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Auf dieser Seite sind meine älteren Reiseberichte abrufbar.
Wo ich schon war, steht hier. Natürlich
gibts auch Fotos dazu, und zwar
auf dieser Page hier.
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25.
Juli 2003 |
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Liebe Freunde/Innen und Familie
Lange ist es her, dass ich mich gemeldet habe. Ich moechte mich
entschuldigen. Es war eine sehr stressige und anstrengende Zeit.
Mein Arbeitspensum bei Kuehne und Nagel nahm mich 10 Stunden pro
Tag in Anspruch. Das mit den 80 % war schnell ueberholt, als einige
Arbeitskollegen kuendeten. Am Abend fuhr ich vier mal die Woche
bei Rushhour quer durch die Stadt, um fuer 4 Stunden dem Shiatsu-Unterricht
beizuwohnen. So ein Alltag liess nicht viel Zeit fuer anderes. Wenn
ich nach Hause kam, fiel ich jeweils voellig uebermuedet ins Bett,
oft zu muede, das Nachtessen einzunehmen. Zudem ist ausser Arbeit
bis zum Umfallen nicht viel passiert hier in Downunder.
Vor 2 Wochen habe ich endlich mein Arbeitsverhaeltnis mit Kuehne
und Nagel aufgeloest, da ich den Stress und Druck nicht mehr ausgehalten
und erste Abnuetzungserscheinungen gezeigt habe. Ich habe nun einen
Raum in einer Gemeinschaftspraxis gemietet, wo ich zweimal die Woche
Shiatsubehandlungen gebe. Fuer die restlichen 3 Tage suche ich nun
einen Teilzeitsjob. Bin nun fleissig am Werbung machen und Flyers
verteilen.
Hier ist es immer noch Winter. Leider hatten wir noch keinen grossen
Schneefall, so dass ans Skifahren nicht zu denken ist. Trotz schoenstem
Wetter ist es sehr kalt, vorallem nachts, so dass ich mich immer
tief im Bett verstecke beim Schlafen. Das war dann auch ausschlaggebend,
dass Lucinda und ich fuer eine Woche in die Suedsee entflohen. Da
China immer noch mehr oder weniger unsicher ist zum Reisen (SARS
und Terror) - vorallem in die Region, in welche unser Trip geplant
war - ist dieser Plan vorerst auf Eis gelegt.
Also entschlossen wir uns fuer die sichere Variante: Fiji war die
Reisedestination. Mit grosser Vorfreude und Erwartungen starteten
wir unseren Trip: Paradies, wir kommen!
Wir fanden eine abgelegene schoene Insel mit smaragdgruenem Wasser,
weissem Sandstrand, fantastischem Reef und Fischwelt. Wir wohnten
in einer einfachen Strohhuette eines kleinen Resorts, welcher von
einem Insel-Clan geleitet wurde. War ein Erlebnis, inmitten den
Einheimischen zu leben, mit ihnen zu fischen, am Lagerfeuer Fijianische
Popsongs zu singen, Kava zu trinken (Kava ist das nationale Getraenk
mit grosser Symbolik... ist aber kein Alkohol... - hat eine sedierende
Wirkung. Es schmeckt aber scheusslich wie abgestandes Abwaschwasser)
oder mit den quietschvergnuegten Kindern zu spielen. Leider war
die Woche viel zu schnell vorueber; wir fingen gerade mal an braun
zu werden - schon mussten wir uns wieder verabschieden.
Leider blieb ein schaler Nachgeschmack: Die Fijians sind ziemliche
kulinarische Tiefflieger, so dass das Essen nicht sehr geniessbar
ist und vieles einfach frittiert wird fuer die Touris... Ausser
verzaubernder Natur, hat Fiji nicht viel zu bieten (die ehemaligen
Kannibalen haben keine Kultur...), und es herrschen grosse innenpolitische
Spannungen. Zudem ist Fiji masslos ueberteuert. Geboten wird Backpacker-Service
zu 5-Stern-Preisen. Das gibt Daumen runter, Fiji! Vorallem wenn
man Asien gewoehnt ist, mit der vielfaeltigen Kultur und unendlichen
leckeren Gerichten. Unser naechster Trip geht definitiv nicht in
die Suedsee!
Nun sind wir also wieder zurueck in der Kaelte, kraeftig am strampeln,
um mein Geschaeft auf die Beine zu bringen, mit viel Enttaeuschungen
und Rückschlaegen. Muss mich immer wieder aufrappeln und Kopf
hoch!
Zudem sind wir auf der Suche nach einem neuen zu Hause. Unsere
Micro-Einzimmerwohung platzt aus allen Naehten. Und wir benoetigen
unbedingt mehr Platz. Wir haben schon unzaehlige Wohnungen und Haeuser
angeschaut, doch haben wir das Richtige noch nicht gefunden (oder
es war massiv ueber unserem Budget).
Das waers fuer den Augenblick. Im naechsten Mail werde kann ich
dann sicher einige News berichten...
Ein lieber Gruss
Patrick
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15.
Mai 2003 |
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Mein zweiter Donnerstag frei. Habe mein Arbeitspensum nun auf 80
% reduziert, um mehr Zeit fuer Shiatsu und Schule zu haben. Habe
soeben eine Shiatsubehandlung bekommen - die erste seit Monaten.
War das gut. Bin nach den Ferien schon wieder voll im Geschaeftsalltag
und spuere bereits wieder die ersten Muedigkeitsanzeichen.
Wie ja schon geschrieben, haben wir uns entschlossen, fuer unsere
Ferien vorerst nicht nach China zu reisen. Stattdessen haben wir
unser Auto mit Camping Equipment und Nahrungsmittel fuer 2 Wochen
vollbeladen und haben uns auf einen Roadtrip der Ostkueste Victorias
entlang aufgemacht. Wir entdeckten viele wunderschoene Plaetze.
Uebernachtet haben wir immer direkt am Meer an einsamen, abgelegenen
Zeltplaetzen, meistens in Nationalparks. Am meisten habe ich die
Stille genossen, welche in der Nacht herrschte (kein Wunder nach
1 Jahr Grossstadtrummel.), nur ab und zu unterbrochen durch herumhuepfende
Kaenguruhs oder jaulende Dingos. Eines Nachts bin ich aufgewacht
und war ganz verwirrt, als ich nichts (aber auch gar nichts) hoeren
konnte, ich dachte die Welt steht still, bis ich herausfand, dass
ich im Zelt lag, weit weg von der Zivilisation.
Wir unternahmen lange Wanderungen dem Strand entlang, kletterten
die Sandduenen hoch und purzelten runter, fanden alte Aboriginalrunen,
die Essenssammelplaetze, wo sie sich zusammengefunden, gegessen
und gefeiert haben. Da liegen ueberall Muscheln und Knochen herum,
welche hunderte Jahre alt sein muessen. Wir beobachteten die Delphine
und Surfer beim Wellensurfen. Wir machten uns selbst auf ein Seeabenteuer
auf, mit einem gemieteten Motorboot, nachdem wir einen 5 minuetigen
Crashkurs in Seeverkehrsregeln hatten ...
Auf dem Rueckweg gings dann ueber die Alpine Road durch die Berge.
Die Farben der Natur waren leuchtend rot, gelb, orange - der Herbst
ist zurueck. Ich nahm den groessten Skiresort Australien unter die
Lupe (leider lag noch kein Schnee). Die Lifte sind ziemlich kurz
und die Pisten flach, doch fuer ein Weekend koennte ich mich sicher
damit anfreunden. Leider dauert die Hinfahrt allein schon 5h, den
engen gewundenen Passstraesschen entlang. Und zum hinfliegen fehlt
mir das noetige Kleingeld.
Wir besuchten die alten Goldgraeberminen und Fastgeisterstaedte
- die letzten Ueberbleibsel vom Goldrush vor 150 Jahren. Als wir
im 200 Jahre alten Hotel uebernachteten, fuehlte ich mich zurueckversetzt
in die glorreichen Zeiten. Schade, dass ich die verpasst habe. Waere
gerne ein Goldgraeber, ein Viehtreiber oder Outlaw gewesen hier.
Leider sahen wir auch die Ueberresten der verheerenden Waldbraende
vom Januar 2003. Ganze Landstreifen sind einfach schwarz. Die Baeume
nur noch schwarze Stuempfe, das Gras, die Erde verbrannt. Gluecklicherweise
ist sich die Landschaft erstaunlich schnell am erholen - gehoeren
doch Braende hier fast zur Tradition.
Den Abschluss machten wir im Ned Kelly Country, dem beruehmtesten
Volkshelden Australiens (der Australische Robin Hood oder Willy
Tell). Ein Gangster mit irischen Wurzeln, der die Banken ueberfallen
hat, um sich an der Ungerechtigkeit der Australier an den armen
Iren zu raechen. Wir uebernachten auf einem Zeltplatz an einem Bergseelein
- wo vor 100 Jahren Chinatown war - da der Goldrush ja tausende
von Chinesen angezogen hat - heute ist nichts mehr zu sehen von
Uebrigbleibseln des Chinesischen Viertels.
Fazit: 2 Wochen super Wetter, viele atemberaubende Schauplaetze
- und das gleich vor der Haustuere. Wieso weit gehen, wenn das Schoene
doch so nah liegt...
Trotzdem im Juni geht es auf nach China! Wir haben uns mit chinesischen
Kraeutern vom chinesischen Doktor eingedeckt, welche das SARS-Virus
in Schach halten, so dass uns nichts mehr aufhalten kann. Freuen
uns nun riesig auf das bevorstehende Abenteuer.
Letzten Sonntag war es regnerisch und kalt. Da ich von meinem Bruder
in der Schweiz einen Raclette-Ofen erhalten habe, wollten wir diesen
ausprobieren und ein Raclettenachtessen (Kaese wird gegrillt in
einem Ofen - lecker mit Kartoffeln und sauren Gurken) kochen. Wir
deckten uns mit 500gr kostbarem und suendhaft teuren Schweizer Raclettekaese
ein und bereiteten den ganzen Schmaus vor. Als wir den Ofen einstecken
wollten, merkten wir, dass wir den falschen Adapter hatten (nur
2 Pol anstatt 3 Pol). Was blieb uns anderes uebrig als kalter Kaese
zu essen. Wir sind nun verzweifelt auf der Suche nach einem richtigen
Stecker, damit wir einen weiteren Versuch starten koennen. Zum guten
Glueck hatten wir keine Gaeste. Das waere ja ein Debakel geworden.
So, heute abend werde ich mich gemuetlich ins Kino setzen und
die Premiere von Matrix geniessen - Matrix reloaded - gefilmt in
Sydney!
Ein herbstlicher Gruss aus Melbourne
Patrick
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21.
März 2003 |
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Gruezi! In 4 Tagen haetten wir eigentlich in unsere langersehnten
Flitterwochen starten sollen, welche uns nach China (Guandong Provinz)
und Hongkong haetten fuehren sollen. Haetten! Da ja bekanntlich
das toedliche Virus SARS in weiten Teilen von Asien wuetet, vor
allem aber in obigen 2 Gebieten (der Virus ist ja zuerst in Guandong
Provinz aufgetaucht), ist es leichtsinning und nicht zu verantworten,
dort hin zu reisen. Wir moechten unsere Flitterwochen nicht hinter
einer Mundschutzmaske und unter staendiger Angst, uns irgendwo anzustecken,
verbringen.
Nicht mal ein Alternativprogramm kommt in Frage, da Reisen mometan
einfach zu unsicher ist, vorallem in Asien, und Nahmittelost. Und
da ueber Ostern ganz Australien auf den Beinen ist, ist es fast
unmoeglich, irgendwo hier hinzureisen. Wir werden nun ganz einfach
good old Balkonien Ferien verbringen, trotz herbstlicher Kaelte,
welche sich langsam aber sicher breit macht hier in Melbourne. Dies
ist das erste Mal, wo ich eine meiner Reisen wegen gesundheitlichem
Risiko annullieren muss.
Die Situation der Welt macht mir schon zu denken. Meine Freundin
Gerlinde, welche in Singapore wohnt, sagte mir am Telefon, dass
die Strassen leergefegt sind und die Schulen geschlossen sind, alle
verkriechen sich in den eigenen vier Waenden, um sich nicht anzustecken.
Da man nicht weiss, wie man sich anstecken kann, herrscht grosse
Angst. Wir sind hoffen, dass wir die Reise trotzdem spaeter in diesem
Jahr nachholen koennen, aber momentan sind die Aussichten alles
andere als rosig.
Wir sind hier nun auf Wohnungssuche, nachdem der Vertrag unseres
"grossen" kleinen Einzimmerstudios ausläuft. Wir sind froh,
nach einem Jahr japanischem wohnen (auf kleinstem Raum.) eine groessere
Wohnung zu suchen, so dass ich nachts nicht immer auf der Toilette
lesen muss.
Wir haben uns letzte Woche 2 Fahrraeder geleistet. Ein Importkunde
von mir, welcher Fahrraeder importiert, hatte einen Lagerverkauf
fuer Angestellte. So konnten wir uns 2 Mountainbikes relativ guenstig
ersteigern. Es ist ein total neues Gefuehl, Melbourne auf dem Sattel
zu erkunden und die vielen Biketracks abzuspulen (Melbourne ist
eine der fahrradfreundlichsten Grossstaedte der Welt!). Wir kommen
in Quartiere, welche wir vorher nie gesehen haben. Es gibt sogar
Offroad-Crosscountrytracks entlang dem Yarra Fluss. Inmitten der
Stadt und doch in der Natur.
Letzten Freitag habe ich wiedermal im Pub ausgeholfen. Zurueck
mit meinen 2 Koechen. Zur Belohnung gabs einige Bierchen und ein
leckeres Nachtessen. Es war ein froehliches Wiedersehen.
Hier in Melbourne ist am Samstag immer Markttag. Wir haben einige
grosse Maerkte. Wir gehen immer zum Queen Victoria Markt, welcher
im Stadtzentrum ist. Wir decken uns da immer fuer die ganze Woche
mit allen feinen und frischen Lebensmittel ein.
Halb Melbourne trifft sich hier zum Kaffee, Zeitunglesen, Fruehstuecken
und natuerlich einkaufen. Wir starten mit einem Cappuccino und einer
deutschen Bratwurst mit Kaese, Zwiebeln und Sauerkraut, manchmal
ist es auch ein Donut. (Wie kann man nur. Das habe ich zuerst auch
gedacht, aber nun koennte ich das Weekend nicht mehr ohne beginnen.)
Dann geht es los von Stand zu Stand, durch die Leute mit ihren
Einkaufwaegelchen oder mit Kartonboxen voller Food manoevrieren.
Frischer Fisch und Seafood, Fleisch, Fruechte und Gemuese, Kaesewaren,
Kleider, sogar Huehner und Enten kann man ersteigern (ich musste
Lucinda schon paarmal davon abhalten, Enten zu kaufen. So dass sie
eines Samstages mit einem Finken nach Hause kam. Doch leider wurde
der Kaefig, der auf dem Balkon stand, eines Nachts von einem Possum
attackiert, so dass der arme kleine Kerl an einer Herzattacke starb.)
Die Nachfahren der Griechen, Italiener und Asiaten haben sich auf
das Gemuese und Fruechte spezialiert, die Australier auf das Fleisch
und die Japaner auf Souvenirs. Es werden ueberall lautstark die
Sonderangebote angepriesen, welche minuetlich aendern (die Fleischhaendler
sind am lautesten - vorallem in der BBQ Saison, welche ja 365 Tage
pro Jahr ist hier). "Banana, Banana, Sweet Banana 1 kg for 1 Dollar."
- " We have the best mushrooms."
Es ist ein wahres kulinarisches Erlebnis, und es macht total Spass
einzukaufen - alles frisch, und man freundet sich mit den Verkaeufern
an. Zudem spielen viele Bands von Country, Peruanischer Folklore,
Russichen Polkas, Mississipi Jazz, Stepptanz, Puppentheater, usw.
