertigen lassen, so dass ich nun immer Studenten-Reduktion erhalte. Der Film laeuft stuendlich von 10.00h morgens abwechslungsweise in 2 Kinos. Bei grossen Premieren wie Star Wars oder eben Spiderman ist Start um Mitternacht und wird ab dann stuendlich gestartet, die ganze Nacht durch. Nun warten wir gespannt auf "Men in Black II" und den neuen von Spielberg und Tom Cruise.

Am Abend wollte ich eigentlich frueh ins Bett, doch wir entschieden uns nach dem Nachtessen noch ein Eis zu holen in der Italienischen Strasse. Und wie es der Zufall wollte, spielte gerade Italien und Suedkorea ihr Achtelfinalspiel und wir fanden uns in einer Pizzeria inmitten von 200 tobenden Italiener Fans wieder. Die Stimmung war super bis Suedkorea den Ausgleich schoss, Totti die rote Karte erhielt und Suedkorea das Sudden Death Goal erzielte - da schwappte die Euphorie in Aggression ueber. Die Italos tobten wieder - aber vor Wut. Wir machten uns schnellstens auf den Heimweg und am naechsten Tag lasen wir, dass einige Italiensche Hooligans Little Italy auseinandergenommen haben - Shops und Autos zertruemmert, Polizei angegriffen, mit Feuerwerk herumgeschossen. Obwohl ich ja ein halber Italiener bin, habe ich insgeheim gehofft, dass Suedkorea gewinnt. durfte aber mit keiner Regung zeigen, wie ich mich ueber den Sieg gefreut habe, sonst waere auch ich auseinandergenommen worden...

In der Nacht morgens um 4.00h wurde ich dann aus meinem Tiefschlaf aufgeschreckt. Die Hupe eines Autos ging nonstop an und stoppte nicht mehr. Da ich dachte, es sei unser Auto, rannte ich im Halbschlaf nur mit Shirt und Jeans bekleidet auf die Strasse raus. Doch als ich sah, dass es nicht unseres war, wollte ich sofort der eiskalten Nacht in das warme Bettchen entfliehen, da kam mir Lucinda entgegen gerannt. Sie meinte ich brauche Unterstuetzung... Als ich sie dem Hausschluessel fragte, stellten wir mit Schrecken fest, dass wir uns rausgeschlossen hatten... Mitten in der Nacht, ich halbnackt, zitternd wie Espenlaub. Da fiel mir ein, dass unsere Balkontuere nicht abgeschlossen war. Zum Glueck war unser Nachbar auch auf den Beinen, wegen dem Krach (die Hupe geht immer noch). Er hatte per Zufall eine Leiter, welche wir ausleihen konnten und ueber das Dach konnte ich in einer gefaehrlichen Aktion den Balkon erreichen. Fuehlte mich wie Spiderman junior... Voellig frierend aber gluecklich, fiel ich ins Bett. Und die Hupe wurde nur einige Minuten spaeter von der Polizei stillgelegt, so dass ich noch zu einigen Stunden Schlaf kam.

Am Mittwoch habe ich einen weiteren Schritt unendlich langen Visa Prozedere unternommen. Ich hatte meine Medical Examination. Als die Krankenschwester sah, dass ich Shiatsu Therapeut bin, wollte sie gleich eine Schulternackenmassage... Groesse, Gewicht, Sehtest, Urintest, Blutprobe fuer AIDS Test, Check der Organe, Ohren und Zunge (der Doktor war sehr beeindruckt von meiner Flexibilitaet...). Alles in allem 8 Minuten (die 2h Wartezeit nicht eingerechnet) - kostete mich laeppische CHF 250.--... Und ich denke, dass der Dottore sehr zufrieden war mit meiner Gesundheit. Und am Abend ging ich gleich wieder ins Fitness...

So mittlerweise hat das Wetter total gaendert: Wir haben nun blauen Himmel und Sonnenschein, nur der Wind ist geblieben (die Flaggen wehen noch immer wild), ja so ist das Wetter hier in Melbourne. Es wechselt fast stuendlich - was interessant, aber auch oft aergerlich ist, vorallem wenn man draussen ist und die ganze Palette Kleider fuer alle Faelle mitschleppen muss.

Das Wochenende steht natuerlich ganz im Zeichen von Fussball! Die aufmerksamen Homepage Leser, wissen ja, auf welches Team ich vor der WM getippt habe - Senegal... da sieht man mal wieder, was fuer ein Fussballkenner ich bin... Am Sonntag muss ich dann mal diesem Grossstadtdschungel entfliehen und werde auf Kangooroo Suche in der Wildnis gehen. Im naechsten Report erfahrt ihr dann, ob ich erfolgreich gewesen bin.

Mit den Klaengen von Elvis (Little Conversation - auch hier Nr. 1 Hit) moechte ich mich verabschieden
Top Gruss aus Downunder!
Patrick

PS: Ich freue mich ueber jede Art von Post, Briefen, Postkarten, etc. Die Adresse: Lucinda Meiers + Patrick Tanner (immer beide Namen erwaehnen) Unit 24, 98 Nicholson Street, Fitzroy, Victoria 3065, Australia

 
     
  14. Juni 2002  
     
 

die tage vergehen hier wie im flug. ich bin fleissig beschaeftigt leute fuer shiatsu behandlungen zu interessieren und werben, was gar nicht einfach ist. es braucht zeit und geht oft nur schleppend vorwaerts und muss immer wieder tiefschlaege einstecken. bin aber zuversichtlich, dass es in naher zukunft gut zu laufen beginnt. mache viel yoga und schwimme taeglich meinen kilometer. zudem bin ich fuer die haeuslichen pflichten zustaendig momentan. wohnung einrichten und im schuss halten...

zudem verfolge ich fleissig die fussballweltmeisterschaft. bei uns ist die zeitverschiebung perfekt, so dass alle spiele am abend kommen. da wir keinen fernseher haben, pilgere ich jeden abend ins pub (ins pumphouse an die monkeybar...), geniesse ein kuehles carlton draught und verfolge mit grosser spannung die matches. die australier bekommen auch langsam das fussballfieber, vorallem wenn italien oder england spielen, steht die stadt kopf und die pubs sind zum bersten gefuellt. die meisten begreifen zwar die regeln nicht ganz und finden das staendige simulieren nach fouls memmenhaft, denn hier wird australian football gespielt - ein sport fuer harte maenner, wo auch nach gebrochener nase oder blutender wunde noch weitergespielt wird und das ohne spielunterbruch...

ich beginne naechsten monat einen job als tellerwaescher in einem pub. vielleicht mache ich ja eine tellerwaescherkarriere. wer weiss... zudem werde ich eine shiatsuweiterbildung beginnen speziell fuer sportverletzungen und trainingsaufbau. da ich nun dadurch vorhabe, noch einige zeit hierzubleiben, habe ich mich nun entschlossen, das arbeitsvisum (sprich partnervisum, welches einfacher zu erhalten ist) zu beantragen, damit ich offiziell arbeiten kann hier - denn es gefaellt mir eigentlich sehr gut in melbourne. habe bereits eine lungenroentgen check gemacht - naechste woche ist aids test und der generelle medical test faellig. von der schweiz muss ich den strafregisterauszug kommen lassen (to proof that i am a good guy!!). die buerokratie, die dafuer notwendig ist, ist einfach unglaublich und braucht staehlerne nerven. zum guten glueck sind meine nerven indienerprobt und sollten diese belastung aushalten.

so, das waer es kurz aus melbourne. sonst habe ich momentan nicht viel interessantes zu berichten, bin mich am einleben, in den australischen alltag und am mich in einer grossstadt wie melbourne am zurechtfinden.

gruss aus downunder patrick

 
     
  20. Mai 2002  
     
 

Meeting the Dalai Lama in ...

Hallo liebe FreundeInnen, Familie und KollegenInnen

Ich kann es kaum erwarten, denn morgen werde ich einen dreitaegigen Vortrag mit Dalai Lama besuchen koennen. Er ist auf einer Australien Tour und macht auch in Melbourne einen Zwischenstopp. Da ich auch wieder zurueck in Melbourne bin, trifft sich dies ausgezeichnet - und ich kann diese Gelegenheit natuerlich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Ja, ja, liebe Leute, ich weiss, ihr koennt es nicht glauben, ich hatte auch lange bis ich es geglaubt habe - ich bin wieder zurueck in Australien. Die Liebe war staerker als der Ruf der Freiheit...

Eigentlich sollte ich nun ja in Laos sein, auf dem Fluss Mekong herumtuckern und einheimische Dschungeljaeger erschrecken und feinen Kaffee geniessen. Doch es ist natuerlich wiedermal anders gekommen... Ich bekam unerwartet Besuch und ich habe mich entschieden, meinen Laos-Trip auf spaeter zu verschieben. Doch alles der Reihe nach.

Nachdem ich dem Wasserfest in Bangkok Richtung Chiang Mai entflohen bin, kam ich vom Regen in die Traufe - auch dort wurde das Thai New Year mit tausenden von Litern Wasser gefeiert (ich erwischte gerade noch den letzten Tag der Feierlichkeiten), welche auf den Koerpern von unzaehligen Touristen und Thais landeten. An diesem Tag war ich dauernass...

Sofort stuerzte ich mich dann in die Welt der Thaimassage und besuchte 2 Kurse bei verschiedenen Lehrern, doch beide waren nicht sehr befriedigend, so dass ich das Kapitel Thaimassage in Thailand vorerst abgehakt habe, und mir die restlichen Techniken aus dem Buch selber beibringe.