Ich habe seit Wochen keinen Supermarkt mehr betreten. Nur fuer Koerperpflege
und Reinigungsartikel gehen wir noch schnell zu einem der Safeway
Shops, welche 24h offen haben. Ich bin ja ein totaler Shoppingmuffel,
doch freue ich mich immer auf den Samstagmorgen am Market. Vorallem
ist es auch viel guenstiger als Supermarkt Food. Wir decken unseren
woechentlichen Bedarf ab fuer ca. AUSD 50 - 80.
Hier regnet es immer noch nicht viel. Das Wasser-Reservoir sinkt
drastisch - nur noch zu 40 % voll. Wenn es nicht bald regnet, werden
wir auf Wassersparprogramm Stufe II schalten. Wir warten sehnsuechtig
auf das goldene Nass.
So, das waers aus Melbourne. Werde dann mehr aus meinen Ferien
in Balkonien berichten.
Viele Gruesse
Patrick
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21.
März 2003 |
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Camping Weekend
Letztes Wochenende war Formel-1-Weekend. Die Stadt war voll von
angefressenen Autofans. Die Motoren der Rennwagen konnte man wieder
in der ganzes Stadt hoeren. Entweder man liebt F1 und geht hin,
man pflastert sich die Ohren zu fuer 4 Tage - oder man muss die
Stadt verlassen. Wir entschlossen uns fuer die letzte Variante,
da gleichzeitig noch langes Weekend war (Montag frei). Wir fuhren
zum Strand und fanden einen schoenen Platz zum Zelten auf einem
kleinen versteckten Zeltplatz. Das Wetter war windig und stuermisch
und wir genossen die langen Spaziergaenge und das wilde Klima .
Am Abend, als wir unser Steak auf dem Grill brutzelten, fing der
Schreck dann an. Wir hatten drei Zeltcamps um uns herum mit Teenagern
(richtige Partykids), welche viel Spass hatten mit Spielen, lautem
Hiphop (vom einen Lager) und Heavyspeedmetal (vom anderen Lager)
und Geschrei und Gekreische. Da es noch frueh war, war es mehr oder
weniger akzeptabel. Eine Regenschauer kurz vor Mitternacht (ein
Geschenk des Himmels) liess alle in die Zelte huepfen und der Laermpegel
verstummte ein wenig. Wir versuchten schnell einzuschlafen. Doch
dann begann das Zelt neben an mit Trinkspielen und es wurde unaushaltbar
laut, natuerlich war nichts mehr mit schlafen... Ich machte mich
auf die Suche nach einem ruhigeren Platz und so zogen wir nach Mitternacht
um, voellig entnervt, unter zynischen Kommentaren der Kids... Wenigstens
konnten wir dann unseren geruhsamen Schlaf finden. Eines ist klar,
ich ziehe mich nie mehr zurueck in die Natur, um dem Stadtlaerm
zu entkommen... Der F1 Laerm war wenigstens nur am Tag.
Dieses Wochenende hatten wir Besuch von meinem alten Basler Kumpel
Roman und seiner Freundin Signe. Da ich ein vollgepacktes Programm
habe momentan, konnten wir uns nur 2 mal kurz treffen. Am Sonntag
gingen wir in das grosse Weingebiet, das nahe bei Melbourne liegt,
und genossen einen herrlichen Tag mit Weindegustation und Picknick
im Gruenen bei bestem Wetter. Nun sind die beiden auf Ihrem Trip
around Australia. Wie ich die beiden doch beneide. Bin nun 1 Jahr
hier und habe ausser Region Melbourne und Queensland noch nichts
bereisen koennen. Am liebsten haette ich mich auf dem Ruecksitz
des Autos versteckt und waere als blinder Passagier mitgereist.
Das waer es kurz aus Melbourne. Bald geht es nach China (ueber
Ostern). Dann kann ich wiedermal einen richtigen Reisebericht schreiben.
Yupppieee!
Mit herbstlichem Gruss
Patrick
PS: Immer noch keine Spur von meinem ehemaligen Arbeitskollegen,
welcher nie mehr vom Lunch zurueckgekommen ist. Ein paar Leute haben
ihn gesichtet, so dass wir vermuten, dass er bei einer anderen Tranportfirma
arbeitet. Doch wir haben keine Bestaetigung.
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6.
März 2003 |
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Letzte Woche hatte ich die ersten schwerwiegenden Probleme in meinem
jungen Eheleben. Auf meiner langen Autofahrt nach Hause von der
Arbeit, traf mich der Schlag... Der Ehering an meinem Finger war
verschwunden. Da ich mich nicht daran erinnern konnte, ihn abgezogen
oder abgelegt zu haben, wurde die Sache sehr mysterioes. Ich fing
sofort mit der Suchaktion an. Tasche, Kleider, Auto... Ich stellte
die Wohnung auf den Kopf, im Geschaeft mobilisierte ich alle meine
Arbeitskollegen. Unauffindbar.
Natuerlich versuchte ich die Angelegenheit zuerst zu vertuschen,
doch nach 2 Tagen musste ich Lucinda ein Gestaendnis ablegen. Natuerlich
war sie alles andere als happy. Ich sei im Findungsprozess, so konnte
ich sie hinhalten.
Dann, eine Woche spaeter, als ich schon einen neuen Ring bestellen
wollte, steckte ich meine Hand in die Hosentasche und fuehlte etwas
rundes, kaltes... Der Ring war zurueck! Obwohl ich die Hosen unzaehlige
Male durchsucht habe und nichts gefunden habe, war er ploetzlich
wieder da. Erleichtert konnte ich sofort den gluecklichen Fund berichten!
Doch nur Minuten spaeter ging wieder etwas verloren... Ein neuer
Arbeitskollege fing an, der meine Position uebernehmen sollte. So
dass ich ihn trainierte und einarbeitete. Als es Mittagszeit war,
sagte er, dass er schnell zum Lunch gehen werde und in 30 min. zurueck
sei. Als er nach 2h immer noch nicht erschienen ist, musste ich
meinen Vorgesetzten informieren. Er kam nicht mehr zurueck von seinem
Lunch... Dies ist nun 4 Tage her. Vielleicht steht er noch immer
in der Warteschlange im Mc Donalds. Aber ich habe gehoert, dass
man sich hier so verabschiedet, wenn man den Job nicht mag.
Natuerlich sind wir schon etwas beunruhigt - es haette ja auch
etwas passieren koennen. Wir versuchen nun, ueber seinen alten Arbeitsgeber
herauszufinden, ob er wohlauf ist... Wir wissen es momentan noch
nicht. Andere Laender, andere Sitten.
Gruss aus Downunder
Patrick
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20.
Februar 2003 |
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In Melbourne bahnt sich bereits der Herbst an, die Tage werden
kuerzer, und es wird ein wenig kaelter abends. Und dies, obwohl
der Sommer doch gar noch nicht richtig angefangen hat. Vielleicht
empfinde ich das so, weil ich in den heissesten 2 Wochen Ende Januar
in der kalten und verschneiten Schweiz anzutreffen war...
Doch fangen wir vorne an. Anfangs Dezember habe ich meinen Job
im Pub an den Nagel gehaengt, um bei der Niederlassung meiner alten
Transportfirma anzufangen. Ich arbeite in der Abteilung, wo wir
Seefrachts-Sendungen an die Empfaenger per LKW ausliefern. Ich habe
gedacht, easy going, in Australien ist alles locker und gemuetlich,
hier wird nicht soviel gearbeitet wie in der Schweiz. Nun gut -
ich sollte bereits nach einigen Tagen eines Besseren belehrt werden.
Ich habe noch nie in einer solch hektischen und stressigen Umgebung
gearbeitet. Nonstop laeuten die Telefone, und alle Pendenzen muessen
sofort erledigt werden, so dass man da sitzt mit einem Berg Dokumente
auf dem Tisch - und alle sollten in den naechsten 2 min 30 sec bearbeitet
sein, da kann man nicht mal mehr Prioritaeten setzen. Nach Ankunft
des Schiffes muessen die Gueter zolltechnisch abgefertigt werden
und schnellstmoeglichst aus dem Hafen abgezogen werden, um Lagergelder
zu vermeiden - und dann sofort ausgeliefert werden, denn alle Empfaenger
schreien nach der Ware. Da Australien ja weit weg von ueberall ist,
sind die Transitzeiten dementsprechend auch sehr lange... Ich habe
jedenfalls noch nicht oft Mittagspause gemacht, geschweige denn
Kaffeepause oder einen Schwatz mit ArbeitskollegenInnen - so dass
ich die meisten gar noch nicht mit Namen kenne. In der ersten Woche
habe ich im Tiefschlaf noch gearbeitet (oder besser gesagt, von
Arbeit getraeumt). Die Weihnachtsfeiertage haben das ganze natuerlich
noch verschlimmert, da nur die Haelfte der Angestellten anwesend
war. Und die Freitage, die einem natuerlich dann beim Erledigen
der Arbeit fehlten.
Wie ein Geschenk vom Himmel kam da die Woche Ferien in Queensland
ueber Sylvester. Nachdem wir hier Weihnachten bei Lucindas Familie
gefeiert hatten, ging es ab ans Meer (wieder einmal eine weitere
Weihnacht in der Waerme, weit weg von der Familie - faellt mir einfach
schwer, mich daran zu gewoehnen). Lucinda und ich mieteten eine
renovierte Strandhuette in einem kleinen Fischerdoerfchen in der
Naehe von Hervey Bay. Die Huette war direkt am Ufer; wir konnten
vom Balkon aus fischen. Diese Woche froenten wir dem Ausruhen, Nachschlafen,
Entstressen, Lesen und dem Leben direkt am Meer mit Fischen, Baden,
Sonnen, traumhaften Sonnenaufgaengen, Beobachten der Pelikane und
kreisenden Seeadlern.
Wir unternahmen auch einen Trip zum Reef mit einem kleinen Boot
in aller Herrgottsfruehe. Natuerlich ungenuegend gekleidet - waren
wir innert Minuten pflotschnass von den brechenden Wellen, so dass
wir bis zum Sonnenaufgang schlotterten vor Naesse und Kaelte - doch
die Sonne brachte dann die versprochene Waerme. Wir versuchten uns
mit geringem Erfolg als Fischers Fritz, doch die Beute war erbaermlich...
Dafuer sahen wir Meerschildkroeten und Delphine am Boot vorbeiziehen,
welche den Trip natuerlich erheblich aufrundeten. War froh, mich
am spaeteren Morgen wieder im trockenen und warmen Bett einzukuscheln.
Am Sylvester hatten wir traditionell ein ausgedehntes BBQ (was denn
sonst) und setzten uns ins einzige Restaurant des Dorfes, wo sich
mehr oder weniger alle Einheimischen zum Feiern versammelt hatten
- als einzige Auswaertige (und vorallem ich als einziger Tourist
aus der Schweiz) waren wir innert kuerzester Frist der Hoehepunkt
der Party und wir wurden zu unzaehlichen Taenzchen aufgefordert.
War sehr feuchtfroehlich.
Viel zu bald hiess es wieder back to work. Was auszuhalten war,
denn bereits 2 Wochen spaeter ging es ja nach Hause in die Schweiz,
Nach obligatem Stopover in Singapore bei Gerlinde und Axel und
neu Baby Clarissa bei Dauerregen (und ich freute mich so auf den
Whirlpool) landeten wir 6 Spielfilme spaeter in Zuerich. Zwei intensive
und traumhafte Wochen folgten. Voellig aufgewuehlt und uebergluecklich,
meine Familie und Freunde nach so langer Zeit wieder zu treffen
- es war ueberwaeltigend.
Am 25. Januar feierten
wir unsere 3. Hochzeit mit den Schweizer Angehoerigen, Freundinnen
und Freunden. Da meine Schwester Barbara und Mutter Rosmarie das
Fest organisierten, war der Tag fuer uns ein grosses Geheimnis -
und eine Ueberraschung loeste die andere ab, ein Hoehepunkt nach
dem anderen, die beruehrende Trauung in der Kirche, die tibetischen
Friedens-Schals, die Original-Fasnachtsband, das tibetische Hochzeitsritual,
die Stretchlimousine (auch wenn sie 1 Stunde verspaetet war), das
Indische Bankett, Thomas Gottschalk und seine Wettcrew, die Gaeste
aus Londen und Australien, die 7 stoeckige Hochzeitstorte machten
unser Fest zum unvergesslichen Ereignis. Ich begreife nicht, wie
Paare diesen Tag bis ins letzte verplanen koennen - es war super,
nicht genau zu wissen, was uns erwartet.
Vor und nach der Hochzeit blieb fast keine Zeit zum verschnaufen,
es ging Schlag auf Schlag. Besuch des Heimatortes Appenzell (wo
wir uns mit Bauernhemden und Kuhohrringe eingedeckt haben), Schlittelplausch
in Wengen (Schnee ist fuer jemand aus Australien etwas Unvorstellbares,
ich hatte die groesste Muehe Lucinda in den Zug zu lotsen... sie
wollte nicht mehr weg aus dem Schnee), Besuch von Museen und Familien
in der ganzen Schweiz.
Da Lucinda zurueck zur Arbeit musste, verbrachte ich die letzten
paar Tag dann noch alleine in der Heimat. Auch dann vielbeschaeftigt.
Ich musste mein Lager kraeftig bearbeiten, Papierkram erledigen,
meinen alten ArbeitskollegenInnen ueber mein Arbeitsabenteuer Melbourne
erzaehlen, mit meinem Gottemeitli in den Zolli gehen und natuerlich
den superfrischen Neuschnee
auf den Skiern geniessen (traditionell mit meinem Webmaster
Tschake - obwohl wir vor Kaelte fast erfroren sind, konnte uns nichts
aufhalten, bis die Lifte stoppten). Eine Hochzeit eines Freundes
rundete meinen Schweizer Trip ab. Voellig aufgeloest und traurig,
doch mit tollen Erinnerungen noch frisch im Gedaechtnis, verabschiedete
ich ein weiteres Mal meine Eltern am Flughafen Zuerich, fuer unbestimmte
Zeit. Man kann sich ja vorstellen, wie schwierig das ist.
Beim Einchecken hatte ich dann grosse Probeme, weil ich mehr 20
kg Uebergewicht hatte (nicht ich, das Gepaeck!) - der Typ meinte,
ich haette doch ein wenig zu viel Uebergewicht, so dass ich umpacken
und ein paar Sachen da lassen musste. Nach einem Nonstop Flug landete
ich 22h spaeter in Melbourne. Bei Landung begruesste mich ein mit
Rauchschwaden und Smog durchhangener Himmel - weil ueberall die
Waelder und Buesche brennen in der Umgebung von Melbourne. Durch
den Rauchdunst hindurch sah ich einen der schoensten Sonnenuntergaenge,
die ich je gesehen hatte. Die Sonne war eine klare, gluehende Kugel,
die sich von gelb ueber orange zu rot, blutrot und dunkelrot verfaerbte.
Was fuer eine Bilderbuchlandung! Der Zoll machte mir weniger Probleme
als beim letzten Mal vor einem Jahr. Sie nahmen mich zwar wieder
ins Visier, doch dank meinem Resident-Visum konnten sie mir - trotz
Backpackerlook - nichts anhaben.
Am naechsten Tag hiess es auch fuer mich wieder an die Arbeit.
Mein Koerper war da, mein Geist fuhr immer noch die Skipisten herunter...
Habe nun neue Position erhalten, die ein wenig besser ist, doch
grundsaetzlich suche ich schnellstmoeglichst einen neuen Job, wo
ich mehr Zeit fuer mich, Hobbies und natuerlich Shiatsu habe. Denn
die Schule hat auch wieder angefangen und haelt mich zusaetzlich
auf Trab.
Melbourne kommt langsam wieder in das Formel-1-Fieber. Alle hoffen
natuerlich, dass wir dieses Mal nicht wieder einen Riesen Crash
beim Start und dann ein langweiliges Rennen haben werden. Die Motorfan-Touris
kommen in Schwarmen an und verunsichern die Innenstadt. Dann sind
momentan auch die Rockopas The Rolling Stones auf Australien-Tournee
- waere fuer mich fast ein Muss als alter Rocker... doch die unverschaemten
Ticketpreise von AUD 150 - 350 halten mich dann davon ab. Habe sie
ja schon 2 - 3 mal live miterlebt.