In Chiang Mai habe ich dann Ende April auch meinen 30. Geburtstag gefeiert, beim Italiener mit leckeren Pasta und Pizza und Rotwein - an einem Runden ist nur das Feinste gut genug. Leider wurde ich sofort von einer Thirties-Depression erfasst, welche mich lange nicht losgelassen, mir auf den Magen geschlagen und mir die Reiselaune so richtig verdorben hat. Am liebsten waere ich ins naechste Flugzeug Richtung Zuerich gestiegen und haette meinen weitgereisten Rucksack in den hintersten Winkel im Estrich verstaut.

Da ich nur ein 30-Tage-Visa hatte, erhielt ich nur ein zusaetzliches 10 Tages Visa (fuer diesen Stempel musste ich sage und schreibe ueber 2 Stunden warten - wie ich Buerokratie liebe...) und wusste, dass ich bald weiterreisen musste. Mein Reiseziel war Laos, da all die Reisenden, die von da zurueckkehrten, mit ihren Berichten meinen Appetit groesser und groesser werden liessen. Doch da war ja eben meine Reisemuedigkeit, Thirties-Depression, immer noch schwacher Koerper, der sich nur langsam von den Beschwerden vom Meditationskurs erholte und dann dieser Besuch... Nun Lucinda, meine australische Freundin, war so verrueckt nach Thailand zu fliegen und mich aufzusuchen.

Nach langen konstruktiven Diskussionen und einigen wunderschoenen Tagen am Strand Tong Nai Pan Noi auf Koh Pha-Ngan (wo denn sonst...), habe ich mich dann nach gruendlichen Ueberlegungen entschlossen, nochmals ins Abenteuer Australien und Melbourne einzutauchen, und der Beziehung nochmals eine Chance zu geben. So sah ich mich kurz nachher im Flugzeug nach Brisbane sitzen - habe nicht mal Zeit gehabt, meine eingelagerten Australien-Utensilien in Singapore abzuholen (Gerlinde, hole sie dann spaeter mal... wer haette gedacht, dass ich sie so bald wieder gebrauchen wuerde...). In Brisbane wurde unser Auto, der gute alte Nissan Bluebird, bis auf den letzten Zentimeter mit Gepaeck vollgestopft und der Road-Trip (2000 km nach Sueden) nach Melbourne konnte beginnen. Nach kurzem Stopover in Byron Bay, wo ich wehmuetig an gute alte Zeiten zurueckdenken musste (Vor 9 Jahren verbrachte ich hier ein herrliches Weekend mit Sonja, Moni und Beat. Remember it?), und es kopfschuettelnd kaum glauben konnte, dass sich das alte Hippie- und Surfer Paradies zu einem Newage-High-Society-Kaff entwickelt hat (it teuren Designer- und Trendlaeden und Restaurants) - so dass wir schnell weiterzogen. Auf dem Weg nach Sydney sind wir unzaehligen traumhaft endlosen, menschenleeren Sandstraenden entlangspaziert und haben stundenlang die Kunststuecke der Wellenreiter beobachtet, traeumend den dahinziehenden Wolken nachgestaunt, den umherhuepfenden Kangooroos beim vorbeifahren zugewunken, zum Fruehstueck ein real Aussie Breakkie verschlungen (das setzt sich zusammen aus: 3 Spiegeleiern, Roeschti, Pommes Frites, 2 Wuerstchen, Tomaten, Speck und Toast Broat - ein guten Appetit!) und zum Abend ein riesiges Porterhouse T-Bone Steak und ein kuehles XXXX-Bier in einem urchigen Pub. So tuckerten wir suedwaerts - legten unendlich lang erscheinende Kilometer fuer Kilometer zurueck.

Nun bin ich bereits wieder eine Woche in Melbourne. Es herbstet, die Blaetter fallen von den Baeumen und Herbstwinde fegen ueber die Stadt. Angenehme Kuehle, nach der feuchten Hitze von Thailand. Haben eine Wohnung im Herzen von Melbourne gemietet, direkt neben einem grossen Park, der voller Opossums ist. Opossums sind die groessere Australische Form von Eichhoernchen. Nachts kommen sie in Horden von den Baeumen und flitzen auf dem Rasen umher und jagen schon mal einem Passanten hinterher. Wer meine Rattenangst kennt, weiss, dass mein Herz jeweils ein Level tiefer schlaegt, wenn ich nachts den Park durchqueren muss. Selbst wenn wir aus dem Fenster schauen, sehen wir sie auf den Baeumen vor dem Balkon herumflitzen und turnen.

Mache nun einen Intensiv-Yogakurs und habe wieder angefangen Shiatsubehandlungen zu geben. Habe mich nun auch wieder physisch und psychisch von meinem Tief erholt und gewinne jeden Tag and Staerke und Energie. In den naechsten 3 Tagen werde ich an einen Vortrag von und mit Dalai Lama gehen. Ich freue mich, den spirituellen Leader von Tibet nach einem Jahr wiederzusehen.

Bin mich hier wieder am einleben hier und alte Kontakte wieder am auffrischen. Habe ein gutes Gefuehl, dass ich dieses Mal eine harmonischere und stressfreiere Zeit als das letzte Mal erleben werde. Doch momentan nehme ich Tag fuer Tag. Das wars aus Downunder. Freue mich in 2 Monaten im Australischen Winter die Ski anzuschnallen und die Skigebiete und den Schnee hier zu testen.

Liebe Gruesse aus Downunder!
Patrick

PS.: Mein Fussball-WM-Tip ist: Weltmeister wird Portugal oder Senegal!

 
     
  14. April 2002  
     
 

happy thai new year!

heute ist das thai new year. das wird hier mit dem wasserfestival verbunden. das heisst, dass alles, was sich bewegt, mit wasser bespritzt und beworfen wird. ganz einfach. heute in bangkok ist der baer los. die ganze stadt auf den beinen - zu fuss oder auf einem pick up. gut bewaffnet mit einer moeglichst grossen wasserpistole, und dann wird gespritzt, bis das wasser ausgeht. hier in bangkok ist es auch tradition, dass man das gesicht anderer mit lehm einschmiert, so dass alle ziemlich dreckig in die waesche schauen - mich nicht ausgeschlossen. der verkehr ist fast zum erliegen gekommen vor lauter leuten. in einigen stunden muss ich zum bahnhof mit dem taxi. hoffe das klappt dann...

jetzt bin ich schon fast wieder einen monat in thailand. zuerst habe ich einen thaimassagekurs im wat po gemacht, eine ziemlich renommierte und alte thaimassage-schule. ich war aber sehr enttaeuscht vom stoff und der kurs war total ueberteuert (auch hier bezahlt man den namen und certificat...). den 2. kurs schenkte ich mir also, und da ich auch von der hitze und dem smog bangkoks genug hatte, nahm ich den nachtzug in den sueden und habe auf koh pha ngan am strand einmal richtig ausgespannt und sonne, meer und nichtstun genossen. es machte spass, wieder soviele leute vom letzten jahr anzutreffen und mit alten freunden zu plaudern.

es war genau 1 jahr auf den tag, seit ich den strand das letzte mal verlassen hatte und es hat mich fast der schlag getroffen. 60 neue bungalows, 6 neue restaurants und 3 neue bars - und 30 neue bungalows sind in planung. dann ist der strand aber voll und es duerfte nicht mehr viel platz fuer weiteres haben. zudem haben die preise auch massiv zugenommen und schon aendern die besucher. die letzten jahre nur travellers, welche wochen hier herumhingen - und nun kommen 2-wochen-touris, die schnell 1-2 tage bleiben und dann weitereilen. stimmt mich schon etwas traurig, wenn man sieht, was geld alles kaputtmachen kann. na ja. der strand war auf jedenfall immer noch traumhaft und habe das kristallblaue meer in vollen zuegen genossen. habe jeden morgen einen frischen cappuccino an romans bar getrunken, habe andreas' feine selbstgemachte gelati geschlemmert (ein italiener, der mit der eismaschine im handgepaeck hergekommen ist und waehrend seinem aufenthalt nun eis macht...), jeden abend ausgedehnt beachvolleyball gespielt, habe sogar einen tag lang einen kochkurs gemacht. war der einzige schueler, so dass die lehrerin mich genau unter die fittiche genommen hat.

und wie der zufall es so wollte, war waehrend dieser zeit wieder vollmond. und vollmond am strand ist einfach etwas vom schoensten, das es gibt. wenn der mond aufgeht, leuchtet die kugel knallrot und dann beginnt sich das licht auf dem wasser zu reflektieren, der strand ist taghell, einfach genial. die fullmoonparty in hadrin habe ich mir auch dieses mal geschenkt und wir haben unsere eigene kleine party mit music und tanz im sand bis in die fruehen morgenstunden (da alle an der party waren, hatten wir den strand fuer uns alleine) organisiert.

nach 10 tagen hiess es fuer bereits wieder auf wiedersehen sagen. da ich einen meditationskurs gebucht hatte in bangkok - und den wollte ich nicht verschieben. also ging es zurueck nach bangkok.

auf dem bus zum tempel sass ich neben einem franzosen, der arbeitslosengeldbezueger ist. da in frankreich das kontrollsystem per telefon vollcomputerisiert ist - kann seine mutter jede woche fuer ihn bestaetigen, und er kann ferien in thailand machen...fortschritt der technik.

der kurs hat mir wiedermal alles abverlangt. ich musste leiden. hat grosse kaempfe mit meinem geist. dann eines tages bekam ich waehrend der meditation innerhalb 1 minute starke fieberschuebe, aus dem nichts. als ich dann nachts noch eine ratte in der dusche sitzen gesehen habe (ich habe ja panische angst vor ratten), war der tag so ziemlich gelaufen... und dann bekam ich diverse andere krankheitssymptome (glaube taeglich ein neues), so dass ich oft gedacht habe, mein letztes stuendchen hat geschlagen. aber nun bin ich wieder fit und munter. an einem wochenende fand in der nachbarschaft ein sportlicher anlass statt, mit einem speaker, der ununterbrochen gesprochen hat. man stelle sich vor, man muss meditieren, wenn benni turnher oder werner hansch nonstop kommentieren - fast unmoeglich. aber auch das haben wir gemeistert und nun bin ich wieder offen fuer neue abenteuer.

reise nun nach chiang mai fuer 10 tage, wo ich nochmals thai massage kurs machen werde und dann werde ich mich in ein neues land aufmachen! also bleibt mir nur noch von hier aus ein schoenes neues jahr zu finden. werde nochmals nach draussen gehen, um eine nasse abkuehlung zu erhalten...