Momentan bin ich auf dem Icecream Trip. Magnum hat eine Sommerkollektion
mit leckeren Aromas herausgebracht und nach Musikern oder Events
benannt. Da gibt es unter anderm Wood Choq oder John Lemon. Unwiderstehlich.
Das Australian Open habe ich leider verpasst, da ich in der Schweiz
war. War schon ein lustiges Gefuehl, an einer Schneebar im Schnee
zu sitzen nach dem Skifahren und bei einem Gluehwein das Australian
Open in Melbourne im Ferseher mitzuverfolgen. Da kamen fast Heimwehgefuehle
auf.
Vor 2 Wochen waren wir an einer coolen Geburtstagsparty. Wir trafen
uns in einer kleinen Hinter-Sackgasse im Herzen der Innenstadt.
Wir hatten einen tragbaren Grill und hatten BBQ (natuerlich), dann
um 22h kamen 2 DJ's und installierten schnell die Plattenspieler
und Boxen... nicht fehlen durften natuerlich die Discokugeln und
Rauchmaschine. In Kuerze fuehlte sich die ganze Gasse mit Gaesten
und Passanten, und wir hatten eine illegale Disco. Getanzt wurde
zwischen und sogar auf den Abfallcontainern. Ich fuehlte mich ein
wenig wie John Travolta. Zum Glueck wurde die Party nicht von der
Polizei unterbrochen und um 3h morgens ging alles huschhusch. Die
Geraete in die Autos verladen - und 5 Minuten spaeter sah niemand
mehr, dass kurz vorher eine Disco Party abgegangen war. The crazy
Melbournians.
Dann war ja noch Valentinstag am 14.2.03, welcher hier gross gefeiert
wird. Es ist unverzeihlich, wenn man der Partnerin oder Freundin
keine Blumen oder Schokolade schenkt. Schokolade fiel natuerlich
weg bei mir, da wir erst gerade einige Tafeln der besten Schweizer
Schoggi mit nach Downunder genommen hatten. Aber um die Blumen herum
kam ich nicht. Ich wollte zuerst nicht mitmachen, da ich nicht auf
Befehl Blumen schenken will, aber die Girls at work haben mich dann
kraeftig instruiert, so dass ich nicht darum herumgekommen bin.
Die Maenner haben sich die Rosen fast aus den Haenden gerissen im
Blumenladen - und die Preise waren utopisch teuer, doch fuer etwas
arbeitet man ja hart. Lucinda hat sich auf jeden Fall sehr darueber
gefreut.
So, Das waer's wiedermal aus Melbourne. Ein Jodler aus Downunder
an meine Freunde und Familie zu Hause! Freue mich wie immer auf
Post und Mails.
Und natuerlich druecke ich die Daumen fuer
den FCB und freue mich, dass "wir" soeben 1:0 gegen La Coruna
gewonnen haben! Hopp FCB. Ein Arbeitskollege hier ist eingefleischter
FC Liverpool Fan - und da ich aus Basel komme, mochte er mich von
Anfang an nicht, da Basel ja Liverpool aus der Champions League
geschmissen hat. Er nennt mich nun immer Christschn Gross! Ein bisschen
Schadenfreude war schon dabei, als ich ihm wieder berichten konnte,
dass wir wieder gewonnen haben...
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25.
Januar 2003 |
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Wedding
Pictures here! / Skiing Pictures
here! |
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21.
Dezember 2002 |
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Merry Christmas aus Melbourne!
Am heutigen 4. Advents-Sonntag bin ich extra in aller Fruehe aus
dem Bett gehuepft, um diese paar Zeilen zu schreiben und die Weihnachtswuensche
noch rechtzeitig zu uebermitteln. Die letzten Wochen hier waren
sehr anstrengend, turbulent und aufreibend. Voll von Hoffnung und
Verzweiflung, Geduld und Zweckoptimismus. Ich weiss nicht gar nicht
mehr, wie schnell es doch Weihnachten geworden ist. Ich bin froh
ueber die Festtage nun ein wenig auszuspannen und nichts zu tun
und am Strand zu entspannen und Sonne zu tanken.
Vorallem die Jobsuche stellte sich als ein sehr aufreibendes und
schwieriges Unterfangen heraus. In den letzten Wochen war ich mich
ununterbrochen am Bewerben, und musste viele Enttaeuschungen einstecken
- es hagelte eine Absage nach der anderen - es war zum verzweifeln.
Dann endlich vor zwei Wochen hatte ich ein Vorstellungsgespraech
bei der Filiale meines alten Arbeitsgeber in der Schweiz, was 2
e-mails, 2 Briefe und 4 Telefonate benoetigte. Und ich wurde auf
der Stelle angestellt und konnte am naechsten Tag anfangen, so dass
ich meine Kuechenschuerze an den Nagel haengen konnte und mich mit
einem weinenden Auge von meinen Koechen verabschieden musste, was
mir sehr schwer fiel (ich vermisse bereits die leckeren Mittagessen.).
Nun muss ich mir jeden morgen eine Kravatte umbinden. Was fuer eine
Umstellung. Ich hatte am ersten Tag einen Kravattenknopfbinde-Intensiv-Kurs
bei meinem neuen Mitarbeiter (selbst dies machen die Aussies auf
die falsche Seite). Das Weihnachtskind hat meinen Wunsch also doch
gehoert (einen Job zu Weihnachten.). Meine schlimmsten Befuerchtungen
sind nun nicht eingetreten, dass ich kein Geld fuer Weihnachtsgeschenke
haben werde. Gottseidank.
Ende November habe ich meinen ersten Teil des Shiatsukurses abgeschlossen.
Zum Abschluss mussten wir eine oeffentliche Praesentation halten
und Shiatsu der Oeffentlichkeit vorstellen. Ich hatte meine Rede
in der Notfallabteilung und Schmerzklinik in einem Krankenhaus.
Die Vorbereitungen haben mich voll in Anspruch genommen, und meine
da ich kein guter Redner bin, war ich waehrend Wochen angespannt
und nervoes. Doch schlussendlich war die Praesentation ein Erfolg
und ich war sehr stolz auf mich, dass ich meine Angst ueberwinden
konnte und eine gute Rede ablieferte. Nun kann ich hier offiziell
mit Shiatsu arbeiten. Ich werde mich im naechsten Jahr in einigen
Praxen und Kliniken bewerben, doch ich muss noch bis Ende Januar
warten, denn hier sind Sommerferien und alles ist stillgelegt, und
die Zeit, etwas Neues anzufangen, ist nicht gerade optimal - deshalb
habe ich mich auch entschlossen, meinem alten Job fuer einige Zeit
nachzugehen.
Hier ist alles in Weihnachts-Stimmung - der einzige Unterschied
ist, dass es 35 Grad Celsius Hitze ist. Die Stadt ist mit Sternen
und Weihnachtsbaeumen geschmueckt. Die Leute tragen rot-weisse St.
Nikolaus Muetzen (selbst auf dem Weg zur Arbeit); man koennte meinen,
die ganze Stadt sei voll von Santa Clauses. Weihnachten ist ein
Outdoor Event hier, man geniesst die Sonne. Ueberall sind BBQ's
und Parties. Lustig ist, wenn die Leute die traditionellen Weihnachtslieder
wie I am dreaming of a white Christmas und Jingle Bells singen,
was voellig passend ist. An Weihnachten gibt es dann den traditionellen
gefuellten Truthahn mit Weihnachts-Pudding-Kuchen, was eigentlich
ein Winteressen aus dem kalten England ist - aber eben, die Leute
lieben Tradition. Ich bin noch nicht weihnaechtlich eingestimmt,
denn fuer mich ist Weihnachten im Winter, es muss kalt sein. Ich
muss mich erst noch an heisse Xmas gewoehnen.
Ich moechte auch von meiner Seite froehliche Weihnachten und einen
guten Rutsch ins neue Jahr wuenschen und dass wir ein Jahr des Friedens
vor uns haben. Merry X-mas and a Happy New Year!
Patrick
PS: In Australien sind nun alle voellig happy, dass die FIFA der
Ozeaninen-Gruppe einen direkten Qualifikationsplatz für die
naechste Fussball-WM zugesprochen hat. sie beginnen schon zu feiern.
Und: Vor einigen Wochen habe ich die erste beruehmte Persoenlichkeit
auf der Strasse angetroffen - der Saenger von Midnight Oil, Peter
Garrett.
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10.
Oktober 2002 |
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Patrick erhaelt Permanent Visum!
Und schon wieder eine positive und erfreuliche Nachricht! Vor 4
Tagen habe ich das permanent Visum erhalten! Ich kann es noch gar
nicht richtig fassen. Nun kann ich fuer die naechsten 5 Jahren hier
wohnen, ein- und ausreisen und (legal) arbeiten. Der schnelle Abschluss
dieser langwierigen Visa-Geschichte ist also mehr erfreulich. Doch
ich musste nochmals schwitzen. Lucinda und ich haben uns von einem
Visa Agenten beraten lassen und haben die Papiere genau nach Instruktionen
zusammengestellt. Unser File fuer das Partner permanent Visum war
ueberzeugend. Gluecklicherweise erhielten wir einen schnellen Termin.
Mit verkrampften Magen, schwachen Knien machten wir uns nervoes
zum alles entscheidenden Interview, welches aeusserst unguenstig
anfing, da die Entlassungspapiere der Schweizer Armee alles anders
als offiziell waren. Wir versuchten mit Haenden und Fuessen das
Militaersystem in der Schweiz zu erklaeren, dass es keine professionelle
Armee ist, und dass man jedes Jahr 3 Wochen Ferien macht und an
einem Kurs teilnimmt...
Schlussendlich lenkte er ein und gab sich zufrieden - ich sah mein
Visa schon davonschwimmen im Yarra River. Dann wollte er gruendlich
ueber unsere finanzielle Lage (wieso wir in 10 Jahren professionellem
Arbeiten nichts gespart und noch kein Haus oder Aktien haetten...
Wir erzaehlten ihm von den schoenen Momenten des Reisens...), Testamente,
letzter Wille, Versicherungen und Pensionsgelder Bescheid wissen
- mehr oder weniger alles, was wir nicht vorbereitet haben; wir
schwitzten Blut. Doch am Ende sagte er mit ernster Stimme: "OK,
ich kann Dir das Visum geben. Willst Du warten, dann mache ich den
Stempel gleich?" - Natuerlich nickte ich eifrig - und mit zittrigen
Haenden und grosser Freude bestaunte ich dann das Visum.
Ich hoerte die ganze Last in mir fallen und plumpsen. Sogleich
gingen wir in die naechste Bar und stiessen mit einem Glas Champagner
an, um diesen historischen Moment zu feiern. Nun bin ich mich fleissig
am bewerben fuer einen neuen Job. So wie es aussieht, werde ich
in einem Tankstellenshop anfangen. Mit meinem Hotel-Massagejob und
dem Shiatsu bin ich dann voll ausgelastet. Vielleicht werde ich
einen Nachmittag in meinem Pub weiterarbeiten, da mir das Team so
ans Herzen gewachsen ist und ich die leckere Kueche vermissen wuerde.
Am Sonntag war ich an meiner 2. Demonstration in meinem Leben.
An der ersten war ich noch ein kleiner Knirps. Meine Tante schleppte
mich in den Siebziegern an eine erfolgreiche Demo gegen ein geplantes
Atomkraftwerk - welches dann tatsaechlich nie gebaut wurde, gluecklicherweise.
Nun, hier in Melbourne finden dauernd irgendwelche Demos und Maersche
statt, wegen jedem und irgendwelchem Grund. Und da ich nun auch
ein halber Melburnianer bin, ging ich zu einem dieser Gatherings,
da es fuer ein gutes und wichtiges Thema war. Marsch fuer den Frieden
- gegen den geplanten Krieg im Irak (leider ist die Aussie Regierung
zu sehr pro USA). Es war ein friedliches Beisammensein, Leute Kennenlernen
und Freunde Treffen (alles hier in Melbourne dreht sich immer um
having a good time and meeting people.). Leider wurde die Demo erschuettert
vom schrecklichen Attentat in Bali, wo viele Australier ums Leben
gekommen sind. Und da viele davon noch Spitzensportler waren, ist
alles noch viel schlimmer. Nun herrscht halber Kriegszustand in
Australien, die Flaggen auf Halbmast, Blumenmeere auf den Stufen
der Parlamentsgebaeuden. Der Hype ist unglaublich - die Regierung
raet allen Australiern, welche sich im Gebiet Thailand, Singapore,
Indonesion aufhalten, sofort zurueckzukommen - wie wenn hier in
Australien nichts passieren koennte. Ich hoffe, dass die zustaendigen
Leute hier zuerst denken, dann reden, bevor sie unueberlegt handeln.
Dann ist hier eine grosse Duerre im Anmarsch. In den groessten
Teilen des Landes hat es seit Monaten nicht recht geregnet, und
die Farmer muessen den groessten Teil ihrer Herden schlachten, da
sie sonst verhungern wuerden - es ist nicht genug Gras und Wasser
vorhanden. Die Preise fuer Nahrungsmittel steigen. Im ganzen Land
herrscht absolutes Feuerverbot, um bevorstehende katastrophale Waldbraende
zu verhindern. Bald werden wir auch hier in Melbourne Wassergebrauchs
Beschraenkungen erhalten.
Als ich letzte Woche in der Innenstadt war, sah ich drei Smart
Autos, welche grosse Werbeanhaenger durch die Strassen zogen. Die
ersten Smarts, welche ich hier in Melbourne gesehen habe. Freute
mich natuerlich. Hoffe, dass es bald in ganz Melbourne von Smarts
wimmelt.
Dann bin ich stolz, mitzuteilen, dass ich the Most Livable City
in the World wohne. Wir haben Vancouver ganz knapp geschlagen und
natuerlich sind wir stolz, dass wir auch Sydney weit hinter uns
gelassen haben. (Die Rivalitaet zwischen Melbourne und Sydney ist
zu vergleichen mit Basel und Zuerich... wobei Sydney Zuerich waere...)
Also, das waers von mir aus Melbourne. Auf mich wartet ein feines
Kaenguruh-Steak zum Nachtessen (kein Witz...) und dann eine crazy
Party.
Top Gruss aus der Stadt, wo es sich am besten leben laesst!
Patrick
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10.
Oktober 2002 |
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Wieder ist viel Zeit vergangen seit dem letzen Bericht. Und es
ist viel passiert.
Ende September habe das erste Semester in der Schule abgeschlossen,
mit meinen ersten Vortraegen und Arbeiten in Englisch. Hat mich
ziemlich in Anspruch genommen. Und da ich auch zu Hause in der Schweiz
kein guter Redner bin (ich habe ein Trauma), ist es fuer mich hier
doppelt schwierig. Doch ich glaube, ich habe mich einigermassen
gut verkauft. Die 2 Wochen schulfrei habe ich genossen und niemanden
behandelt.
Wir hatten den Football Grand Final (zweitgroesster Sport-Event
in Australien, neben dem Pferderennen dem Melbourne Cup - welcher
in einigen Wochen ist - werde live vor Ort Impressionen einfangen...).
An diesem Samstag ist Melbourne im Footy Fieber. Eine grosse Parade
mit den Spielern - vergleichbar mit der Fasnacht in Basel. Tausende
von Fans geschminkt in den Clubfarben und verkleidet mit den Clubmaskottchen
schreien, tanzen und feiern ihre Spieler. Das Stadion ist mit 90'000
Fans gefuellt, ebenfalls ist jedes Pub oder Restaurant mit Fernseher
zum bersten voll, und natuerlich auch die Leute, die in australischem
Tempo Unmengen von Bier vertilgen. In diesem Jahr war alles bereit
fuer ein Volksfest - ein Team von Melbourne spielte gegen Brisbane
- doch Brisbane hatte die Nase vorn und gewann - so dass hier in
Melbourne nichts als Ernuechterung blieb. Nun sind aber bereits
wieder alle aufgeregt fuer den Melbourne Cup - DAS Pferderennen
hier. Bin eingeladen worden von Freunden und werde in der Member
Area den Event mitverfolgen. Freue mich schon... Jedermann holt
die beste Schale und Dress hervor.
Das Allerwichtigste ist natuerlich, dass Lucinda und ich uns im
August entschlossen haben zu heiraten. Man kann sich natuerlich
vorstellen, dass die letzten Wochen ziemlich aufregend und aufwuehlend
waren. Vor allem, weil wir diese Feier spontan auf den 30.9.2002
angesetzt haben und dadurch nur kurze Vorbereitungszeit hatten.
Da niemand von meiner Familie aus der Schweiz anwesend sein konnte,
haben wir uns entschlossen, die Hochzeit in drei Teilen durchzufuehren.
Am Montag, 30.9. die Eheschliessung
auf dem Standesamt mit anschliessenden Drinks on the Rooftop und
Thaibuffet mit unseren engsten Freunden hier, dann am Sonntag,
6.10. ein Dinner fuer die Familie hier in Melbourne - und im Januar
2003 reisen wir in die Schweiz, um mit der Familie in der Schweiz
zu feiern.
Da alles ein wenig anders ist bei uns, haben wir die Flitterwochen
vor der Hochzeit genossen und sind ist warme und sonnige Queensland
geflogen, wo wir eine Woche mit Auto und Zelt schoene Plaetze und
Orte ausgekundschaftet haben und uns vom Stress erholt und mental
fuer dieses grosse und spezielle Ereignis vorbereitet haben (und
natuerlich ein bisschen Braeune fuer die Hochzeitsfotos bekommen
haben...).
Wir machten ueber Nacht einen kurzen Zwischenstop in Brisbane.
Dort trafen wir Freunde aus dem Baselbiet, welche zufaelligerweise
am selben Tag aus der Schweiz angekommen sind und mir meinen besten
Anzug aus der Schweiz mitgebracht haben, damit ich ein wuerdiger
und gutangezogener Braeutigam sein konnte. Die "Mission Wedding
Suit" war somit erfolgreich erfuellt. Die naechste Nacht haben
wir in Lucinda verbracht - einem verschlafenen Fischernest. Haben
im Lucinda Royal Hotel ein paar Biere mit den roh aussehenden Einheimischen
genossen und dann ein Lucindas Spezial (Steak und Crevetten - nennt
man hier Beef and Reef), (natuerlich wegen dem Namen meiner zukuenftigen
Braut).
Wir fuhren durch unendliche Zuckerrohr und Bananaenplantagen, fanden
fast unberuehrte Straende und erfrischende Wasserfaelle mit natuerlichen
Swimming Pools. Den letzen Tag genossen wir in Kuranda, einem Kuenstlerort
mit einigen Maerkten und vielen Shops, wo es allerhand zu kaufen
und sehen gibt. Ich war da vor 10 Jahren auf meinem letzten Trip
- es hat sich so viel veraendert - ich konnte nichts mehr erkennen,
wie ein neuer Ort.
Leider mussten wir schon wieder Goodbye sagen und ins kalte Melbourne
zurueckfliegen, um unseren Termin auf dem Standesamt einzuhalten,
welchen wir dann doch fast verpasst haben, da Lucinda die Zeit beim
Blumenstrauss-Shopping vergessen hatte, und ich sie ueber Haendy
(50 min vor dem Termin) sofort nach Hause rufen musste. Anstatt
die vorgesehene Stunde fuer Dress und Make up, hatte sie ganze 5
Minuten... und dann eilten wir durch die verstopften Strassen Melbournes.
Doch wir waren schlussendlich puenktlich da. Das Standesamt war
kurz und buendig - abgeschlossen mit einem Schmachtfetzen von Ronan
Keating. Da ich den Beamten, welcher im breitesten Aussie Slang
sprach, nicht gut verstand, hatte ich beim Geluebde einige Probleme
und versprach mich ein, zweimal (obwohl ich ihn gebeten haben, langsam
und deutlich zu sprechen).
Der Abend mit den Freunden war lustig, einfach und spontan. Alle
bewunderten und bestaunten die Braut (ganz in Gold!). Am naechsten
Tag viel es uns schwer, uns zur Arbeit aufzumachen, aber so ist
es halt, wenn man die Ferien vorab bezieht. Auch das Familienfest
(Teil 2) war sehr schoen und kurzweilig - zu Hause bei Lucindas
Eltern im grossen Garten vermischten wir uns mit all den Onkels
und Tanten... Ich war sehr gluecklich, meinen Grossonkel Mario und
Serafina und Tante Elsbeth begruessen zu duerfen - die Vertreter
meiner Familie, welche seit Jahren in Australien wohnen. Eine Freundin
vom Shiatsu, welche Heiratsbeamtin ist, verheiratete uns nochmals
draussen im Garten zu Sonnenuntergang, die Rede und Zeremonie war
dieses mal persoenlicher und feierlicher - alle waren geruehrt und
am Schluss zum Kuss flogen die Konfettis... Es folgte ein leckeres
kaltes Buffet, einige Ansprachen (ich musste nochmals daran glauben
- siehe oben, Rednerphobie von mir), die dreistoeckige Torte und
dann wartete bereits die Limousine, welche uns ins Hotel brachte.
Ich musste meine Braut entfuehren (ist so Tradition hier, dass das
Brautpaar sich als erste verabschiedet) - und ab in die Hochzeitsnacht.
Leider auch wartete auch am naechsten Tag der Arbeitsalltag wieder,
welcher nun bereits langsam wieder ueberhand nimmt. Wir freuen uns
schon auf den naechsten Teil in der Schweiz...
PS.: Ich hatte nicht mal Zeit, einen Polterabend zu organisieren...
Werde ich dann spaeter mal nachholen. Erste
Hochzeitsbilder gibts hier!
Ein lieber Hochzeitsgruss
Patrick
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1.
September 2002 |
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i am on fire!
Sorry, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. Doch ich
bin momentan sehr beschaeftigt, mit Arbeit in der Kueche, Shiatsu
geben und studieren... dies haelt mich ganz schoen auf Trab. Die
Tage verfliegen wie im Flug. Und da sich mein Englisch momentan
nicht wirklich verbessert, muss ich nun fleissig Woerter bueffeln.
Da diese immer schwieriger werden, muss ich sie mir richtig in den
Kopf haemmern. Auf dem Weg zur Arbeit oder Schule begleiten mich
nun unzaehlige von Wortkaertchen, welche gelernt sein wollen. Da
ich nun voll im Alltagsleben stecke, passiert eigentlich momentan
nicht viel Aufregendes, was ich berichten koennte.
In der Kueche sind sie "begeistert" von meinen Singkuensten. Wie
bereits bei meinem vorherigen Arbeitsgeber in der Schweiz - Kuehne
& Nagel - singe ich fleissig zu den Songs, die im Radio gespielt
werden. Da ich die Tonlage oft nicht treffe, kommen meine Singkuenste
nicht ganz so gut an, wie ich es erwarte. Und Tomaten und Eier fliegen
durch die Kueche... Die Chefin jedenfalls meinte diese Woche, dass
sie selten jemand gesehen hat, welcher so froehlich bei dieser Arbeit
ist wie ich, da ich friedlich vor mich hin gepfiffen habe. Eventuell
werde ich nun angelernt, an der Bar zu arbeiten, da mich die Abwascharbeit
zu langweilen beginnt, so dass ich bald als Barkeeper arbeiten und
die Leute mit meinen Spaesschen unterhalten kann. Muss mich noch
ein bisschen in Aussie Slang ueben - yes, indeed, mate!
In der Schule ist das erste Semester fast beendet und ich muss
mich beeilen und noch einige Arbeiten abgeben. Von der Schule aus
nehmen wir nun an einigen Sportanlaessen teil (im therapeutischen
Bereich), wie Kampfsport-, und Bodybuildingturniere und die Worldmasters
Games, welche im Oktober stattfinden (die Olympiade fuer Hobbysportler),
was sehr interessant und lehrreich ist.
Vor einigen Wochen war ich an meinem ersten Football (Australian
Rules) Match. Wie Soccer in Europa, ist Football hier Religion -
und es ist schwierig, nicht dabeizusein. Die ganze Familie pilgert
zum Stadion, um ihr Team zu unterstuetzen. Wenn man ein Team ausgesucht
hat, wechselt man es das ganze Leben nicht mehr. Football ist ein
Mix von American und Gaelic Football und Rugby. Ein harter und schneller
Sport mit vielen Fouls - ohne Schutzausruestung. 36 Spieler und
8 Schiedsrichter auf dem Feld und einige Nachrichtenuebermittler,
welche die Instruktionen vom Coach aufs Feld uebermitteln. Die verletzten
Spieler werden auf dem Feld gepflegt, waehrenddem das Spiel weiterlaeuft...
Es passiert so viel auf dem Feld, dass man gar nicht weiss, wohin
man schauen muss. Die Tore fallen fast im Minutentakt. Man sagt,
dass diese Art von Football den Aboriginals abgeschaut worden ist,
welche es in den letzten paar hundert Jahren gespielt haben. Dennoch
bevorzuge ich ein gutes Soccer-Spiel. Satelliten-TV sei dank, erhalten
wir Champions League und Premier League. Und mit grosser Freude
habe ich auf dem Internet erfahren, dass Basel es in die Champions
League geschafft hat. Da der FCB gegen Liverpool spielt, werden
wir es hier in Melbourne Live mitverfolgen koennen. Freue mich schon!
Letzen Sonntag, passierte hier ein weniger erfreulicher Vorfall.
Waehrend einer Shiatsubehandlung zu Hause habe ich Feuer gefangen.
Bei einer Technik lehnte ich zurueck und mein Hemd fing Feuer an
einer Kerze, welche auf dem Tisch brannte. Auf einmal spuerte ich
grosse Hitze an meinem Ruecken und als ich zurueckschaute sah ich
die Flamme meinen Ruecken emporschnellen. Ich rannte zum Badzimmer
und riss das Hemd vom Leib und tauchte unter die Dusche und liess
mich mit eiskaltem Wasser begiessen. Unglaublich wieviel Gedanken
sich in diesen kurzen Sekunden durch mein Kopf rasten. Glueck im
Unglueck. Ein Freund, der Hautarzt ist, betreute mich sofort und
machte mir Mut. Ich hatte nur oeberflaechliche Verbrennungen am
Ruecken. Die Schmerzen waren auch aushaltbar. Und nach intensivem
Heilungsprozess sind nur noch 2 groessere Narben und viel rote Haut
uebrig, welche mich an diesen hitzigen Abend erinnern. Mein Schutzengel
hat wiedermal volle Arbeit geleistet. Vielen Dank.
Heute ist bei uns Fruehlingsbeginn. Alles beginnt zu spriessen
und bluehen und das Wetter ist sonnig und warm. Am Wochenende haben
wir auf dem riesigen Rooftop gebruncht und zum Sonnenuntergang ein
Glaeschen Wein genossen und den Fledermaeusen zugewunken. Freue
mich schon auf die Badesaison. Die Straende rufen schon.
Ein sonniger Gruss heim nach Europa und die Schweiz.
Patrick
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28.
Juli 2002 |
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König der Küche!
Heute fange ich schon meine vierte Woche an in der Kueche. Der
Job haelt mich ganz schoen auf Trab. Wenn das Restaurant voll ist,
muss ich die Teller ganz schoen wirbeln lassen. Wegen den Gummihandschuhen
muss ich das Geschirr mit ungewohnt starken Griff umfassen, was
mir eine Entzuendung im Daumengelenk eingebracht hat, welche immer
uebers Wochenende abflacht, und Montagabend mit neuer Frische zurueckkehrt.
Zudem ist die Haltung sehr ungesund und habe Schmerzen im Lendenbereich.
Ich lerne einige Trick von den Chefs. Unglaublich, wie man 20 Menues
innerhalb von 10 Minuten auf den Tisch zaubern kann. Vorkochen,
kuehl lagern und bei Bestellung waermen und Beilagen zufuegen -
das ist der ganze Trick. Die meisten wissen ja, wie gerne ich esse
- so dass ich mich wie im Schlaraffenland fuehle. Wenn eine neue
Menu Kreation gekocht wird, stelle ich mich immer zur Verfuegung
um zu kosten (ich draenge mich sozusagen auf...). Nach der Mittags-
und Abend Schicht kann ich mir immer was zum essen wuenschen. Ich
lasse dem Koch immer freie Hand und erhalte dann die leckersten
und feinsten Eigenkreationen à la Chef. Zum Beispiel Griechischer
Salat mit heissem Fettakaese und Lammfilet - lecker.
Ich fuehle mich wie ein Star mit persoenlichem Koch (es sind sogar
2 Koeche...). Wie ich es mir immer vorgestellt habe als Teenager
- ich wollte immer einen Koch, der mich bekocht, wenn ich spaeter
einmal viel Geld habe und mir das leisten kann. Nun, Geld habe ich
immer noch nicht - darum geniesse ich es umso mehr.
Die Salatsaucen habe ich auch schon abgeaendert. Als Tellerwaescher
sehe ich natuerlich, welche Essensreste von den Gaesten zurueckkommen.
Und Spitzenreiter ist Salat. Und da ich die Salatsauce ungeniessbar
fand, musste ich zur Tat schreiten. Mit einigen Ideen, welche ich
in meiner langjaehrigen Salatsauce-Machen-Karriere gesammelt habe,
habe ich eine leckere Sauce kreiert und ich glaube die Gaeste moegen
sie auch. Ich bin nun befoerdert worden und muss zusatzlich Salate
vorbereiten und anrichten...
Leider haben wir auch einige Kuechenhaustierchen. Manchmal rennt
eine kleine Maus in der Kueche umher und ist einfach nicht fangbar.
Ich muss kraeftig an meiner Mausphobie arbeiten, dass ich nicht
jedesmal einen Schreikrampf bekomme und die Teller fallen lasse.
(Bin momentan immer noch scherbenfrei!!)
Zudem sind da noch die Armeen von Ameisen, welche die Kueche durchqueren
und sich in alles Essbare einnisten, was nicht gut eingeschlossen
ist, was dann in den Abfall wandern muss. So muss ich abends immer
gruendlich putzen und reinigen, um diese Viecher so gut wie moeglich
im Schach zu halten.
Zudem habe ich meine Shiatsuweiterbildung angefangen. Mein laedierter
Daumen ist natuerlich alles andere als optimal fuer Shiatsu. Aber
es gibt ja noch Ellbogen und Knie... Habe schon sehr interessante
neue Theorien gelernt und bin froh, wieder im Shiatsugroove zu sein.
Einer unserer Lehrer ist einer der Haupttherapeuten am Australian-Open-Tennisturnier.
In 2 Wochen massieren wir fuer unsere Schule an den Taekwondo- (Kampfsport)
Nachwuchs-Weltmeisterschaft, da werde ich natuerlich auch mit von
der Partie sein.
Bei der Beschaffung fuers Partnervisum haben wir einen heftigen
Daempfer erhalten. Alles war fertig. Die Dokumente beisammen, ins
Englische uebersetzt, die Zeugenaussagen legalisiert. Als wir angerufen
haben, um das entscheidende Interview zu buchen, wurden wir informiert,
dass seit anfangs Juli neue Formulare gelten. So mussten wir alles
nochmals ausfuellen (zaehneknirschend...). Einige Tage spaeter war
alles erledigt und wir riefen erneut an. Da wurden wir informiert,
dass die Partner 12 Monate zusammenwohnen muessen. Entgegen saemtlichen
Papieren und Informationen, welche sagen, dass man 12 Monate zusammensein
muss. Da wir erst einige Monate zusammenwohnen, erfuellen wir dieses
Kriterium natuerlich nicht.