 
     
  20. März 2002  
     
 

back in bangkok - Nach sieben Wochen Melbourne (schlechtes Wetter und Big City Groove) und einer harzig anlaufenden Beziehung fasste ich den Entschluss wieder nach Asien zurueckzukehren. Ich packte meine Sachen und flog via Singapore nach Bangkok.

Fast schon mit alltaeglicher Routine wurde ich bei Gerlinde und Axel in Singapore einquartiert (du weisst ja wo alles Zeugs ist und kennst das Prozedere). Nach einem Tag Sonne auftanken im Pool und Einlagerung saemtlicher Winterkleider (werde ich hoffentlich nicht mehr so bald gebrauchen) ging es weiter nach Bangkok. Auch hier fuehlte ich mich gleich wieder zu Hause. Bin vorher durch die Khao San Road geschlendert - es ist wirklich unglaublich, wie sich diese Strasse jedesmal innert weniger Monate veraendert. Gebaeude werden abgerissen und wieder neu aufgebaut, Laeden und Restaurants muessen hier fast monatlich das Gesicht aendern. Ich werde morgen nun einen Thaimassage Kurs beginnen, in der renommierten Schule des Wat-Po-Tempels. Ich konnte der Versuchung wiederstehen, auf dem schnellsten Weg auf die Insel Koh Pha Ngan zu eilen und mich am Strand auf die faule Haut zu hauen - auch wenn ich ein wenig Sonne und Strand gut gebrauchen koennte. So bleibe ich nun im chaotischen, hektischen und unter einer Smogwolke verdeckten Bangkok. Wenigstens fuer einige Tage.

Habe noch zwei kleine Leckerbissen fuer Euch:

In Singapore im Flughafen beim Handgepaeck-Check wurde ich fast verhaftet. Da die Durchleuchtungs-Kontrolle eine Waffe oder einen Spray ausgemacht hatte, musste ich meinen ganzen Rucksack auspacken und praesentieren. Leider haben sie nur einige Batterien gefunden, welche die Ursache dafuer waren. Dann fiel das Augenmerk aber auf meine tibetischen Raeucherstaebchen (welche ich von meiner Mutter zur Reise erhalten habe). Kritisch wurde ich gefragt, ob dies zum Rauchen sei - und der Zoellner war der Meinung, dass es eine Art Droge sei (Hasch oder so). Ich hatte groesste Probleme, ihm klar zu machen, dass dies Raeucherstaebchen seien und nur zur Meditationspraxis verwendet werden. Als er dann mein Buch vom Dalai Lama gesehen hat, gab er sich zufrieden und liess mich wider Willen von dannen ziehen.

Als ich letztens in einem Backpackers Hostel in einem 8-Bett Zimmer geschlafen habe, wurde ich mit einem Tritt in den Magen geweckt. Ein Reisender, welcher ueber mir im Kajueten Bett uebernachtet hat, versuchte runterzusteigen und trat mir gegen die Rippen. Dann irrte er im dunklen Raum umher, entwendete meinen Turnschuh. Als ich diesen zurueckforderte, schmiss er ihn mir an den Kopf. Als er sich endlich aus dem Raum machte, verstaute ich schnell alle meine Sachen im Schrank und legte mich in Lauerstellung, man weiss ja nie was noch kommen wuerde, wenn er zurueckkommen wuerde. Er machte den Eindruck als sei er unter Medikamenten, auf Entzug, unter Drogeneinfluss, oder stockkanonenvoll. Das beste kommt nun - ploetzlich geht das Licht an, und der Nacht-Security-Waechter steht im Raum, und fragt mich, ob ich den Mann, der sich bei ihm beschwert haette, aus dem Bett geworfen haette. Ich bekam einen Lachkrampf und erklaerte im den Sachverhalt. Der Schuhwerfer wurde dann in einem Einzelzimmer isoliert und am naechsten Morgen aus dem Hostel geworfen - Barfuss und ohne Schuhe zog er von dannen und ward zum guten Glueck nie mehr wieder gesehen.

Also, das wars kurz aus Bangkok. Heute werde ich mal wieder one night in Bangkok geniessen, werde ein Bierchen in der Khao San Road geniessen und einen Video Film anschauen in einem Pub hier - wie zu guten alten Zeiten.

Mai Thai Gruss - Patrick

 
     
  12. März 2002  
     
 

good day mates! how is it goin? Endlich melde ich mich wieder mal aus Downunder. Es ist eine sehr intensive und schwierige Zeit hier, und bin mich langsam am Angewoehnen und Einleben. Hochs und Tiefs wechseln sich in regelmaessigem Rythmus ab. Grundsaetzlich ist Melbourne eine tolle Stadt. Und der Sommer ist auch hier endlich angekommen und es ist herrlich heiss und der Himmel strahlend blau.

Anfangs Maerz war ja der Formel-1-Zirkus hier in Melbourne und in der Innenstadt war die Hoelle los. Die Souvenirshops vollgestopft mit F1-Artikeln. Tausende von F1 Fans mit Fahnen, Kappen und Fan Shirts die groehlend durch die Strassen ziehen. Man fuehlte sich wie an der Fussball-WM. Ich war nicht live dabei, habe das Rennen aber in einem Pub miterlebt - doch nach dem Startcrash war die Stimmung draussen und das Pub leerte sich schnell. Die 8 verbleibenden Autos verursachten dennoch so einen Krach, dass man ihn in der ganzen Stadt hoeren konnte.

Ich bin nun auch mit dem Datsun Bluebird unterwegs. Habe mich an den Linksverkehr gewoehnt und finde mich in dem Innenstadt-Strassen/Wirrwar mehr oder weniger zurecht. Auf jeden Fall bin ich noch unfallfrei - im Gegensatz zum letzten mal, wo ich bereits nach 500 Metern (nach dem Autokauf) einen Fasttotalschaden verursacht hatte - da ich falsch in der Spur gefahren bin und von einem riesigen Truck gerammt worden bin... Zum guten Glueck kamen wir damals mit einem Blechschaden und Schrecken davon.)

Da es in den letzten Wochen so kalt war, musste ich auf Kleidershopping-Tour gehen, da ich ja nur auf Sommer und Hitze eingerichtet war und dementsprechend auch nur Sommerklamotten eingepackt habe. Ein grosses Hobby von den Leuten hier in Melbourne ist das Op-Shopping. Es gibt unzaehlige Stiftungen, welche Secondhand Shops eroeffnet haben, die gute und preiswerte Sachen im Angebot haben. So habe ich ein Samstag lang unzaehlige dieser Shops durchkaemmt und habe mir ein paar Winterpullover und Jeans gekauft fuer ein Butterbrot. Am Schluss war ich nudelfertig - wer mich kennt, weiss ja wie gerne ich einkaufe... Nun friere ich wenigstens nicht mehr. Und kaum hatte ich meine warmen Sachen wurde es heiss...

Faszinierend finde ich auch die Fledermauskolonien, die sich im Botanichen Garten niedergelassen haben. Immer beim Eindunkeln, nach Sonnenuntergang, ziehen diese in Schwaermen durch Melbournes Gaerten, auf der Suche nach Obstbaeumen und Fruechten, was ihre Nahrungsmittelresource ist. Melbournes Nachthimmel verdunkelt sich dann noch mehr vor lauter Flying Foxes - ist schon unheimlich und Dracula ist dann immer sehr praesent. Am Tag haengen sie in den Baeumen im Garten und verursachen ein Riesenradau und piepsen frisch froehlich in der Gegend umher.

Ich bin immer noch fleissig auf Arbeitssuche. Habe nun mehrere Kunden hier, welche zu mir ins Shiatsu kommen. Ich behandle dann je nach Wetter in einem oeffentlichen Park oder bei den Leuten zu Hause. Zudem habe ich nun mit Yogaklasse angefangen, um meinen Koerper wieder auf vordermann zu bringen.

Sonst gibts eigentlich nicht viel zu berichten. Viele Barbeque-Parties oder Sunset-Parties, Leute treffen, Baden am Strand oder Konzert- oder Openairkinobesuch in einem Garten, Essen (die Auswahl an verschiedenen Restaurants und verschiedenen Kochrichtungen ist riesig - so dass ich natuerlich fleissig am essen bin...)

Also, sende ein paar Sonnenstrahlen nach Europa und wuensche allen eine schoene Osterzeit. Top Gruss aus Downunder, patrick tanner

Asian Dinner

 

 
     
  25. Februar 2002  
     
 

Meeting mit meinem Grossonkel Mario, Shake Hands mit Will Smith und Formel 1 Fieber in Melbourne

Hallo zusammen

Heute vor 3 Wochen bin ich hier gelandet - wie die Zeit doch vergeht. In den letzten Tagen hatte ich eine sehr schwierige Phase ueberstehen. Wohnen in dem Schiffsschuppen, alleine in den Schluchten der Grossstadt Melbourne am herumstreifen, das Wetter, das wirklich zum davonlaufen ist und schliesslich eine Beziehung, in welcher man sich zuerst finden muss. Zudem habe ich mir das mit dem Arbeiten hier ein wenig einfacher vorgestellt. Da ich als Schweizer (im Gegensatz zu Resteuropa) kein Working Visa bekommen kann, habe ich null Chancen ein Job zu finden. Und mit Shiatsu ist es auch sehr schwierig. Um in einer Praxis zu arbeiten benoetige ich das Arbeitserlaubnis und mit Shiatsu on the Beach ist das so eine Sache wenn es staendig regnet...

So habe ich schoen Zeit all meine Bekannten und Freunde zu besuchen hier in Melbourne. Es ist nun genau 9 Jahre her seit ich meinen italienischen Grossonkel Mario und Serafina hier in besucht habe. Letzte Woche haben wir uns wieder in die Arme geschlossen. Es war als wenn ich gestern hier gewesen waere. Das Haus, der Wagen, der Indiana Jones Hut, der Hund, Serafinas leckere housemade Pastas und Marios selbstgebrautes Bier, welches er im Schuppen hinter dem Haus braut. Nichts hat sich geaendert - nur ein paar Falten im Gesicht sind dazugekommen. Auch der breite Italien-Aussie-Slang, dessen Klang ich immer noch in meinen Ohren hatte. Nachdem wir den ganzen Nachmittag gegessen hatten, fuhr ich mit schwer beladen mit 2 grossen Stuecken Pizza, Gemuese und Marmelade nach Hause - In Italien geht die Liebe halt nur ueber das Essen...

Letzte Woche war dann die grosse Premiere hier von Will Smiths neuem Film - ALI, in welchem er die Boxlegende verkoerpert. natuerlich wurde der lange rote Teppich ausgerollt und darauf stand Will, in Fleisch und Blut, mit einem blendend weissem verschmitztem Lachen im Gesicht und ueber 30 min Autogrammwuensche erfuellend. Natuerlich habe ich es mir nicht nehmen lassen mich durch die kreischenden Girlies durchzukaempfen und ein kurzes Shakehands und Autogramm von Willie Boy zu ergattern. Die Filmpremiere war dann den VIP's vorbehalten.

In wenigen Tagen beginnt hier die neueste Formel 1 Saison und die Sportbegeisterten Aussies sind schon ganz aus dem Haeusschen. Der Albert Park ist schon abgesperrt und die Teams landen nacheinander hier in MLB. Ich werde mir es natuerlich nicht nehmen lassen und mir die Trainings life vor Ort anzusehen und das Rennen in einem Pub mit Grossleinwand mitzuerleben (denn die Eintrittpreise sind astronomisch hier fuer das Rennen - und nicht Travellerkonform...).

Das Wetter hier wird nun immer besser und heisser und ich habe schon einige Shiatsubehandlungen geben koennen, ich fasse langsam aber sicher Fuss und gehe optimistisch in die naechsten Wochen.

So, dass waer's hier kurz aus Downunder. Naechstes Wochenende werden wir hier kraeftig abfeiern mit Mardi Gras (Schwulen Parade) in Sydney und F1 in Melbourne. Die Action ist in Australien...

Top Gruss Downunder
Patrick

 
     
  14. Februar 2002  
     
 

First Stop Over Singapore: Traurig habe ich am 1.2.2002 am Zoll in Zuerich Abschied genommen von meinen Eltern und bin aufgebrochen zu meinem neuesten Abenteuer Australia Open-end. Eingecheckt war mein Rucksack, welcher 7 Kilo Uebergewicht hatte und am Ruecken 2 schwere Rucksaecke, voll mit Buechern und Heimweh-CD's.

Ich hatte einen sehr angenehmen Flug mit hervorragendem Essen, Service und Top Filmen, wie ich mir das gewohnt bin von der Singapore Airlines.

In Singapore besuchte ich meine Shiatsu Freundin Gerlinde mit Ehemann Axel, welche mich wieder super betreuten. Bereits am vormittag habe ich dann meine Runden im Swimming Pool geschwommen und die herrlichen Sonnenstrahlen aufgesogen.

Am Abend stuerzten wir uns dann in den Stadtteil Chinatown, welcher bunt dekoriert war, da ja das Chinese New Year vor der Tuere stand - ueberall Drachen und Pferde (2002 ist Year of the Horse) und Laternen - und natuerlich unmengen von Leuten in den Strassen. Natuerlich musste ich meine Feilscher Qualitaeten gleich ausprobieren und habe mich mit Beachhosen eingedeckt - nach langen Verhandlungen...

Am Sonntag traf ich mich dann mit anderen Freunden, mit welchen ich in Little India scharfen Curry-Reis-Lunch genoss und anschliessend den imposanten uns sehr gruenen Zoo von Singapore anschaute. Den Sonntag schloss ich mit einem Schweizer Bierchen im Schweizer Club ab.

Und schon sass ich wieder im Flugzeug Richtung Melbourne. Auch dieser Abschnitt verlief reibungslos. Beim Zoll in Melbourne hatte ich dann grosse Probleme. Ich wurde von den Einwanderungsbehoerden in die Verhoerbox gefuehrt und bis auf die Nieren ausgefragt und gequetscht (Ob ich hier arbeiten moechte, wie lange ich bleibe, zeigen Sie dass Return Ticket, ah Ihr Grossonkel wohnt hier,...). Vielleicht haette ich mich doch rasieren sollen vor der Landung - ich glaube die haben mich mit einem Taliban verwechselt. Als ich mich hier rausgewunden habe, musste ich dann noch geschlagenen 2 Stunden aufs Gepaeck warten, da dies durch Security Check gehen musste. Das ging ja sogar in Indien schneller.

Endlich angekommen wurde ich von Lucinda abgeholt und gleich ging es los in unserem neuen Travel Car, Modell Datsun Bluebird von 1984 - Whatta Car!! Wir steuerten den Wilson Promontory Nationalpark, welcher suedlich von Melbourne liegt an. Ein 5 Tage Treck und Camping im Park lagen vor uns. Wir trotzdem dem miserablen Wetter - 14 Grad Celsius und Windboen und Regen - zum guten Glueck hatte ich meine Winterjacke noch schnell angezogen zu Hause, da ich noch einige Taschen fuer meine ueberzaehligen Buecher brauchte..

Der Treck war anstrengend und brachte uns durch tropische und unwirtliche Waelder zu einsamen schneeweissen und endlosen Sandstraenden, welche wir leider wetterbedingt nicht benutzen konnten. Die ersten Kangooroos huepften um unser Zelt (eines frass sogar unser Brot aus dem Nahrungssack... und musste mit Aesten weggescheucht werden), Wombats, die aufgeblasenen Meerschweinchen trotteten um uns waehrend wir unser Barbeque genossen, Schlangen beobachteten uns zischend, als wir uns schweisstreibend durch die Trampelpfades kaempften und natuerlich belachten uns die vielen Kookaburras, die lachenden (Hanse) Voegel. Es war trotz schlechten Wetters ein Riesenerlebnis hier in der Natur.

Nun wieder zurueck in Melbourne wohnen wir in einem Schiffsschuppen direkt am Meer. Hinter unserem Haeusschen tummeln sich hunderte von Pelikanen und schwarzen Schwaenen und andere Wasservoegel. Die letzten 2 Tage war das Gebiet um unser Schuppen Schauplatz fuer Dreharbeiten zu einer Australischen Cop-Serie (Stinger 5) und unzaehilge von Filmleuten schwirrten um uns herum und Boote und Autos explodierten am Laufenden Band. Ich habe mich fuer eine Statistenrolle (Als Bad Swiss Boy) beworben, doch leider war die Rolle schon besetzt, so dass ich nur Zaungast war.

Nun wird das Wetter immer wie besser, so dass wir auch Baden koennen und heute einen Kinoabend im Openairkino geniessen koennen (Amélie de Montmartre).

So, dass waer's kurz aus Melbourne. Ich werde mich dann in kuerze wieder melden - also schaut immer mal wieder vorbei auf meiner Seite. Und nicht vergessen - kurze Notitz oder Kommentar im Gaestebuch hinterlassen.

Gruss aus Downunder
Patrick Tanner

 
     
  9. Juli 2001  
     
 

hallo liebe freunde (und Innen) zu hause und on the road!

bin nun wieder in bangkok angekommen. meinem base camp und ausgangsort. tut gut wieder in die thailaendische freundlichkeit einzutauchen, nach all der indischen hektik. obwohl es in stroemen regnet hier, laesst mich die thai freundlichkeit schon wieder aufleben... schoen meine reise so abzuschliessen - the circle is closing. denn schon bald (viel zu bald) heisst es fuer mich, mit viel erfahrung und abenteuer und souvenirs im gepaeck und zwei weinenden augen, meine heimreise in die schweiz anzutreten... die letzten 3 wochen waren intensives traveln angesagt. viel reisen mit bus rikshaws, zug, flug, velorikshaws und zu fuss. wollte meiner schwester so viel wie moeglich zeigen, und so waren wir jeden tag on the road. nach einigen tagen in manali, dem honeymoon paradis der inder, haben wir eine abenteuerliche 2 taegige busreise in angriff genommen, welche uns ueber drei 5000 tausender paesse in die himalayas indien gefuehrt hat. 2 x oellecks, ein paar blockaden wegen unfaellen (tanker der in den fluss gestuerzt ist), unzaehligen militaerkontrollposten, einer uebernachtung auf 4800m in einem tib. nomadenzelt, einer windigen fahrt auf dem busdach (fuehlten uns wie die transvestiten in priscilla - queen of desert...), atemberaubenden landschaften, nomaden die in den abgelegensten orten mit ihren herden hausen, die ponyleute, die mit ihren tieren die alten haendlertrecks bereisen, wie zu guten alten zeiten, einige yaks und eine lustige und wild zusammengewuerfelte busmannschaft. was fuer ein erlebnis. in ladakh angekommen haben wir sofort unsere wanderschuhe geschnuerrt und haben auf eigene faust einen treck unternommen fuer 5 tage, mit hoehepunkt eine passbesteigung von 5100m. wir haben mit dem berg gekaempft, doch schlussendlich hat uns eine weitere atemberaubende aussicht auf die ganze schneebedeckte indische himalayarange (samt k2)fuer alle leiden entschaedigt.