Bei nochmaliger Nachfrage wurden wir harsch abgefertigt - es stimme,
was im Infobuch steht - und das Telefon wurde aufgehaengt. Nun sieht
es so aus, als ob wir kurz vor der Gipfelbesteigung wegen einem
Gehirnoedem die Expedition abbrechen muessen. Das heisst jedoch
nicht, dass man es nochmals versuchen kann. Wir setzen uns nun mit
einem Immigration-Agenten zusammen und schauen, was wir fuer Moeglichkeiten
haben. Ich habe es ja momentan nicht eilig. Ich habe einen Job,
kann studieren, erhalte ueberall Studentenrabatte und muss nicht
mal steuern zahlen... Muss einfach immer auf der Hut sein, nicht
dass ich noch im Detentioncenter lande - ihr habt sicher alle gehoert,
wie die rechtsgefluegelte Regierung mit den armen Fluechtlingen
und Boatspeople umspringt. Eingepfercht in gefaengnisartigen Auffangcamps
- einige sind da schon seit 4 Jahren, und Visumantraege werden immer
wieder abgelehnt. Ohne internationalen Druck wird sich auch nichts
aendern hier.
Wenn die Probleme wirklich zu gross sind, um das Visum zu erhalten,
bleibt mir halt nichts anderes uebrig, als meine Tasche zu packen
(mich von den Winterkleidern zu entledigen) und weiterzureisen.
Nachdem 2 meiner besten Freunde nach Deutschland zurueckgereist
sind nach 6 Monaten Melbourne, wird nun auch meine Tante dem kalten
Melbourne entfliehen und einen Job auf einer paradisieschen Fiji
Insel annehmen (wenn alles klappt). Wenn die da per Zufall einen
Shiatsutherapeuten suchen, bin ich weg hier (vor allem, nachdem
ich die Bilder auf der Homepage gesehen habe)...
Also ich starte nun in die Woche der Wahrheit, welche zeigen wird,
wo mein Weg hinfuehren wird in naher Zukunft.
Einen guten Wochenstart und eine arbeitsreiche Woche! Lieber Gruss
aus Melbourne (es wird langsam waermer - der Fruehling kommt - Juhui!!!)
Patrick - King of the Kitchen
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10.
Juli 2002 |
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Verkehrte Welt in Melbourne
In den letzten Tagen hatten wir heftige Sturmwinde, welche durch
die Hochhaeuserschluchten sausten und brausten und die Ohren zu
Eiszapfen werden liessen. Es ist wie im Schweizer Spaetherbst. Ansonsten
haben wir wirklich Glueck mit dem Wetter. Es ist tagsueber meist
sonnig und fast warm... es kuehlt nachts aber fast bis auf null
Grad ab - so dass wir uns nun mit einer zusaetzlichen Wolldecke
fuers Bett eindecken mussten.
Es ist wirklich lustig. Momentan herrscht hier in Melbourne eine
Stimmung wie bei uns vor Weihnachten. Es ist Winterausverkauf (das
Steuerjahr ist Ende Juli fertig und das Geld muss noch investiert
werden...), und die kauflustigen Leute stroemen zu tausenden in
die Shops und Warenhaeuser und kaufen alles was nicht niet- und
nagel fest ist. Ein japanischer Superstore schliesst Ende Juli seine
Tore und am ersten Tag des Ausverkaufes stroemten ueber zehntausend
Leute in den Shop. Es herrschte Wildwest-Atmosphere. Ob es zu Schiessduellen
kam, entzieht sich meinem Wissen. Zudem ist die ganze Innenstadt
mit Lichtern und Laempchen geschmueckt, welche die Baeume und Gebaeude
nachts hell strahlen lassen, und eine vorweihnachtliche Stimmung
aufkommen lassen.
Ich konnte es natuerlich nicht lassen und machte mich auch auf
Ausverkaufs-Schnaeppchenjagd. Da ich es leid bin, immer in meinen
Traveller-Trecking-Outdoor-Schuhen herumzulaufen - wollte ich mir
ein neues paar Schuhe kaufen. Im K-Mart (zu vergleichen mit MMM
Migros in der Schweiz), einem riesigen Einkaufscenter, fand ich
nach langem Suchen ein paar Schuhe im untersten Regal. Genau den
Style den ich suchte. Auf dem Preisschild sah ich den unglaublichen
Spottpreis von AUS 2.50 (wie CHF). Da ich diesen Preis fuer viel
zu billig hielt, ging ich zum Infostand und liess mir den richtigen
Preis geben. Die Lady gab den Scann Code im Computer ein und informierte
mich. Sie haben recht, der Preis ist nicht AUS 2.50, sondern nur
AUS 1.00. Ich fragte sie, ob sie Witze machte, doch sie sagte nur,
dass es stimme.
So begab ich mich sofort zur Kasse, packte noch eine Winterjacke,
welche ich mir nun zusaetzlich noch leisten konnte und bezahlte
fuer nigelnagel neue modische Schuhe AUS 1.-. Auch die Kassendame
schaute mich ein wenig komisch an - doch ich konnte mich nur freuen
ueber dieses Schnaeppchen. Nicht mal in Thailand oder Indien fand
ich so billige Schuhe... Von nun an bin ich hier der Bargain Hunter
mit dem Sperberauge fuer Schnaeppchen.
Gestern habe ich in der Kueche eines Pubs angefangen zu arbeiten
- mit koeniglichem Namen Royal Park Hotel (ein Hotel ist ein Pub
in Australien...). Nach kurzen und knappen Instruktionen band ich
mir die Schuerze um und schnallte die Gummihandschuhe an. Zu den
Klaengen von der Hardrockstation Triple MMM (Papa don't preach von
Tochter Osborne ist momentan der grosse Hit), schnippsle ich Karotten,
Zwiebeln, Tomaten und Gurken, Wasche unzaehlige Teller und Pfannen,
reinige Regale und Boden (immer und immer wieder), schleppe Saecke
mit Pommes Frites, Kartoffelstock und all die riesigen fleischigen
Portersteaks und muss immer wieder dem herumsausenden Koch ausweichen,
der manchmal 20 Gerichte auf einmal zubereiten muss. Zum Teil ist
es sehr, sehr hektisch. Ich sehe nun wie all die Tricks funktionieren
- ist sehr interessant und lernreich. Es macht mich auch sehr nachdenklich
und traurig, wenn ich sehe, wieviel Essen verschwendet und weggeschmissen
wird. Wenn ich abends nach Hause komme, will ich nur noch hundemuede
ins Bett fallen.
Am Wochenende werde ich mich dann erholen und in die Berge fahren,
um in der Natur wieder ein wenig zu Kraeften zu kommen. Ich meine,
es ist doch eine rechte Umstellung, nach 5 Monaten Ferien wieder
in den Arbeitsalltag einzusteigen...
Vorweihnachtliche Gruesse
Patrick
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20.
Juni 2002 |
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Meine Woche in Melbourne
Schaue gerade aus dem Balkonfenster. Es ist ein richtig trister
Wintertag. Wind, Regen, Naesse und Kaelte. Die tibetischen Gebetsflaggen,
welche ich vor dem Fenster in den Baum gehaengt habe, flattern wie
wild. Da sie hier in Australien noch nicht viel von Haueser-Isolation
gehoert haben, dringt die Kaelte durch jede Ritze und Tuer- und
Fensterspalten, und es ist auch drinnen bitter kalt. Da hilft auch
die elektrische Heizung nicht viel. Brauche nun eine heisse chinesische
Tofu-Nudel-Suppe, um mich aufzuwaermen. Hatte diese Woche schon
einmal erbaermlich kalt - doch davon spaeter...
Der letzte Freitagabend war ein richtiger Partyknueller. Lucinda
und ich sind von Termin zu Termin gehetzt. Angefangen mit einem
Apero im Labour in Vain Pub (unser Stammlokal mit hauseigenem Dark
Ale Bier). Anschliessend zu einem Geschaeftsabschiedsapero einer
Freundin in einer Japanischen Robotbar, welche sich in einer kleinen
dunklen Hintergasse versteckt (die Bar, nicht die Freundin...) und
man musste ueber Abfalleimer und -saecke klettern, um zu ihr zu
gelangen. Es war jedoch proppenvoll. Dann zurueck zum Pub, wo unsere
Freunde mittlerweile schon richtig in Fahrt und Stimmung waren -
ein schnelles Billiard Spiel - eine Take away Pizza bestellen und
weiter zu einer Haus-bye-bye Dinner Party mit lauter asiatischen
Studenten. Da assen wir dann unsere mittlerweile halbkalte Pizza
und assen die leckern asiatischen Speisen - Ueberbleibsel der anderen
(Ihr kennt mich ja...). Und schon gings weiter zu Freunden, welche
eine Lagerhalle in eine WG umgebaut haben. In der riesigen Kueche
haben wir dann abgetanzt (zu Madonna / Material Girl und anderen
alten Knuellern...) und Gesangsimitationen gemacht. Die Leute sprechen
noch heute von meinen Tanzeinlagen (koennt ihr euch noch an meine
Bye Bye Party erinnern, als ich die Brasil Girls in Grund und Boden
getanzt habe...?). In der Fruehe gings dann muede und gluecklich
im zickzack (zu Fuss) nach Hause.
Am Samstag haben wir unsere Waschmaschine erhalten. Endlich - nun
muss ich nicht immer in den Waschsalon an der Ecke gehen, wo mich
staendig komische, wirre Typen und Bettler um Geld bitten. Da die
psychiatrische Klinik und ein Obdachlosenheim gleich in der gleichen
Strasse sind, sieht man viele irre Leute auf der Strasse. Man muss
immer ein wenig auf der Hut sein. Am Abend an einer Dinnerparty
haben wir den Sieg von England ueber Daenemark bejubelt. In der
2. Halbzeit fiel einer nach dem anderen in Tiefschlaf - ob es vielleicht
langweilig war...?
Am Sonntagmorgen dehnten wir unsere partymueden Muskeln im Yoga
kraeftig durch und genossen den herrlich strahlendblauen Herbstsonntag.
Am Abend waren wir an einer indischen Filmparty eingeladen. Es wurde
ein 4-Stunden-Film-Epos (Herz, Schmerz, Familiendrama, Verbannung
und Versoehnung) mit unzaehligen Tanz und Gesangeinlagen. Nach 2
Stunden machten wir eine Pause, um all unsere Chicken Curries und
Chapatis zu essen und Indische Dialekte zu imitieren. Wie koennen
die Inder nur solange im Kino ausharren - in Indien ist jeder Film
ueber 3h.
Am Montagmorgen bin ich kaum aus dem Bett gekommen. Doch um 6.00h
musste ich raus in die dunkle Kaelte und machte mich auf den Weg
zu einer neuen Woche Intensiv Yoga - immer von 6.30 bis 8.00h. Anschliessend
ging ich mit dem Nachbarn schwimmen - 2 km im geheizten Outdoorpool.
Solange man im Wasser ist, geht es - doch das Problem ist - wie
komme ich von der Umkleidekabine zum Pool ohne zu erfrieren... Und
um einen sportlichen Tag abzurunden zu machen, besuchte ich eine
Body Pump Fitness Class. Wow, habe ich meine Muskeln an diesem Abend
gespuert. Am Montagabend kommt unsere Lieblings Serie - Malcolm
in the Middle - ueber eine Amerikanische Familie mit 4 Jungs, die
allerhand anstellen - ist immer Chaos total. Da wir keinen Fernseher
haben, stehen wir jeden Montag vor dem gleichen Problem. Wo und
bei wem koennen wir die Sendung sehen? Also habe ich mich mit dem
Nachbar angefreundet und habe ihm eine Thaimassage gegeben, so dass
wir nun als Gegenleistung jeden Montag mit ihm (Er faengt an, die
Sendung auch zu lieben...) unsere Sendung sehen koennen.
Dienstag Nachmittag Spiderman angeschaut im Kino fuer CHF 9.--.
Wie gut, dass ich mir in Thailand einen internationalen Stundentenausweis
habe anfertigen lassen, so dass ich nun immer Studenten-Reduktion
erhalte. Der Film laeuft stuendlich von 10.00h morgens abwechslungsweise
in 2 Kinos. Bei grossen Premieren wie Star Wars oder eben Spiderman
ist Start um Mitternacht und wird ab dann stuendlich gestartet,
die ganze Nacht durch. Nun warten wir gespannt auf "Men in
Black II" und den neuen von Spielberg und Tom Cruise.
Am Abend wollte ich eigentlich frueh ins Bett, doch wir entschieden
uns nach dem Nachtessen noch ein Eis zu holen in der Italienischen
Strasse. Und wie es der Zufall wollte, spielte gerade Italien und
Suedkorea ihr Achtelfinalspiel und wir fanden uns in einer Pizzeria
inmitten von 200 tobenden Italiener Fans wieder. Die Stimmung war
super bis Suedkorea den Ausgleich schoss, Totti die rote Karte erhielt
und Suedkorea das Sudden Death Goal erzielte - da schwappte die
Euphorie in Aggression ueber. Die Italos tobten wieder - aber vor
Wut. Wir machten uns schnellstens auf den Heimweg und am naechsten
Tag lasen wir, dass einige Italiensche Hooligans Little Italy auseinandergenommen
haben - Shops und Autos zertruemmert, Polizei angegriffen, mit Feuerwerk
herumgeschossen. Obwohl ich ja ein halber Italiener bin, habe ich
insgeheim gehofft, dass Suedkorea gewinnt. durfte aber mit keiner
Regung zeigen, wie ich mich ueber den Sieg gefreut habe, sonst waere
auch ich auseinandergenommen worden...
In der Nacht morgens um 4.00h wurde ich dann aus meinem Tiefschlaf
aufgeschreckt. Die Hupe eines Autos ging nonstop an und stoppte
nicht mehr. Da ich dachte, es sei unser Auto, rannte ich im Halbschlaf
nur mit Shirt und Jeans bekleidet auf die Strasse raus. Doch als
ich sah, dass es nicht unseres war, wollte ich sofort der eiskalten
Nacht in das warme Bettchen entfliehen, da kam mir Lucinda entgegen
gerannt. Sie meinte ich brauche Unterstuetzung... Als ich sie dem
Hausschluessel fragte, stellten wir mit Schrecken fest, dass wir
uns rausgeschlossen hatten... Mitten in der Nacht, ich halbnackt,
zitternd wie Espenlaub. Da fiel mir ein, dass unsere Balkontuere
nicht abgeschlossen war. Zum Glueck war unser Nachbar auch auf den
Beinen, wegen dem Krach (die Hupe geht immer noch). Er hatte per
Zufall eine Leiter, welche wir ausleihen konnten und ueber das Dach
konnte ich in einer gefaehrlichen Aktion den Balkon erreichen. Fuehlte
mich wie Spiderman junior... Voellig frierend aber gluecklich, fiel
ich ins Bett. Und die Hupe wurde nur einige Minuten spaeter von
der Polizei stillgelegt, so dass ich noch zu einigen Stunden Schlaf
kam.
Am Mittwoch habe ich einen weiteren Schritt unendlich langen Visa
Prozedere unternommen. Ich hatte meine Medical Examination. Als
die Krankenschwester sah, dass ich Shiatsu Therapeut bin, wollte
sie gleich eine Schulternackenmassage... Groesse, Gewicht, Sehtest,
Urintest, Blutprobe fuer AIDS Test, Check der Organe, Ohren und
Zunge (der Doktor war sehr beeindruckt von meiner Flexibilitaet...).
Alles in allem 8 Minuten (die 2h Wartezeit nicht eingerechnet) -
kostete mich laeppische CHF 250.--... Und ich denke, dass der Dottore
sehr zufrieden war mit meiner Gesundheit. Und am Abend ging ich
gleich wieder ins Fitness...
So mittlerweise hat das Wetter total gaendert: Wir haben nun blauen
Himmel und Sonnenschein, nur der Wind ist geblieben (die Flaggen
wehen noch immer wild), ja so ist das Wetter hier in Melbourne.
Es wechselt fast stuendlich - was interessant, aber auch oft aergerlich
ist, vorallem wenn man draussen ist und die ganze Palette Kleider
fuer alle Faelle mitschleppen muss.
Das Wochenende steht natuerlich ganz im Zeichen von Fussball! Die
aufmerksamen Homepage Leser, wissen ja, auf welches Team ich vor
der WM getippt habe - Senegal... da sieht man mal wieder, was fuer
ein Fussballkenner ich bin... Am Sonntag muss ich dann mal diesem
Grossstadtdschungel entfliehen und werde auf Kangooroo Suche in
der Wildnis gehen. Im naechsten Report erfahrt ihr dann, ob ich
erfolgreich gewesen bin.
Mit den Klaengen von Elvis (Little Conversation - auch hier Nr.
1 Hit) moechte ich mich verabschieden
Top Gruss aus Downunder!
Patrick
PS: Ich freue mich ueber jede Art von Post, Briefen, Postkarten,
etc. Die Adresse: Lucinda Meiers + Patrick Tanner (immer beide Namen
erwaehnen) Unit 24, 98 Nicholson Street, Fitzroy, Victoria 3065,
Australia
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14.
Juni 2002 |
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die tage vergehen hier wie im flug. ich bin fleissig beschaeftigt
leute fuer shiatsu behandlungen zu interessieren und werben, was
gar nicht einfach ist. es braucht zeit und geht oft nur schleppend
vorwaerts und muss immer wieder tiefschlaege einstecken. bin aber
zuversichtlich, dass es in naher zukunft gut zu laufen beginnt.
mache viel yoga und schwimme taeglich meinen kilometer. zudem bin
ich fuer die haeuslichen pflichten zustaendig momentan. wohnung
einrichten und im schuss halten...
zudem verfolge ich fleissig die fussballweltmeisterschaft. bei
uns ist die zeitverschiebung perfekt, so dass alle spiele am abend
kommen. da wir keinen fernseher haben, pilgere ich jeden abend ins
pub (ins pumphouse an die monkeybar...), geniesse ein kuehles carlton
draught und verfolge mit grosser spannung die matches. die australier
bekommen auch langsam das fussballfieber, vorallem wenn italien
oder england spielen, steht die stadt kopf und die pubs sind zum
bersten gefuellt. die meisten begreifen zwar die regeln nicht ganz
und finden das staendige simulieren nach fouls memmenhaft, denn
hier wird australian football gespielt - ein sport fuer harte maenner,
wo auch nach gebrochener nase oder blutender wunde noch weitergespielt
wird und das ohne spielunterbruch...
ich beginne naechsten monat einen job als tellerwaescher in einem
pub. vielleicht mache ich ja eine tellerwaescherkarriere. wer weiss...
zudem werde ich eine shiatsuweiterbildung beginnen speziell fuer
sportverletzungen und trainingsaufbau. da ich nun dadurch vorhabe,
noch einige zeit hierzubleiben, habe ich mich nun entschlossen,
das arbeitsvisum (sprich partnervisum, welches einfacher zu erhalten
ist) zu beantragen, damit ich offiziell arbeiten kann hier - denn
es gefaellt mir eigentlich sehr gut in melbourne. habe bereits eine
lungenroentgen check gemacht - naechste woche ist aids test und
der generelle medical test faellig. von der schweiz muss ich den
strafregisterauszug kommen lassen (to proof that i am a good guy!!).
die buerokratie, die dafuer notwendig ist, ist einfach unglaublich
und braucht staehlerne nerven. zum guten glueck sind meine nerven
indienerprobt und sollten diese belastung aushalten.
so, das waer es kurz aus melbourne. sonst habe ich momentan nicht
viel interessantes zu berichten, bin mich am einleben, in den australischen
alltag und am mich in einer grossstadt wie melbourne am zurechtfinden.
gruss aus downunder patrick
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20.
Mai 2002 |
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Meeting the Dalai Lama in ...
Hallo liebe FreundeInnen, Familie und KollegenInnen
Ich kann es kaum erwarten, denn morgen werde ich einen dreitaegigen
Vortrag mit Dalai Lama besuchen koennen. Er ist auf einer Australien
Tour und macht auch in Melbourne einen Zwischenstopp. Da ich auch
wieder zurueck in Melbourne bin, trifft sich dies ausgezeichnet
- und ich kann diese Gelegenheit natuerlich nicht ungenutzt verstreichen
lassen. Ja, ja, liebe Leute, ich weiss, ihr koennt es nicht glauben,
ich hatte auch lange bis ich es geglaubt habe - ich bin wieder zurueck
in Australien. Die Liebe war staerker als der Ruf der Freiheit...
Eigentlich sollte ich nun ja in Laos sein, auf dem Fluss Mekong
herumtuckern und einheimische Dschungeljaeger erschrecken und feinen
Kaffee geniessen. Doch es ist natuerlich wiedermal anders gekommen...
Ich bekam unerwartet Besuch und ich habe mich entschieden, meinen
Laos-Trip auf spaeter zu verschieben. Doch alles der Reihe nach.
Nachdem ich dem Wasserfest in Bangkok Richtung Chiang Mai entflohen
bin, kam ich vom Regen in die Traufe - auch dort wurde das Thai
New Year mit tausenden von Litern Wasser gefeiert (ich erwischte
gerade noch den letzten Tag der Feierlichkeiten), welche auf den
Koerpern von unzaehligen Touristen und Thais landeten. An diesem
Tag war ich dauernass...
Sofort stuerzte ich mich dann in die Welt der Thaimassage und besuchte
2 Kurse bei verschiedenen Lehrern, doch beide waren nicht sehr befriedigend,
so dass ich das Kapitel Thaimassage in Thailand vorerst abgehakt
habe, und mir die restlichen Techniken aus dem Buch selber beibringe.
In Chiang Mai habe ich dann Ende April auch meinen 30. Geburtstag
gefeiert, beim Italiener mit leckeren Pasta und Pizza und Rotwein
- an einem Runden ist nur das Feinste gut genug. Leider wurde ich
sofort von einer Thirties-Depression erfasst, welche mich lange
nicht losgelassen, mir auf den Magen geschlagen und mir die Reiselaune
so richtig verdorben hat. Am liebsten waere ich ins naechste Flugzeug
Richtung Zuerich gestiegen und haette meinen weitgereisten Rucksack
in den hintersten Winkel im Estrich verstaut.
Da ich nur ein 30-Tage-Visa hatte, erhielt ich nur ein zusaetzliches
10 Tages Visa (fuer diesen Stempel musste ich sage und schreibe
ueber 2 Stunden warten - wie ich Buerokratie liebe...) und wusste,
dass ich bald weiterreisen musste. Mein Reiseziel war Laos, da all
die Reisenden, die von da zurueckkehrten, mit ihren Berichten meinen
Appetit groesser und groesser werden liessen. Doch da war ja eben
meine Reisemuedigkeit, Thirties-Depression, immer noch schwacher
Koerper, der sich nur langsam von den Beschwerden vom Meditationskurs
erholte und dann dieser Besuch... Nun Lucinda, meine australische
Freundin, war so verrueckt nach Thailand zu fliegen und mich aufzusuchen.
Nach langen konstruktiven Diskussionen und einigen wunderschoenen
Tagen am Strand Tong Nai Pan Noi auf Koh Pha-Ngan (wo denn sonst...),
habe ich mich dann nach gruendlichen Ueberlegungen entschlossen,
nochmals ins Abenteuer Australien und Melbourne einzutauchen, und
der Beziehung nochmals eine Chance zu geben. So sah ich mich kurz
nachher im Flugzeug nach Brisbane sitzen - habe nicht mal Zeit gehabt,
meine eingelagerten Australien-Utensilien in Singapore abzuholen
(Gerlinde, hole sie dann spaeter mal... wer haette gedacht, dass
ich sie so bald wieder gebrauchen wuerde...). In Brisbane wurde
unser Auto, der gute alte Nissan Bluebird, bis auf den letzten Zentimeter
mit Gepaeck vollgestopft und der Road-Trip (2000 km nach Sueden)
nach Melbourne konnte beginnen. Nach kurzem Stopover in Byron Bay,
wo ich wehmuetig an gute alte Zeiten zurueckdenken musste (Vor 9
Jahren verbrachte ich hier ein herrliches Weekend mit Sonja, Moni
und Beat. Remember it?), und es kopfschuettelnd kaum glauben konnte,
dass sich das alte Hippie- und Surfer Paradies zu einem Newage-High-Society-Kaff
entwickelt hat (it teuren Designer- und Trendlaeden und Restaurants)
- so dass wir schnell weiterzogen. Auf dem Weg nach Sydney sind
wir unzaehligen traumhaft endlosen, menschenleeren Sandstraenden
entlangspaziert und haben stundenlang die Kunststuecke der Wellenreiter
beobachtet, traeumend den dahinziehenden Wolken nachgestaunt, den
umherhuepfenden Kangooroos beim vorbeifahren zugewunken, zum Fruehstueck
ein real Aussie Breakkie verschlungen (das setzt sich zusammen aus:
3 Spiegeleiern, Roeschti, Pommes Frites, 2 Wuerstchen, Tomaten,
Speck und Toast Broat - ein guten Appetit!) und zum Abend ein riesiges
Porterhouse T-Bone Steak und ein kuehles XXXX-Bier in einem urchigen
Pub. So tuckerten wir suedwaerts - legten unendlich lang erscheinende
Kilometer fuer Kilometer zurueck.
Nun bin ich bereits wieder eine Woche in Melbourne. Es herbstet,
die Blaetter fallen von den Baeumen und Herbstwinde fegen ueber
die Stadt. Angenehme Kuehle, nach der feuchten Hitze von Thailand.
Haben eine Wohnung im Herzen von Melbourne gemietet, direkt neben
einem grossen Park, der voller Opossums ist. Opossums sind die groessere
Australische Form von Eichhoernchen. Nachts kommen sie in Horden
von den Baeumen und flitzen auf dem Rasen umher und jagen schon
mal einem Passanten hinterher. Wer meine Rattenangst kennt, weiss,
dass mein Herz jeweils ein Level tiefer schlaegt, wenn ich nachts
den Park durchqueren muss. Selbst wenn wir aus dem Fenster schauen,
sehen wir sie auf den Baeumen vor dem Balkon herumflitzen und turnen.
Mache nun einen Intensiv-Yogakurs und habe wieder angefangen Shiatsubehandlungen
zu geben. Habe mich nun auch wieder physisch und psychisch von meinem
Tief erholt und gewinne jeden Tag and Staerke und Energie. In den
naechsten 3 Tagen werde ich an einen Vortrag von und mit Dalai Lama
gehen. Ich freue mich, den spirituellen Leader von Tibet nach einem
Jahr wiederzusehen.
Bin mich hier wieder am einleben hier und alte Kontakte wieder
am auffrischen. Habe ein gutes Gefuehl, dass ich dieses Mal eine
harmonischere und stressfreiere Zeit als das letzte Mal erleben
werde. Doch momentan nehme ich Tag fuer Tag. Das wars aus Downunder.
Freue mich in 2 Monaten im Australischen Winter die Ski anzuschnallen
und die Skigebiete und den Schnee hier zu testen.
Liebe Gruesse aus Downunder!
Patrick
PS.: Mein Fussball-WM-Tip ist: Weltmeister wird Portugal oder Senegal!
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14.
April 2002 |
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happy thai new year!
heute ist das thai new year. das wird hier mit dem wasserfestival
verbunden. das heisst, dass alles, was sich bewegt, mit wasser bespritzt
und beworfen wird. ganz einfach. heute in bangkok ist der baer los.
die ganze stadt auf den beinen - zu fuss oder auf einem pick up.
gut bewaffnet mit einer moeglichst grossen wasserpistole, und dann
wird gespritzt, bis das wasser ausgeht. hier in bangkok ist es auch
tradition, dass man das gesicht anderer mit lehm einschmiert, so
dass alle ziemlich dreckig in die waesche schauen - mich nicht ausgeschlossen.
der verkehr ist fast zum erliegen gekommen vor lauter leuten. in
einigen stunden muss ich zum bahnhof mit dem taxi. hoffe das klappt
dann...
jetzt bin ich schon fast wieder einen monat in thailand. zuerst
habe ich einen thaimassagekurs im wat po gemacht, eine ziemlich
renommierte und alte thaimassage-schule. ich war aber sehr enttaeuscht
vom stoff und der kurs war total ueberteuert (auch hier bezahlt
man den namen und certificat...). den 2. kurs schenkte ich mir also,
und da ich auch von der hitze und dem smog bangkoks genug hatte,
nahm ich den nachtzug in den sueden und habe auf koh pha ngan am
strand einmal richtig ausgespannt und sonne, meer und nichtstun
genossen. es machte spass, wieder soviele leute vom letzten jahr
anzutreffen und mit alten freunden zu plaudern.
es war genau 1 jahr auf den tag, seit ich den strand das letzte
mal verlassen hatte und es hat mich fast der schlag getroffen. 60
neue bungalows, 6 neue restaurants und 3 neue bars - und 30 neue
bungalows sind in planung. dann ist der strand aber voll und es
duerfte nicht mehr viel platz fuer weiteres haben. zudem haben die
preise auch massiv zugenommen und schon aendern die besucher. die
letzten jahre nur travellers, welche wochen hier herumhingen - und
nun kommen 2-wochen-touris, die schnell 1-2 tage bleiben und dann
weitereilen. stimmt mich schon etwas traurig, wenn man sieht, was
geld alles kaputtmachen kann. na ja. der strand war auf jedenfall
immer noch traumhaft und habe das kristallblaue meer in vollen zuegen
genossen. habe jeden morgen einen frischen cappuccino an romans
bar getrunken, habe andreas' feine selbstgemachte gelati geschlemmert
(ein italiener, der mit der eismaschine im handgepaeck hergekommen
ist und waehrend seinem aufenthalt nun eis macht...), jeden abend
ausgedehnt beachvolleyball gespielt, habe sogar einen tag lang einen
kochkurs gemacht. war der einzige schueler, so dass die lehrerin
mich genau unter die fittiche genommen hat.
und wie der zufall es so wollte, war waehrend dieser zeit wieder
vollmond. und vollmond am strand ist einfach etwas vom schoensten,
das es gibt. wenn der mond aufgeht, leuchtet die kugel knallrot
und dann beginnt sich das licht auf dem wasser zu reflektieren,
der strand ist taghell, einfach genial. die fullmoonparty in hadrin
habe ich mir auch dieses mal geschenkt und wir haben unsere eigene
kleine party mit music und tanz im sand bis in die fruehen morgenstunden
(da alle an der party waren, hatten wir den strand fuer uns alleine)
organisiert.
nach 10 tagen hiess es fuer bereits wieder auf wiedersehen sagen.
da ich einen meditationskurs gebucht hatte in bangkok - und den
wollte ich nicht verschieben. also ging es zurueck nach bangkok.
auf dem bus zum tempel sass ich neben einem franzosen, der arbeitslosengeldbezueger
ist. da in frankreich das kontrollsystem per telefon vollcomputerisiert
ist - kann seine mutter jede woche fuer ihn bestaetigen, und er
kann ferien in thailand machen...fortschritt der technik.
der kurs hat mir wiedermal alles abverlangt. ich musste leiden.
hat grosse kaempfe mit meinem geist. dann eines tages bekam ich
waehrend der meditation innerhalb 1 minute starke fieberschuebe,
aus dem nichts. als ich dann nachts noch eine ratte in der dusche
sitzen gesehen habe (ich habe ja panische angst vor ratten), war
der tag so ziemlich gelaufen... und dann bekam ich diverse andere
krankheitssymptome (glaube taeglich ein neues), so dass ich oft
gedacht habe, mein letztes stuendchen hat geschlagen. aber nun bin
ich wieder fit und munter. an einem wochenende fand in der nachbarschaft
ein sportlicher anlass statt, mit einem speaker, der ununterbrochen
gesprochen hat. man stelle sich vor, man muss meditieren, wenn benni
turnher oder werner hansch nonstop kommentieren - fast unmoeglich.
aber auch das haben wir gemeistert und nun bin ich wieder offen
fuer neue abenteuer.
reise nun nach chiang mai fuer 10 tage, wo ich nochmals thai massage
kurs machen werde und dann werde ich mich in ein neues land aufmachen!
also bleibt mir nur noch von hier aus ein schoenes neues jahr zu
finden. werde nochmals nach draussen gehen, um eine nasse abkuehlung
zu erhalten...