da haben wir die bekanntschaft mit einem etwa 8 jaehrigen nomadenmaedchen gemacht, welches immer wieder zu unserem zelt gesessen ist, nachdem es seine schafe, kuehe und ziegen ins nachtlager gebracht hat und mit uns tee und gedoerrte fruechte gegessen hat und uns seine selbst gefundenen kristalle und versteinerungen gezeigt hat. ohne worte haben wir uns sehr gut verstanden. ich habe ihr zum ablschluss meinen reisebegleiter - simon the sheep (ein kleines teddyschaefchen) geschenkt, und das strahlen ueber beide backen hat gezeigt, dass sie sich riesig gefreut hat ueber den neuen wertvollen schatz. nachher sind wir ans jaehrliche groesste buddhistische fruehlingsfestival im groessten kloster in hemis gegangen. die moenche haben 2 tage mit bunten gewaendern und masken den winter und die boesen geister ausgetanzt. all die tibetischen nomaden und bergleute trafen sich da. und jedes gesicht war ein unikum und ein foto wert. wie aus dem film. die letzten tage haben wir nun noch am ganges verbracht wieder in rishikesh, wo wir nochmals yoga gemacht haben. da war auch gerade ein hare krishna festival und so stroemten tausende von indischen pilgern durch den ort und haben um 5.00h morgens angefangen zu singen und zu rufen. wir fanden uns von der einsamkeit der berge auf einmal in einem ameisenhaufen wieder. waren dann froh den zug nach delhi zu besteigen, und dem trubel zu entfluechten.

im zug eingepfercht zwischen den indern haben wir uns dann ausfuehrlich ueber die inder unterhalten (natuerlich nicht immer nett...), als mein indischer nachbar nach 5 stunden sagt, dass er gerade aus zuerich nach hause gekehrt ist nach 2 jahren studium und er sehr gut schweizerdeutsch spreche und verstehe... da sieht man selbst mit dem fast unverstaendlichen schweizer deutsch ist man selbst in indien nicht mehr vor neugierigen ohren sicher... wieder mal was gelernt... noch einmal shoppen, schwitzen, handeln, nerven, smog und verkehrsabgase und kuhscheisseduefte einatmen, die 20 kg uebergewicht (wusste gar nicht wie schwer diese saris sein koennen...) auf beide gepaecke verteilt (natuerlich sehr schwere handgepaecke) und dann gings los zum flughafen, wo wir uns nochmals ein letztes mal mit den indischen flughafenbehoerden herumgeschlagen haben und geaergert haben.

zum guten glueck hat die gepaeckwage ihren geist an diesem abend aufgegeben... und schon waren wir wieder auf dem weg. claudia zurueck in die schweiz zum arbeiten. ich noch auf einen umweg nach thailand und singapore. mit viel neuen gesammelten erfahrungen und froh in ruhigere gefilde entfluechten zu koennen. zu guter letzt haben wir noch herausgefunden, dass wir ziemlich sicher amoeben aufgelesen haben die uns zu schaffen machen momentan (vorallem unserer verdauung).

so muessen wir diese noch beseitigen und haben also doch noch ein weiteres unerwartetes souvenir von indien mitgenommen. auch hier schliesst sich bei mir der kreis. nach ankunft durchfall, bei abflug durchfall. kreis muss sein. mich nimmt es wunder wie lange es geht, bis es mich wieder nach indien zurueckzieht. nehme an nicht all zu lange - denn die positiven eindruecke ueberwiegen und bleiben haengen und ziehen mich wieder zurueck an den nabel und des ursprungs der spiritualitaet - mother india!! see ya soon! so, liebe leute, das waers fuers naechste von meinen reiseabenteuern.

melde mich dann wieder aus der schweiz mit neuen geschichten... ein lieber gruss aus bangkok - der stadt der engel!

 
     
  5. Juli 2001  
     
 

hallo ihr lieben daheimgebliebenen!

bereits sind wir haben wir nur noch einige tage von claudias ferien uebrig, wie die zeit laeuft. nachdem wir nach einer abenteuerlichen 2 taegigen busreise (3 paesse ueber 5000m) in den himalayas angekommen sind, haben wir uns sofort auf einen treck gemacht mit hoehepunkt - die besteigung eines passes von 5100m hoehe mit fantastischem aussicht auf die ganze himalaya bergspitzen range von indiens (mit k2). nachher ein farbenfrohes buddhistisches festival (wie die fasnacht) mit viel tanz und masken in dem aeltesten tib. kloster in ladakh. sehr eindruecklich. dann flug nach delhi und weiter an den ganges nach rishikesh - der hauptstadt des yogas, da claudia noch unbedingt in dieser heiligen (stinkigen) pfuetze baden wollte... nach einer unendlicher busreise im lokalen bus (wir waren die einzigen touris unter hundert indern - jede unserer bewegungen wurden von 200 augen aufs genaueste beobachtet... nun werden wir hier ein wenig relaxen und uns vom reisen erholen. wir sind nun in dem heissen, schwuelen, sonnigen, chaotischen, laermigen, ameisenhaufigen rishikesh angekommen... alle touris sind nordwaerts in die berge gefluechtet und nur noch vereinzelte travellers haengen hier herum.

so sind wir eine richtige attraktion hier, vorallem claudia mit den kurzen haaren. gestern haben wir einige schwuemme in dem kuehlen, mit sand aufgewuehltem, heiligen ganges genommen, was eine richtige wohltat ist, obwohl man nach dem schwimmen dreckiger ist als vorher, wenigstens ist der schweiss weg. doch 5 min im sand sitzend ist er (der schweiss) wieder da. am abend haben wir dann auf einer dachterasse ueber dem ganges bei fastvollmond herrliche scharfe indische leckereien gedinnert - im fluss hunderte von blaetterbooten mit brennenden kerzen durchfliessend - wie im maerchenland. patrick hat leider der duennpfiff erlitten (er geht wie er gekommen ist - mit duennpfiff...). dank claudias superapotheke (natuerlich viel zu viel und unnuetzes zeugs mitgebracht - entgegen patis instruktionen...) - immodium hat ihn innert stunden wieder auf vordermann gebracht. heute morgen wollten wir einen shiatsufreund von pati besuchen, der vor einem monat nach deutschland abgereist ist, nun aber erstaunlicherweise schon wieder da ist - er hat es wohl nicht ausgehalten da... der war aber schon wieder weitergereist und so haben wir mit einem saddhu baba (indischer heiliger einsiedler) einen heiligen suessen opferungs cous-cous mit rosinen brei gegessen.

nachher besuchten wir eine didgeridoo werkstatt, wo man super didges bauen kann. leider haben wir nicht mehr genuegend zeit (ausser wir wuerden tag und nacht arbeiten) um uns eines zu bauen, sonst haetten wir uns gleich hinter die hobel gesetzt. morgen bekommt claudia von einem griechischen kumpel von mir eine 3 stuendige thaimassage, um ihren mueden koerper wieder auf vordermann zu bringen. werden hier dann noch ein wenig zu versuchen zu shoppen. ist sehr aufwendig und muehselig, denn man muss die ganze zeit verhandeln und feilschen, was sich sehr in die laenge ziehen kann. da hier winterzeit ist (bei plus 30 grad im schatten...) gibt es vorallem wollschale und handschuhe und keine seidenprodukte. sari einkauf ist daher fast nicht moeglich, ebenso ist es sehr kompliziert den sari zu tragen... werden uns in delhi noch ein wenig nach einer anderen "ind. tracht" fuer rosmarie umschauen.

so sind nun zum mittagessen eingeladen. gibt israelisches kichererbsen hummus und indische chapatis! en guete. aus dem heissen rishikesh viele ganga gruesse in die schweiz. die beiden inder claudia und patrick

 
     
  19. Juni 2001  
     
 

Namaste meine lieben freundinnen und freunde!

Soeben bin ich nach einer anstrengenden 12 stuendigen busfahrt wieder in delhi, der stadt der gauner, dieben und betruegern (musste schon um 05.30h morgens schnell 2 ­ 3 ziemlich laut werden und ein wenig boese rumbruellen, um mir die ganoven vom hals zu schaffen.) angekommen. Die stadt ist langsam am aufwachen und es kommt leben in die strassen und die hitze steigt. Schon wieder sind fast 2 monate vergangen seit dem letzten mail. Die zeit laeuft ja wie der blitz. In den dieser zeit bin ich eigentlich nicht rumgereist und war stationaer in dharmsala, wo ich eine tolle zeit erleben durfte. Hauptbestandteil war eigentlich der einmonatige shiatsukurs, den toni und ich in den Bergen gemacht haben. Stattgefunden hat er in der schoenen nature mit einem traumhaften ausblick ueber die weiten ebenen unterhalb dharmsala in einem grossen indianertipi. Zusammen mit 14 bodyworkers (nachdem wir in Thailand neneh cherry kennengelernt haben, waren an diesem kurs der physiotherapeut der tahitischen fussballnati, die babysitterin des babies von dem Gallagher chaoten von oasis und die taenzerin von dana international, der israelischen eurovisionsgewinnerin vor 2 jahren dabei.) aus aller welt haben wir also fuer 4 wochen meridiane und tsubos gepresst und aktiviert. Zum sonnenaufgang immer eine stunde chi gong zum die sonne zu begruessen, welche jeden morgen hinter den himalaya gipfeln hervorgeblinzelt hat. Gewohnt habe ich bei einer indischen familie mit 4 suessen kindern. Gegessen in der kueche am feuer.