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20.
März 2002 |
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back in bangkok - Nach sieben Wochen Melbourne (schlechtes Wetter
und Big City Groove) und einer harzig anlaufenden Beziehung fasste
ich den Entschluss wieder nach Asien zurueckzukehren. Ich packte
meine Sachen und flog via Singapore nach Bangkok.
Fast schon mit alltaeglicher Routine wurde ich bei Gerlinde und
Axel in Singapore einquartiert (du weisst ja wo alles Zeugs ist
und kennst das Prozedere). Nach einem Tag Sonne auftanken im Pool
und Einlagerung saemtlicher Winterkleider (werde ich hoffentlich
nicht mehr so bald gebrauchen) ging es weiter nach Bangkok. Auch
hier fuehlte ich mich gleich wieder zu Hause. Bin vorher durch die
Khao San Road geschlendert - es ist wirklich unglaublich, wie sich
diese Strasse jedesmal innert weniger Monate veraendert. Gebaeude
werden abgerissen und wieder neu aufgebaut, Laeden und Restaurants
muessen hier fast monatlich das Gesicht aendern. Ich werde morgen
nun einen Thaimassage Kurs beginnen, in der renommierten Schule
des Wat-Po-Tempels. Ich konnte der Versuchung wiederstehen, auf
dem schnellsten Weg auf die Insel Koh Pha Ngan zu eilen und mich
am Strand auf die faule Haut zu hauen - auch wenn ich ein wenig
Sonne und Strand gut gebrauchen koennte. So bleibe ich nun im chaotischen,
hektischen und unter einer Smogwolke verdeckten Bangkok. Wenigstens
fuer einige Tage.
Habe noch zwei kleine Leckerbissen fuer Euch:
In Singapore im Flughafen beim Handgepaeck-Check wurde ich fast
verhaftet. Da die Durchleuchtungs-Kontrolle eine Waffe oder einen
Spray ausgemacht hatte, musste ich meinen ganzen Rucksack auspacken
und praesentieren. Leider haben sie nur einige Batterien gefunden,
welche die Ursache dafuer waren. Dann fiel das Augenmerk aber auf
meine tibetischen Raeucherstaebchen (welche ich von meiner Mutter
zur Reise erhalten habe). Kritisch wurde ich gefragt, ob dies zum
Rauchen sei - und der Zoellner war der Meinung, dass es eine Art
Droge sei (Hasch oder so). Ich hatte groesste Probleme, ihm klar
zu machen, dass dies Raeucherstaebchen seien und nur zur Meditationspraxis
verwendet werden. Als er dann mein Buch vom Dalai Lama gesehen hat,
gab er sich zufrieden und liess mich wider Willen von dannen ziehen.
Als ich letztens in einem Backpackers Hostel in einem 8-Bett Zimmer
geschlafen habe, wurde ich mit einem Tritt in den Magen geweckt.
Ein Reisender, welcher ueber mir im Kajueten Bett uebernachtet hat,
versuchte runterzusteigen und trat mir gegen die Rippen. Dann irrte
er im dunklen Raum umher, entwendete meinen Turnschuh. Als ich diesen
zurueckforderte, schmiss er ihn mir an den Kopf. Als er sich endlich
aus dem Raum machte, verstaute ich schnell alle meine Sachen im
Schrank und legte mich in Lauerstellung, man weiss ja nie was noch
kommen wuerde, wenn er zurueckkommen wuerde. Er machte den Eindruck
als sei er unter Medikamenten, auf Entzug, unter Drogeneinfluss,
oder stockkanonenvoll. Das beste kommt nun - ploetzlich geht das
Licht an, und der Nacht-Security-Waechter steht im Raum, und fragt
mich, ob ich den Mann, der sich bei ihm beschwert haette, aus dem
Bett geworfen haette. Ich bekam einen Lachkrampf und erklaerte im
den Sachverhalt. Der Schuhwerfer wurde dann in einem Einzelzimmer
isoliert und am naechsten Morgen aus dem Hostel geworfen - Barfuss
und ohne Schuhe zog er von dannen und ward zum guten Glueck nie
mehr wieder gesehen.
Also, das wars kurz aus Bangkok. Heute werde ich mal wieder one
night in Bangkok geniessen, werde ein Bierchen in der Khao San Road
geniessen und einen Video Film anschauen in einem Pub hier - wie
zu guten alten Zeiten.
Mai Thai Gruss - Patrick
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12.
März 2002 |
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good day mates! how is it goin? Endlich melde ich mich wieder mal
aus Downunder. Es ist eine sehr intensive und schwierige Zeit hier,
und bin mich langsam am Angewoehnen und Einleben. Hochs und Tiefs
wechseln sich in regelmaessigem Rythmus ab. Grundsaetzlich ist Melbourne
eine tolle Stadt. Und der Sommer ist auch hier endlich angekommen
und es ist herrlich heiss und der Himmel strahlend blau.
Anfangs Maerz war ja der Formel-1-Zirkus hier in Melbourne und
in der Innenstadt war die Hoelle los. Die Souvenirshops vollgestopft
mit F1-Artikeln. Tausende von F1 Fans mit Fahnen, Kappen und Fan
Shirts die groehlend durch die Strassen ziehen. Man fuehlte sich
wie an der Fussball-WM. Ich war nicht live dabei, habe das Rennen
aber in einem Pub miterlebt - doch nach dem Startcrash war die Stimmung
draussen und das Pub leerte sich schnell. Die 8 verbleibenden Autos
verursachten dennoch so einen Krach, dass man ihn in der ganzen
Stadt hoeren konnte.
Ich bin nun auch mit dem Datsun Bluebird unterwegs. Habe mich an
den Linksverkehr gewoehnt und finde mich in dem Innenstadt-Strassen/Wirrwar
mehr oder weniger zurecht. Auf jeden Fall bin ich noch unfallfrei
- im Gegensatz zum letzten mal, wo ich bereits nach 500 Metern (nach
dem Autokauf) einen Fasttotalschaden verursacht hatte - da ich falsch
in der Spur gefahren bin und von einem riesigen Truck gerammt worden
bin... Zum guten Glueck kamen wir damals mit einem Blechschaden
und Schrecken davon.)
Da es in den letzten Wochen so kalt war, musste ich auf Kleidershopping-Tour
gehen, da ich ja nur auf Sommer und Hitze eingerichtet war und dementsprechend
auch nur Sommerklamotten eingepackt habe. Ein grosses Hobby von
den Leuten hier in Melbourne ist das Op-Shopping. Es gibt unzaehlige
Stiftungen, welche Secondhand Shops eroeffnet haben, die gute und
preiswerte Sachen im Angebot haben. So habe ich ein Samstag lang
unzaehlige dieser Shops durchkaemmt und habe mir ein paar Winterpullover
und Jeans gekauft fuer ein Butterbrot. Am Schluss war ich nudelfertig
- wer mich kennt, weiss ja wie gerne ich einkaufe... Nun friere
ich wenigstens nicht mehr. Und kaum hatte ich meine warmen Sachen
wurde es heiss...
Faszinierend finde ich auch die Fledermauskolonien, die sich im
Botanichen Garten niedergelassen haben. Immer beim Eindunkeln, nach
Sonnenuntergang, ziehen diese in Schwaermen durch Melbournes Gaerten,
auf der Suche nach Obstbaeumen und Fruechten, was ihre Nahrungsmittelresource
ist. Melbournes Nachthimmel verdunkelt sich dann noch mehr vor lauter
Flying Foxes - ist schon unheimlich und Dracula ist dann immer sehr
praesent. Am Tag haengen sie in den Baeumen im Garten und verursachen
ein Riesenradau und piepsen frisch froehlich in der Gegend umher.
Ich bin immer noch fleissig auf Arbeitssuche. Habe nun mehrere
Kunden hier, welche zu mir ins Shiatsu kommen. Ich behandle dann
je nach Wetter in einem oeffentlichen Park oder bei den Leuten zu
Hause. Zudem habe ich nun mit Yogaklasse angefangen, um meinen Koerper
wieder auf vordermann zu bringen.
Sonst gibts eigentlich nicht viel zu berichten. Viele Barbeque-Parties
oder Sunset-Parties, Leute treffen, Baden am Strand oder Konzert-
oder Openairkinobesuch in einem Garten, Essen (die Auswahl an verschiedenen
Restaurants und verschiedenen Kochrichtungen ist riesig - so dass
ich natuerlich fleissig am essen bin...)
Also, sende ein paar Sonnenstrahlen nach Europa und wuensche allen
eine schoene Osterzeit. Top Gruss aus Downunder, patrick tanner
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Asian Dinner |
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25.
Februar 2002 |
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Meeting mit meinem Grossonkel Mario, Shake Hands mit Will Smith
und Formel 1 Fieber in Melbourne
Hallo zusammen
Heute vor 3 Wochen bin ich hier gelandet - wie die Zeit doch vergeht.
In den letzten Tagen hatte ich eine sehr schwierige Phase ueberstehen.
Wohnen in dem Schiffsschuppen, alleine in den Schluchten der Grossstadt
Melbourne am herumstreifen, das Wetter, das wirklich zum davonlaufen
ist und schliesslich eine Beziehung, in welcher man sich zuerst
finden muss. Zudem habe ich mir das mit dem Arbeiten hier ein wenig
einfacher vorgestellt. Da ich als Schweizer (im Gegensatz zu Resteuropa)
kein Working Visa bekommen kann, habe ich null Chancen ein Job zu
finden. Und mit Shiatsu ist es auch sehr schwierig. Um in einer
Praxis zu arbeiten benoetige ich das Arbeitserlaubnis und mit Shiatsu
on the Beach ist das so eine Sache wenn es staendig regnet...
So habe ich schoen Zeit all meine Bekannten und Freunde zu besuchen
hier in Melbourne. Es ist nun genau 9 Jahre her seit ich meinen
italienischen Grossonkel Mario und Serafina hier in besucht habe.
Letzte Woche haben wir uns wieder in die Arme geschlossen. Es war
als wenn ich gestern hier gewesen waere. Das Haus, der Wagen, der
Indiana Jones Hut, der Hund, Serafinas leckere housemade Pastas
und Marios selbstgebrautes Bier, welches er im Schuppen hinter dem
Haus braut. Nichts hat sich geaendert - nur ein paar Falten im Gesicht
sind dazugekommen. Auch der breite Italien-Aussie-Slang, dessen
Klang ich immer noch in meinen Ohren hatte. Nachdem wir den ganzen
Nachmittag gegessen hatten, fuhr ich mit schwer beladen mit 2 grossen
Stuecken Pizza, Gemuese und Marmelade nach Hause - In Italien geht
die Liebe halt nur ueber das Essen...
Letzte Woche war dann die grosse Premiere hier von Will Smiths
neuem Film - ALI, in welchem er die Boxlegende verkoerpert. natuerlich
wurde der lange rote Teppich ausgerollt und darauf stand Will, in
Fleisch und Blut, mit einem blendend weissem verschmitztem Lachen
im Gesicht und ueber 30 min Autogrammwuensche erfuellend. Natuerlich
habe ich es mir nicht nehmen lassen mich durch die kreischenden
Girlies durchzukaempfen und ein kurzes Shakehands und Autogramm
von Willie Boy zu ergattern. Die Filmpremiere war dann den VIP's
vorbehalten.
In wenigen Tagen beginnt hier die neueste Formel 1 Saison und die
Sportbegeisterten Aussies sind schon ganz aus dem Haeusschen. Der
Albert Park ist schon abgesperrt und die Teams landen nacheinander
hier in MLB. Ich werde mir es natuerlich nicht nehmen lassen und
mir die Trainings life vor Ort anzusehen und das Rennen in einem
Pub mit Grossleinwand mitzuerleben (denn die Eintrittpreise sind
astronomisch hier fuer das Rennen - und nicht Travellerkonform...).
Das Wetter hier wird nun immer besser und heisser und ich habe
schon einige Shiatsubehandlungen geben koennen, ich fasse langsam
aber sicher Fuss und gehe optimistisch in die naechsten Wochen.
So, dass waer's hier kurz aus Downunder. Naechstes Wochenende werden
wir hier kraeftig abfeiern mit Mardi Gras (Schwulen Parade) in Sydney
und F1 in Melbourne. Die Action ist in Australien...
Top Gruss Downunder
Patrick
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14.
Februar 2002 |
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First Stop Over Singapore: Traurig habe ich am 1.2.2002 am Zoll
in Zuerich Abschied genommen von meinen Eltern und bin aufgebrochen
zu meinem neuesten Abenteuer Australia Open-end. Eingecheckt war
mein Rucksack, welcher 7 Kilo Uebergewicht hatte und am Ruecken
2 schwere Rucksaecke, voll mit Buechern und Heimweh-CD's.
Ich hatte einen sehr angenehmen Flug mit hervorragendem Essen,
Service und Top Filmen, wie ich mir das gewohnt bin von der Singapore
Airlines.
In Singapore besuchte ich meine Shiatsu Freundin Gerlinde mit Ehemann
Axel, welche mich wieder super betreuten. Bereits am vormittag habe
ich dann meine Runden im Swimming Pool geschwommen und die herrlichen
Sonnenstrahlen aufgesogen.
Am Abend stuerzten wir uns dann in den Stadtteil Chinatown, welcher
bunt dekoriert war, da ja das Chinese New Year vor der Tuere stand
- ueberall Drachen und Pferde (2002 ist Year of the Horse) und Laternen
- und natuerlich unmengen von Leuten in den Strassen. Natuerlich
musste ich meine Feilscher Qualitaeten gleich ausprobieren und habe
mich mit Beachhosen eingedeckt - nach langen Verhandlungen...
Am Sonntag traf ich mich dann mit anderen Freunden, mit welchen
ich in Little India scharfen Curry-Reis-Lunch genoss und anschliessend
den imposanten uns sehr gruenen Zoo von Singapore anschaute. Den
Sonntag schloss ich mit einem Schweizer Bierchen im Schweizer Club
ab.
Und schon sass ich wieder im Flugzeug Richtung Melbourne. Auch
dieser Abschnitt verlief reibungslos. Beim Zoll in Melbourne hatte
ich dann grosse Probleme. Ich wurde von den Einwanderungsbehoerden
in die Verhoerbox gefuehrt und bis auf die Nieren ausgefragt und
gequetscht (Ob ich hier arbeiten moechte, wie lange ich bleibe,
zeigen Sie dass Return Ticket, ah Ihr Grossonkel wohnt hier,...).
Vielleicht haette ich mich doch rasieren sollen vor der Landung
- ich glaube die haben mich mit einem Taliban verwechselt. Als ich
mich hier rausgewunden habe, musste ich dann noch geschlagenen 2
Stunden aufs Gepaeck warten, da dies durch Security Check gehen
musste. Das ging ja sogar in Indien schneller.
Endlich angekommen wurde ich von Lucinda abgeholt und gleich ging
es los in unserem neuen Travel Car, Modell Datsun Bluebird von 1984
- Whatta Car!! Wir steuerten den Wilson Promontory Nationalpark,
welcher suedlich von Melbourne liegt an. Ein 5 Tage Treck und Camping
im Park lagen vor uns. Wir trotzdem dem miserablen Wetter - 14 Grad
Celsius und Windboen und Regen - zum guten Glueck hatte ich meine
Winterjacke noch schnell angezogen zu Hause, da ich noch einige
Taschen fuer meine ueberzaehligen Buecher brauchte..