Der 8jaehrige sohn, leku, der mir sehr ans herz gewachsen ist, hat mir immer spezialgrosse chapattis und einen grossen pot suessen chai (tee) gemacht. Am ende kam dann jeweils die kleine hausziege biggi und hat die essensreste aufgegessen und die teller aufgeschleckt, damit es einfacher war zum abwaschen. und rocky, der wilde hund hat immer noch ein, zwei chapattis abgestaubt und mit genuss verschlungen. Leider hat eine kursteilnehmerin, welche aus einem nepalesischen kinderdorf angereist gekommen ist, laeuse angeschleppt, ohne es zu wissen, so dass innerhalb 2 tagen alle kursteilnehmer/innen mit laeusen befallen waren. Vorallem den frauen mit langen und rastahaaren hat dies natuerlich gar nicht gefallen. wenigstens ein vorteil von wenig haaren wie ich habe. an den folgenden tagen ist der rasierapparat heiss gelaufen und die haelfte hat sich die haarpracht abrasiert (auch frauen) und ich habe die gelegenheit genutzt mich mal richtig glatt zu rasieren ­ ein gutes gefuehl so voellig nackt zu sein ­ auch wenn es die ersten paar tage danach kratzt und beisst wie wild. Eine gute erfahrung, und vorallem kurze und wenig haarpflege. Mit indischem lausmittel wurden die laeuse dann siegreich bekaempft und wir konnten uns wieder auf shiatsu konzentrieren. ein paar tage spaeter die naechste aufregung aus dem reich der wilden tiere.

Ein schneeleopard war beim tipi gesehen worden, der nachts seine runden dreht und die hunde aufhetzt und angreift. Ein dorf im aufruhr und natuerlich war uns nicht mehr so geheuer.. beim schlafen blieben die fenster geschlossen und abends sind wir nicht mehr gross spazieren gegangen. Nach 2 wochen und 1 totem hund ist er dann in ein neues revier abgezottelt, zum glueck. Natuerlich haben wir aber auch noch shiatsu gemacht und habe viel gelernt, trotz anfaengerkurs. Vorallem die gruppe hat supertoll harmoniert und am abend wurde viel zusammengesessen, geplaudert, yoga und chigong gemacht, unzaehlige mantras gesungen, parties durchgegeben und viel spass gehabt. Auch der lehrer, ein impulsiver und heissbluetiger grieche, hatte seine helle freude an uns. Am schluss des kurses durften wir unser certifikat und eine segnung vom 100 jaehrigen lehrer vom dalai lama einem lama rinpoche (einem der hoechsten moenche des tib. Buddhismus) in empfang nehmen. Ein weiterer hoehepunkt meiner reise! Anschliessend habe ich eine woche lang bei einem anderen tib. Moench eine jahrtausend alte hand healing methode gelernt, leider war die zeit zu kurz, um allzu viel zu integrieren. Natuerlich habe ich auch wieder viel yoga gemacht.

Jeden morgen auf einem flachdach im wald inmitten einer pavianfamilie, die uns immer nachgeaefft hat ­ begleitet von mystischen tib. Nonnengesaengen, welche vom nahen kloster emporklangen. Da macht yoga doch spass und man quaelt sich gerne ab. An einem weekend habe ich mit einigen leuten vom kurs einen trip in die berge unternommen und in einer hoehle uebernachtet ­ ganz wie unsere vorfahren. ganz primitiv und einfach. Die tagesaufgabe war food und wasser zu besorgen. in der nacht mit blick zu den hellen, leuchtenden sternen und der mond der das gesicht und die felswaende erleuchtet, tief unten im tal die lichter der stadt, das feuer das raucht und die maus die uns um die ohren gehuscht ist. Fuehlte mich wie robinson crusoe. Am letzten vollmond sind wir um 3h in der frueh zu einem vollmond nacht spaziergang aufgebrochen und sind zum temple gepilgert, wo der dalai lama eine einstuendige messe gegeben hat mit gebeten, lesung und gesaengen. Aus all den dunklen gassen tauchten immer wie mehr moenche und tibeter mit gebetsmuehlen auf und auf einmal waren wir wie in einem umzug unterwegs. Fast wie am morgenstreich. nur ohne musik. Wir waren eingequetscht inmitten von hunderten von tibetern, touristen und moenchen ­ so dass ich nicht mal freie sicht auf die kanzel hatte. Aber die stimmung war gewaltig und die mantras aus all den kehlen gesungen haben mich weit weg getragen. Immer habe ich tief in mich hineingehorcht, ob nicht vielleicht mein frueheres leben sich in erinnerung bringen wuerde und ich vielleicht die tib. Sprache verstehen wuerde (ich als alter tibeter.), doch es wollte nicht, und so verstand ich leider nur bahnhof.

Bei tagesanbruch verliessen wir den temple und mussten uns durch tausende von bettlern kaempfen, welche den strassenrand saeumten um einen schoenen vollmondbatzen zu verdienen. Man kann sich nicht vorstellen, was fuer kreaturen ich da alles gesehen habe ­ es laeuft mir jetzt noch der kalte schauer den ruecken herunter, wenn ich daran denke. Vor zwei tagen hatte ich dann nochmals die gelegenheit an ein blessing vom dalai lama zu gehen, wieder war es nur ein shake hands von wenigen sekunden. Doch als sich unsere blicke trafen und ich tief in seine tiefe augen einsank, bekam ich ganz schlotterige knies. Ein perfekter abschluss dieser tollen zeit in dharmsala. der kreis hat sich geschlossen, nachdem ich zu begin ein blessing bekommen habe, nun zum abschluss noch eines. Der richtige zeitpunkt fuer neue abenteuer. Nachdem ich noch ein tib. Kochkurs besucht habe, um endlich die herrlichen tib. Momos (vegetarische ravioli) selber kochen zu koennen, noch einige tib. Souvenirs (free Tibet t-shirts und kleber) und einen grossen pot tib. Buttertee zum abschied getrunken habe, musste ich sehr traurig abschied nehmen und in den bus steigen, der gnadenlos und puenktlich abfuhr, und dharmsala nur noch in meinen erinnerungen weiterleben laesst. Heute abend fliegt nun also meine abenteuerlustige schwester von der schweiz nach delhi und wir werden dem monsoon ein schnippchen schlagen und an die tibetische grenze in die richtigen berge reisen, um einen zuenftigen treck mit yak, eseln und sherbas zu unternehmen und viel hoehensonne zu tanken und temple zu besuchen.

Denn momentan ist es kraeftig am schiffen in den groessten teilen von indien, auch in dharmsala hat es viel geregnet (habe noch nie solch imposante und stuermische gewitter geshen in meinem leben mit blitzen und donner im sekundentakt) und ich bin froh in die sonne abzuhauen. An diesem wochenende haben wir uebrigens noch der tibetischen fussballnati (ist eigentlich nur eine auswahl der besten tib. Spieler, die in der indischen liga spielen) bei training zugeschaut, welche sich auf einige freundschaftsspiele in europa vorbereitet haben, auf einem fussballplatz aus stein, sand, dreck, halb unter wasser, haben sie sich zuenftig abgemueht. Auf jeden fall koennten sich unsere verwoehnten fussballprofis in der schweiz ein vorbild daran nehmen. Sogar die indischen zeitungen haben sich lustig gemacht ueber die blamage der schweiz gegen slowakei ­ und das will was heissen. Zum guten glueck muss ich das nicht ueber mich ergehen lassen.

Also, das ist es wiedermal aus indien. Werde nun 3 wochen in die hoehe gehen. (den hoechsten befahrbaren pass mit dem buss ueberqueren (5600m), bevor ich dann richtung Thailand und Singapore abreisen werden und indien fuer dieses jahr hinter mir lassen werde. Eine schoene zeit, macht es gut, stay in touch. Keep your lights on. Traveling hugs Patrick, pit, pitty (Natuerlich war ich im kurs sofort wieder little bear, wie ueblich.)

 
     
  22. April 2001  
     
 

SAWASDEE, NAMASTE & TASHI DELEG BABAS (HALLO AUF THAI, INDIAN & TIBETAN)

So, melde mich mal wieder habe einfach zuwenig Zeit zum mailen seit fast einem Monat sind Toni und ich nun in Indien unterwegs und sind in den indischen Himalayas angelangt. Die letzten Wochen in Thailand habe ich mit meinem Kumpel Phil, der mich aus der Schweiz besuchen kam, die schoensten Straende Thailands auf Koh Phuket, Phi Phi, Samui besucht. Haben nochmals kraeftig Beachlife und Sonne genossen, bevor ich nochmals zurueck nach Tong nai pan noi gefahren bin, um mich traurig und wehmuetig zu verabschieden. Leider hat es immer wieder geregnet wie in jener Vollmondnacht, wo wir an die Fullmoonparty gegangen sind (Phil wollte dieses Spektakel unbedingt miterleben, so bin ich halt mit ). Es hat die ganze Nacht geschuettet wie aus Kuebeln - haben trotzdem bis in die morgenstunden durchgetanzt und sind dann voellig durchfroren und bachnass zurueckgekommen. Da der Fluss zum Beach Hochwasser hatte, mussten wir zu allem Uebel noch schwimmen und uns durch den Schlamm kaempfen. Als wir endlich ins Bett fallen wollten in unserem Dschungelhaus, war natuerlich die ganze Huette nass, da das Dach nicht dicht war

Das war meine erste und letzte Fullmoonparty Nach kurzem Stopover in Bangkok ging es also endlich nach Indien Delhi war unser erstes Ziel, was wir anpeilten. Schon 5 Minuten nach Verlassen des Flughafens wollte ich so schnell wie moeglich zurueck nach Thailand Wir wollten ein Taxi nehmen, das nicht auf dem Flughafenareal stand, und schon kam ein ziviler Polizist und begann uns und den Taxifahrer anzubruellen, das dies verboten sei, und wir Busse bezahlen muessen und mit ihm auf den Polizeiposten folgen muessten. Innerhalb sekunden war dieser Platz voll von unzaehligen indischen Gaffern und dies um 01.00h in der frueh Ich roch schon ein Hinterhalt und es war mir nicht mehr ganz wohl bei der Sache. Ein Gebruell und Kravall. Wir sprangen ins Taxi und riefen dem Fahrer Gas zu geben. Der Polizist wollte uns wieder herausreissen doch wir schlossen schnell ab und wir gaben Schub Der Fahrer fuhr wie der Henker. Ueberholen links und rechts immer hupend. Ich sah mich schon auf Wolke sieben. Dann bei ein Naechster Halt war Varanasi die heilige Stadt am Ganges wo die Inder ihre Toten verbrennen und in den Fluss geben.

Wir kamen im Morgengrauen bei Sonnenaufgang an. Die Stadt lag im Morgendunst und sah aus wie eine orientalische Maerchenstadt aus 1001 Naechten. Faszinierend die Pilger, die im Fluss baden, um ihre Suenden reinzuwaschen die das Wasser trinken. Die unzaehligen verstuemmelten und in Lumpen gekleidete Bettler die um Rupies bettlen. Die Kleiderwascher, die im Fluss die Kleider waschen, die Kids die Kricket spielen bereits am morgen brennen die Feuer, wo die Leichen verbrannt werden. Die Flussdelphine, die die Koepfe aus dem Fluss strecken, um Hallo zu sagen. Magic. Die Altstadt besteht aus einem Labyrinth von tausenden von Gaesschen mit Shops & Restaurants, Tempeln darin bewegen sich noch mehr Leute, Kuehe (die sind eh ueberall - die indische Abfallverwertungsmaschine, die alles fressen und die Kuhscheisse wird dann wieder zum feuern gebraucht. Nach 3 Tagen Indien hat es mich dann bereits erwischt Lebensmittelvergiftung (nehme an vom Gangeswasser, mit welchem alles zubereitet wird) und ich huetete das Bett und die Toilette bei hohen Fieber und akutem Duennpfiff fuer einige Tage. Dank meiner Homoeopatischen Reiseapotheke hatte ich es schnell im Griff, brauchte aber nochmals ueber eine Woche um zu Kraeften zu kommen. Dann ging es mit einer 20 Stunden Zugfahrt nach Rishikesh und Zugfahren in Indien ist alles andere als Zuckerschlecken, vorallem wenn man 3 alte indische Mamas im Abteil hat, die 90 Prozent des Platzes in Anspruch nehmen und kein Zentimeter rutschen und einem noch frech anfauchen, wenn man was sagt Sie haben dann waehrend der ganzen Zeit miteinander in Hindu Konversation betrieben auch nachts lief das Mundwerk aber bei uns wuerde man dies unter Lautstaerke anschreien deklarieren so dass an schlafen nicht zu denken war voellig uebermuedet in Rishikesh angekommen, hiess es wieder mal mit all den Schleppern und TukTuk fahrern rumschlagen und Preise aushandeln und sich nicht uebers Ohr hauen zu lassen.

Es ist schon ziemlich ermuedend das Reisen hier. In Rishikesh haben wir uns dann voll in die Yoga Szene geworfen denn hier ist ja die Yogahauptstadt ueberhaupt (sogar die Beatles haben vor einigen Jahren hier Yoga praktiziert ). Das lustige ist, dass wir Yogaunterricht bei einer Schweizerin genommen haben Ja, wirklich eine verkehrte Welt Das Wetter war super heiss und jeden Tag strahlendblauer Sonnenschein. Wir haben uns taeglich im kuehlen (hier noch sauberen) Ganges mit einem herrlichen Bad erfrischt und am weissen Sandstrand, der hier das Ufer besaeumt unsere schmerzenden Muskeln, Sehnen und Knochen erholt. Gewohnt haben wir in einem Ashram, welches um 22.00h die Tueren dichtgemacht hat und wir uns wie Knastis vorgekommen sind, denn auch die verschiedenen Abteile waren abgeschlossen, so dass wir uns nur noch in unserem Zimmer aufhalten konnten. In Rishikesh sahen wir viele heilige Saddhus die heiligen Moenche, welche Jahrelang in Hoehlen leben und Meditieren und Yoga machen und ab und zu runter in die heiligen Staedte kommen mit ihren meterlangen Rastafrisuren und verfilzten Baerten Um der Hitze zu entwischen, entschieden wir uns frueher als vorgesehen in die Berge zu gehen nach Dharmsala nach einer weiteren anstrengenden Zugsfahrt (hatte 4 Inder im Bett nebenan, welche alle in einem Bett gesessen sind und die ganze Nacht Ramba Zamba gemacht haben Ruecksicht gibt es hier in Indien nicht ). Auf einmal wurden wir inmitten der Fahrt auf ein Abstellgeleise gestellt niemand wusste was abgeht nach 5 Stunden ging es dann weiter Sowieso man kommt sich hier manchmal vor wie in einem falschen Film. Man wird bestarrt und angefasst immer wieder die Fragen what your country, what your name. Jeder will Dir irgend ein Schrott verkaufen oder irgendwo hinschleppen. Sogar mit Steinen wurde ich schon beworfen von indischen Kids, weil ich ihnen die Zeit nicht sagen wollte . Man faengt an die Massen von Indern zu ignorieren und nicht zu beachten, man bildet einen Schutzwall. Ich musste mich total umaendern gegenueber dem freundlichen, Nun sind wir also in den Bergen bei den Tibetern und sind fast am verfrieren wie ihr in der Schweiz und Deutschland. Wir hatten einen Wetterumsturz und es schneite, regnete, stuermte, hagelte und schrecklich kalt.

Da wir nur mit Beachklamotten unterwegs sind, sind wir fast verfroren in der ersten Nacht. Das erste seit 4 Monaten, dass ich kalten Hauch von meinem Atem gesehen habe Nun haben wir uns mit tibetischen Winterpullovern und dicken Wollsocken eingedeckt. Wir leben bei einer indischen Bauernfamilie, unter uns die Wasserbueffel. Am Morgen gibt es indischen Tee mit Wasserbueffelmilch, geduscht wird mit einem Kuebel eiskaltem Gletscherwasser. Aber wir sind gluecklich hier zu sein auch das Wetter ist nun besser und die Sonne scheint immer mal wieder. Ueber uns die weissen Bergspitzen der Himalayas. Die Adler die kreisen ueber den Taelern, Tausende von Schmetterlingen, welche sich vom Wind tragen lassen. Ueberall die farbigen tibetischen Gebetsfahnen und Free Tibetfahnen, die kahlgeschorenen Moenche, welche in ihren purpurroten und gelben Gewaendern in Sandalen betend und singend die Strassen entlanggehen. Bei den alten Tibetern sieht man die Unterdrueckung und Qualen, die sie miterleben mussten noch immer in ihren wettergegerbten Gesichtern eingebrannt. Noch heute kommen hunderte von Fluechtlingen, die den unmenschlichen Weg durch die weissen Himalayas unternehmen, hier in Dharmsala an. Hier ist alles viel friedlicher als in Restindien. Die Tibeter sind sehr friedvoll und ruecksichtsvoll, und auch die Inder hier koennen sogar kollegial und freundlich sein. Natuerlich trinken wir hier viele Liter tibetischen salzigen Buttertee und Momos die tib. Raviolis lecker! Vor 3 Tagen dann das Highlight meiner Reise Shakehands mit dem Dalai Lama. Der Dalai Lama bat zur Audienz und wir konnten ein Ticket ergattern. Nach unzaehligen Security checks und 2 Stunden warten, zusammen mit hunderten von Travellern und Tibetern, kam der grosse Augenblick, der Dalai Lama kam heraus und wir durften in einer Kolonne an ihm vorbeigehen. Er gab jedem die Hand, eine Segnung und ein rotes Gebetsarmbaendchen. Ich war so nervoes war schon an 10. Stelle.

Alles ging so schnell - schon wurde ich von den Security Guards weitergeschoben. Unglaublich die Praesenz, das Mitgefuehl, die Liebe und die Energie, die dieser wundervolle Mensch einem entgegenbringen kann und dann das herzliche Lachen ist wundervoll. War wirklich beindruckt, diesen Menschen zu treffen, ueber den ich schon unzaehlige Buecher und Filme verschlungen habe. Ich bin den ganzen Tag durch die Strassen geschwebt. Nun sind wir hier weiter am Yoga praktizieren, Shiastu studieren und Meditieren. In 2 Wochen beginnen wir einen 1 monatigen Shiatsukurs in einem Indianerzelt voellig in der Natur hoffe nur es wird noch waermer. Dann werde ich meine Eltern 3 Wochen in die Indien Matrix einfuehren. Ja, India ist schon unbeschreiblich, chaotisch und doch faszinierend es laesst einem nicht mehr los. Jeden Tag verrueckte Geschichten, nichts ist planbar hier es kommt eh immer anders als erwartet.

Westliches denken kann man hier vergessen. So aus dem Land der Brueder von Rajiv (fuer die Schweizer ) sende ich euch Tibetan Vibes, Himalaya Power, Free Tibet, Chickencurry sandwiches, Buttertees, Schneeleopardengebruell, Sikhtubans, wehende Gebetsfahnen, surrende Marienkaefer, heiliges Gangeswasser, Rikshawgehupe, eiskalte Gletscherdusche, Dalai Lama Segen, Sitargefidle und Tabla Rhytmen und Chapatibrotfladen, und, und, und Hara Om Babas!!! Patrick, der frierende Chapati Baba!

 
     
  2. März 2001  
     
 

hallo zusammen!

nach 2 1/2 monaten ist es nun leider endlich soweit. wir muessen die paradise insel verlassen und nach burma unser neues visa holen. hoffe wir haben keine probleme damit, da die thais und die burmesen momentan heftig bekriegen. die zeit ist vergangen wie im flug. sie war erfuellt mit viel sonne, strand und natuerlich shiatsu. in den letzten 2 monaten haben wir ueber 200 behandlungen am strand gegeben. das heisst 7 tage woche, fast nonstop. wir hatten nur insgesamt 5 tage frei. (wir sind also nicht nur auf der faulen haut gelegen, sondern haben mehr als in der schweiz gearbeitet.). die nachfrage war riesig. wir hatten warteliste und mussten unzaehligen leuten absagen. sie kamen sogar von anderen straenden. bald nannte man uns die schweizer wunderheiler, die shizo shiatsu brothers und viele wollten uns gleich mit nach hause nehmen. wir haben es aber doch bevorzugt hier zu bleiben... so in den letzten tagen hat sich doch ein burnout bemerkbar gemacht. ich hatte einen leichten anfall einer grippe, habe mich aber durch die behandlungen geseucht, da ich ja ein workaholik bin... am abend haben wir dann ab und zu sogar in unserem stammlokal als kellner oder barkeeper gearbeitet, wenn da not am mann war. beim behandeln sind auch immer wieder lustige geschichten passiert.

da war die 1m lange gruene kokosnuss schlange die nur 30 cm an unserem behandlungsplatz durchgeschlaengelt war (zum glueck ungiftig...). oder die kleinen, frechen hunde, die waehrend der behandlung ueber die kunden stiegen und ihnen das gesicht abschleckten oder sogar den geldbeutel oder die sonnenbrille klauten und sich davon machten (das heisst, das die behandlung wegen rueckeroberung der gegenstaende unterbrochen werden musste...) oder der sturm der aufzog waehrend der behandlung und die behandlungsmatte fast davonwehte. fluechtete ins geisterhaeusschen und beendete dort die stuermische massage. am schluss bei der bezahlung flog dann noch das geld weg und wurde nicht mehr gefunden... es ist schon ein tolles feeling unter den cocosnusspalmen (ausser wenn gerade mal eine nuss runter faellt...) zum meeresrauschen zu behandlen. die leute spacen zum teil richtig ab. haben auch noch eine fotosession mit einem modefotograf gemacht, der beach wurde abgesperrt und waehrend 1h war volles posing und action. habe geschwitzt wie nie zuvor bei den behandlungen.

sogar das modell war schweissueberstroemt nur schon vom liegen... auch sonst passiert immer wieder allerhand an diesem kleinen liebevollen strand. jeder tag bringt neue action. vorgestern wurde ein resort besitzer von der polizei verhaftet (aus dem schlaf gerissen), weil er angeblich fuer seine munition seiner pumpaction keine bewilligung gehabt habe. der ganze strand war in voller aufruhr und das gefaengnis wurde von thais bestuermt bis sie in 12h spaeter wieder losgelassen haben... oder der badeunfall. nach dem taeglichen volleyballspiel stuerzten sich alle spieler ins meer. leider war da eine sandbank und einer brach sich das genick und musst sofort ins spital gebracht werden (was sehr lange und beschwerlich ist ueber die dschungelpfade). er ist nun leider querschnittgelaehmt. man wird schon nachdenklich wenn solche sachen passieren, und ist dankbar fuer jeden tag den man gesund und ohne unfall erleben darf. oder frank, der betrunken ist und der auf dem weg von der strandbar zum wc von der schmalen bruecke faellt und sich das bein bricht (ein tag nach ferienbeginn). ab und zu packen die thais auch gerne ihre knarren aus, vorallem wenn es um frauen geht und sie sich mit drogen zugedroehnt haben.

ja die strandbar hat schon unzaehlige geschichten erlebt. z.b. als eine rakete durch die bar und einige leute kamen mit schrecken und brandwunden davon... aber keine angst es ist nur halb so schlimm wie es toent, aber man koennte eine spannende tong nai pan noi tv serie drehen die jede big brother staffel in den schatten stellen wuerde... leider neigt sich nun diese tolle zeit im paradies schon wieder zu ende. man kann es gar nicht glauben wie intensiv diese zeit war und was wir alles erlebt haben und all die vielen tollen leute die wir kennengelernt haben. wir sind nun am packen und sind bereit fuer neue abenteuer. wir werden noch ca. 2 wochen ferien machen (ferien in den ferien) und kein akupunkurpunkt beruehren und kein shiatsubuch in die haende nehmen und dann geht es ab nach mother india, wo wir dann einige kurse besuchen werden. einer meiner shiatsu stammkunden, der uebrigens auch den shizo shiatsu club ins leben gerufen hat, hat mir noch ein tolles gedicht geprosat fuer eine behandlung, welches ich euch nun zum schluss noch angeben moechte. ps. tong nai pan noi sprache funky food = super leckeres essen zu chilled out music (cafe del mar, groove armada und st. germain wird hier gehoert...) shizo shiatsu = super abgespacte behandlung shiatsu junkie = shiatsu abhaengig. am besten jeden tag in die behandlung. shiatsu workaholic = ich... bob marley = gruss beim kommen und gehen (man hebt die faust verkehrt an die stirn) heisst soviel wie good vibes, love, peace, good sound

vom heissen, sonnigen (hatten in den letzten 6 wochen nur etwa 2 mal regen)thailand sende ich bob marley (siehe oben) ins kalte europa und speziell nach basel wo nun die fasnacht beginnt (enjoy und esst doch eine chaeswaehe und zwiebelewaehe fuer mich.) sonniger gruss aus dem paradies vom shiatsu junkie, shiatsu gypsy and shendo brother patrick / pit patrick endlich wieder ich das war ich schon lange nicht mehr >hatte mich so sehr vermisst >wusst nicht so recht, was mein auftrag ist doch endlich wieder ich meine flagge hier im paradies gehisst >und mit den haenden >freiheit in den muschelsand gewischt >und dabei in den himmel gestarrt >und auf jeden stern abgefahrn. endlich wieder ich die strahlen der sonne >in mich wirken lassen >um neue energien zu schaffen >und die watteartigen wolken bestaunen >um in mir neue phantasien anzuregen endlich wieder ich markus, the shizo shiatsu brother no. 1 (thx alot for the nice poem)

 
     
  11. Januar 2001  
     
 

sawasdee kap!

nun sind toni und ich bereits wieder ueber einen monat unterwegs. die zeit vergeht wie im flug, wir sind erst gerade richtig angekommen und akklimatisiert, und schon sind wir ueber 4 wochen hier. nachdem wir 2 schoene tage in singapore verbracht haben, mit den hohen, sauberen wolkenkratzern und keinem staeubchen auf der strasse (kaugummi kauen auf oeffentlichen plaetzen verboten...), stuerzten wir uns ins bangkok-chaos und -nightlife.

seit langem wiedermal thailaendisch essen und die traveller strasse khao san road ein- und aufsaugen - what a feeling, als ob wir gar nie weggewesen sind. nachher fluechteten wir richtung sueden und sind wieder auf koh pha ngang gelandet - am strand, wo wir das letzte mal schon gelebt und gearbeitet haben. nach 3 wochen ferien stimmung (hatte ich noetig nach dem militaerdienst...) und parties jede nacht (halfmoon, weihnachten, sylvester, fullmoon, mondfinsternis, etc...) haben wir nun einen geregelten tagesablauf. joggen, yoga am strand bei sonnenaufgang.

shiatsumassage unter wehenden palmen am strand bis am spaeten nachmittag, bis die moskitos einfliegen und nachher lernen wir noch ein bisschen und kochen uns was feines zum nachtessen. nach anfaenglichen anlaufsproblemen, haben wir sehr viel zu tun wir geben 3 - 5 behandlungen pro tag und koennen uns kaum retten vor arbeit, so dass wir uns ab und zu ein feierabend bierchen an der strandbar geniessen, nach getaner arbeit. das wetter war lange schlecht. der monsun machte oft die aufwartung und es regnete sintflutartig. doch nun haben wir super top wetter. heiss, sonne, keine wolke am himmel und ein ruhiges meer. (habe ich euch genug neidisch gemacht...) weihnachten und sylvester am strand zu verbringen war sehr eindruecklich und neuartig fuer mich. normalerweise feiere ich mit meiner familie in der kalten schweiz.

nun haben wir uns mit der international zusammengewuerfelten gruppe aus der ganzen welt tolle feste am strand mit feuer, trommeln und palmenweihnachtsbaeume. es gab sogar geschenke... ich habe ein selbstgemachtes tagebuch erhalten. wow, ich war total happy ein geschenk zu bekommen. wir wohnen nun in einem schoenen thaihaus hoch ueber der bucht. wir kochen oft selber mit gas und feuer und geniessen die dschungelgeraeusche in der haengematte auf der veranda. es ist herrlich mitten in der natur zu sein. auch wenn ab und zu mal eine schlange oder ein frosch durchs schlafzimmer schleicht oder huepft... wenn alles gut geht bleiben wir bis ende april hier an diesem beach, wo wir uns schon fast wie zu hause fuehlen und zur grossen familie der ansaessigen (thais und westler) gehoeren.

nachher haben wir vor nach indien zu gehen nach dharmsala, wo wir einige kurse besuchen werden. so dass waers momentan von unserem reiseleben. hoffe habe euch ein wenig sonne und waerme in die kalte stube gebracht. wuensche eine tolle zeit. bis zum naechsten mal. sonniger gruss patrick / pit shiatsu gypsie and fortuna funghi

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