Der Treck war anstrengend und brachte uns durch tropische und unwirtliche
Waelder zu einsamen schneeweissen und endlosen Sandstraenden, welche
wir leider wetterbedingt nicht benutzen konnten. Die ersten Kangooroos
huepften um unser Zelt (eines frass sogar unser Brot aus dem Nahrungssack...
und musste mit Aesten weggescheucht werden), Wombats, die aufgeblasenen
Meerschweinchen trotteten um uns waehrend wir unser Barbeque genossen,
Schlangen beobachteten uns zischend, als wir uns schweisstreibend
durch die Trampelpfades kaempften und natuerlich belachten uns die
vielen Kookaburras, die lachenden (Hanse) Voegel. Es war trotz schlechten
Wetters ein Riesenerlebnis hier in der Natur.
Nun wieder zurueck in Melbourne wohnen wir in einem Schiffsschuppen
direkt am Meer. Hinter unserem Haeusschen tummeln sich hunderte
von Pelikanen und schwarzen Schwaenen und andere Wasservoegel. Die
letzten 2 Tage war das Gebiet um unser Schuppen Schauplatz fuer
Dreharbeiten zu einer Australischen Cop-Serie (Stinger 5) und unzaehilge
von Filmleuten schwirrten um uns herum und Boote und Autos explodierten
am Laufenden Band. Ich habe mich fuer eine Statistenrolle (Als Bad
Swiss Boy) beworben, doch leider war die Rolle schon besetzt, so
dass ich nur Zaungast war.
Nun wird das Wetter immer wie besser, so dass wir auch Baden koennen
und heute einen Kinoabend im Openairkino geniessen koennen (Amélie
de Montmartre).
So, dass waer's kurz aus Melbourne. Ich werde mich dann in kuerze
wieder melden - also schaut immer mal wieder vorbei auf meiner Seite.
Und nicht vergessen - kurze Notitz oder Kommentar im Gaestebuch
hinterlassen.
Gruss aus Downunder
Patrick Tanner
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9.
Juli 2001 |
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hallo liebe freunde (und Innen) zu hause und on the road!
bin nun wieder in bangkok angekommen. meinem base camp und ausgangsort.
tut gut wieder in die thailaendische freundlichkeit einzutauchen,
nach all der indischen hektik. obwohl es in stroemen regnet hier,
laesst mich die thai freundlichkeit schon wieder aufleben... schoen
meine reise so abzuschliessen - the circle is closing. denn schon
bald (viel zu bald) heisst es fuer mich, mit viel erfahrung und
abenteuer und souvenirs im gepaeck und zwei weinenden augen, meine
heimreise in die schweiz anzutreten... die letzten 3 wochen waren
intensives traveln angesagt. viel reisen mit bus rikshaws, zug,
flug, velorikshaws und zu fuss. wollte meiner schwester so viel
wie moeglich zeigen, und so waren wir jeden tag on the road. nach
einigen tagen in manali, dem honeymoon paradis der inder, haben
wir eine abenteuerliche 2 taegige busreise in angriff genommen,
welche uns ueber drei 5000 tausender paesse in die himalayas indien
gefuehrt hat. 2 x oellecks, ein paar blockaden wegen unfaellen (tanker
der in den fluss gestuerzt ist), unzaehligen militaerkontrollposten,
einer uebernachtung auf 4800m in einem tib. nomadenzelt, einer windigen
fahrt auf dem busdach (fuehlten uns wie die transvestiten in priscilla
- queen of desert...), atemberaubenden landschaften, nomaden die
in den abgelegensten orten mit ihren herden hausen, die ponyleute,
die mit ihren tieren die alten haendlertrecks bereisen, wie zu guten
alten zeiten, einige yaks und eine lustige und wild zusammengewuerfelte
busmannschaft. was fuer ein erlebnis. in ladakh angekommen haben
wir sofort unsere wanderschuhe geschnuerrt und haben auf eigene
faust einen treck unternommen fuer 5 tage, mit hoehepunkt eine passbesteigung
von 5100m. wir haben mit dem berg gekaempft, doch schlussendlich
hat uns eine weitere atemberaubende aussicht auf die ganze schneebedeckte
indische himalayarange (samt k2)fuer alle leiden entschaedigt.
da haben wir die bekanntschaft mit einem etwa 8 jaehrigen nomadenmaedchen
gemacht, welches immer wieder zu unserem zelt gesessen ist, nachdem
es seine schafe, kuehe und ziegen ins nachtlager gebracht hat und
mit uns tee und gedoerrte fruechte gegessen hat und uns seine selbst
gefundenen kristalle und versteinerungen gezeigt hat. ohne worte
haben wir uns sehr gut verstanden. ich habe ihr zum ablschluss meinen
reisebegleiter - simon the sheep (ein kleines teddyschaefchen) geschenkt,
und das strahlen ueber beide backen hat gezeigt, dass sie sich riesig
gefreut hat ueber den neuen wertvollen schatz. nachher sind wir
ans jaehrliche groesste buddhistische fruehlingsfestival im groessten
kloster in hemis gegangen. die moenche haben 2 tage mit bunten gewaendern
und masken den winter und die boesen geister ausgetanzt. all die
tibetischen nomaden und bergleute trafen sich da. und jedes gesicht
war ein unikum und ein foto wert. wie aus dem film. die letzten
tage haben wir nun noch am ganges verbracht wieder in rishikesh,
wo wir nochmals yoga gemacht haben. da war auch gerade ein hare
krishna festival und so stroemten tausende von indischen pilgern
durch den ort und haben um 5.00h morgens angefangen zu singen und
zu rufen. wir fanden uns von der einsamkeit der berge auf einmal
in einem ameisenhaufen wieder. waren dann froh den zug nach delhi
zu besteigen, und dem trubel zu entfluechten.
im zug eingepfercht zwischen den indern haben wir uns dann ausfuehrlich
ueber die inder unterhalten (natuerlich nicht immer nett...), als
mein indischer nachbar nach 5 stunden sagt, dass er gerade aus zuerich
nach hause gekehrt ist nach 2 jahren studium und er sehr gut schweizerdeutsch
spreche und verstehe... da sieht man selbst mit dem fast unverstaendlichen
schweizer deutsch ist man selbst in indien nicht mehr vor neugierigen
ohren sicher... wieder mal was gelernt... noch einmal shoppen, schwitzen,
handeln, nerven, smog und verkehrsabgase und kuhscheisseduefte einatmen,
die 20 kg uebergewicht (wusste gar nicht wie schwer diese saris
sein koennen...) auf beide gepaecke verteilt (natuerlich sehr schwere
handgepaecke) und dann gings los zum flughafen, wo wir uns nochmals
ein letztes mal mit den indischen flughafenbehoerden herumgeschlagen
haben und geaergert haben.
zum guten glueck hat die gepaeckwage ihren geist an diesem abend
aufgegeben... und schon waren wir wieder auf dem weg. claudia zurueck
in die schweiz zum arbeiten. ich noch auf einen umweg nach thailand
und singapore. mit viel neuen gesammelten erfahrungen und froh in
ruhigere gefilde entfluechten zu koennen. zu guter letzt haben wir
noch herausgefunden, dass wir ziemlich sicher amoeben aufgelesen
haben die uns zu schaffen machen momentan (vorallem unserer verdauung).
so muessen wir diese noch beseitigen und haben also doch noch ein
weiteres unerwartetes souvenir von indien mitgenommen. auch hier
schliesst sich bei mir der kreis. nach ankunft durchfall, bei abflug
durchfall. kreis muss sein. mich nimmt es wunder wie lange es geht,
bis es mich wieder nach indien zurueckzieht. nehme an nicht all
zu lange - denn die positiven eindruecke ueberwiegen und bleiben
haengen und ziehen mich wieder zurueck an den nabel und des ursprungs
der spiritualitaet - mother india!! see ya soon! so, liebe leute,
das waers fuers naechste von meinen reiseabenteuern.
melde mich dann wieder aus der schweiz mit neuen geschichten...
ein lieber gruss aus bangkok - der stadt der engel!
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5.
Juli 2001 |
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hallo ihr lieben daheimgebliebenen!
bereits sind wir haben wir nur noch einige tage von claudias ferien
uebrig, wie die zeit laeuft. nachdem wir nach einer abenteuerlichen
2 taegigen busreise (3 paesse ueber 5000m) in den himalayas angekommen
sind, haben wir uns sofort auf einen treck gemacht mit hoehepunkt
- die besteigung eines passes von 5100m hoehe mit fantastischem
aussicht auf die ganze himalaya bergspitzen range von indiens (mit
k2). nachher ein farbenfrohes buddhistisches festival (wie die fasnacht)
mit viel tanz und masken in dem aeltesten tib. kloster in ladakh.
sehr eindruecklich. dann flug nach delhi und weiter an den ganges
nach rishikesh - der hauptstadt des yogas, da claudia noch unbedingt
in dieser heiligen (stinkigen) pfuetze baden wollte... nach einer
unendlicher busreise im lokalen bus (wir waren die einzigen touris
unter hundert indern - jede unserer bewegungen wurden von 200 augen
aufs genaueste beobachtet... nun werden wir hier ein wenig relaxen
und uns vom reisen erholen. wir sind nun in dem heissen, schwuelen,
sonnigen, chaotischen, laermigen, ameisenhaufigen rishikesh angekommen...
alle touris sind nordwaerts in die berge gefluechtet und nur noch
vereinzelte travellers haengen hier herum.
so sind wir eine richtige attraktion hier, vorallem claudia mit
den kurzen haaren. gestern haben wir einige schwuemme in dem kuehlen,
mit sand aufgewuehltem, heiligen ganges genommen, was eine richtige
wohltat ist, obwohl man nach dem schwimmen dreckiger ist als vorher,
wenigstens ist der schweiss weg. doch 5 min im sand sitzend ist
er (der schweiss) wieder da. am abend haben wir dann auf einer dachterasse
ueber dem ganges bei fastvollmond herrliche scharfe indische leckereien
gedinnert - im fluss hunderte von blaetterbooten mit brennenden
kerzen durchfliessend - wie im maerchenland. patrick hat leider
der duennpfiff erlitten (er geht wie er gekommen ist - mit duennpfiff...).
dank claudias superapotheke (natuerlich viel zu viel und unnuetzes
zeugs mitgebracht - entgegen patis instruktionen...) - immodium
hat ihn innert stunden wieder auf vordermann gebracht. heute morgen
wollten wir einen shiatsufreund von pati besuchen, der vor einem
monat nach deutschland abgereist ist, nun aber erstaunlicherweise
schon wieder da ist - er hat es wohl nicht ausgehalten da... der
war aber schon wieder weitergereist und so haben wir mit einem saddhu
baba (indischer heiliger einsiedler) einen heiligen suessen opferungs
cous-cous mit rosinen brei gegessen.
nachher besuchten wir eine didgeridoo werkstatt, wo man super didges
bauen kann. leider haben wir nicht mehr genuegend zeit (ausser wir
wuerden tag und nacht arbeiten) um uns eines zu bauen, sonst haetten
wir uns gleich hinter die hobel gesetzt. morgen bekommt claudia
von einem griechischen kumpel von mir eine 3 stuendige thaimassage,
um ihren mueden koerper wieder auf vordermann zu bringen. werden
hier dann noch ein wenig zu versuchen zu shoppen. ist sehr aufwendig
und muehselig, denn man muss die ganze zeit verhandeln und feilschen,
was sich sehr in die laenge ziehen kann. da hier winterzeit ist
(bei plus 30 grad im schatten...) gibt es vorallem wollschale und
handschuhe und keine seidenprodukte. sari einkauf ist daher fast
nicht moeglich, ebenso ist es sehr kompliziert den sari zu tragen...
werden uns in delhi noch ein wenig nach einer anderen "ind. tracht"
fuer rosmarie umschauen.
so sind nun zum mittagessen eingeladen. gibt israelisches kichererbsen
hummus und indische chapatis! en guete. aus dem heissen rishikesh
viele ganga gruesse in die schweiz. die beiden inder claudia und
patrick
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19.
Juni 2001 |
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Namaste meine lieben freundinnen und freunde!
Soeben bin ich nach einer anstrengenden 12 stuendigen busfahrt
wieder in delhi, der stadt der gauner, dieben und betruegern (musste
schon um 05.30h morgens schnell 2 3 ziemlich laut werden und ein
wenig boese rumbruellen, um mir die ganoven vom hals zu schaffen.)
angekommen. Die stadt ist langsam am aufwachen und es kommt leben
in die strassen und die hitze steigt. Schon wieder sind fast 2 monate
vergangen seit dem letzten mail. Die zeit laeuft ja wie der blitz.
In den dieser zeit bin ich eigentlich nicht rumgereist und war stationaer
in dharmsala, wo ich eine tolle zeit erleben durfte. Hauptbestandteil
war eigentlich der einmonatige shiatsukurs, den toni und ich in
den Bergen gemacht haben. Stattgefunden hat er in der schoenen nature
mit einem traumhaften ausblick ueber die weiten ebenen unterhalb
dharmsala in einem grossen indianertipi. Zusammen mit 14 bodyworkers
(nachdem wir in Thailand neneh cherry kennengelernt haben, waren
an diesem kurs der physiotherapeut der tahitischen fussballnati,
die babysitterin des babies von dem Gallagher chaoten von oasis
und die taenzerin von dana international, der israelischen eurovisionsgewinnerin
vor 2 jahren dabei.) aus aller welt haben wir also fuer 4 wochen
meridiane und tsubos gepresst und aktiviert. Zum sonnenaufgang immer
eine stunde chi gong zum die sonne zu begruessen, welche jeden morgen
hinter den himalaya gipfeln hervorgeblinzelt hat. Gewohnt habe ich
bei einer indischen familie mit 4 suessen kindern. Gegessen in der
kueche am feuer.
Der 8jaehrige sohn, leku, der mir sehr ans herz gewachsen ist,
hat mir immer spezialgrosse chapattis und einen grossen pot suessen
chai (tee) gemacht. Am ende kam dann jeweils die kleine hausziege
biggi und hat die essensreste aufgegessen und die teller aufgeschleckt,
damit es einfacher war zum abwaschen. und rocky, der wilde hund
hat immer noch ein, zwei chapattis abgestaubt und mit genuss verschlungen.
Leider hat eine kursteilnehmerin, welche aus einem nepalesischen
kinderdorf angereist gekommen ist, laeuse angeschleppt, ohne es
zu wissen, so dass innerhalb 2 tagen alle kursteilnehmer/innen mit
laeusen befallen waren. Vorallem den frauen mit langen und rastahaaren
hat dies natuerlich gar nicht gefallen. wenigstens ein vorteil von
wenig haaren wie ich habe. an den folgenden tagen ist der rasierapparat
heiss gelaufen und die haelfte hat sich die haarpracht abrasiert
(auch frauen) und ich habe die gelegenheit genutzt mich mal richtig
glatt zu rasieren ein gutes gefuehl so voellig nackt zu sein
auch wenn es die ersten paar tage danach kratzt und beisst wie wild.
Eine gute erfahrung, und vorallem kurze und wenig haarpflege. Mit
indischem lausmittel wurden die laeuse dann siegreich bekaempft
und wir konnten uns wieder auf shiatsu konzentrieren. ein paar tage
spaeter die naechste aufregung aus dem reich der wilden tiere.
Ein schneeleopard war beim tipi gesehen worden, der nachts seine
runden dreht und die hunde aufhetzt und angreift. Ein dorf im aufruhr
und natuerlich war uns nicht mehr so geheuer.. beim schlafen blieben
die fenster geschlossen und abends sind wir nicht mehr gross spazieren
gegangen. Nach 2 wochen und 1 totem hund ist er dann in ein neues
revier abgezottelt, zum glueck. Natuerlich haben wir aber auch noch
shiatsu gemacht und habe viel gelernt, trotz anfaengerkurs. Vorallem
die gruppe hat supertoll harmoniert und am abend wurde viel zusammengesessen,
geplaudert, yoga und chigong gemacht, unzaehlige mantras gesungen,
parties durchgegeben und viel spass gehabt. Auch der lehrer, ein
impulsiver und heissbluetiger grieche, hatte seine helle freude
an uns. Am schluss des kurses durften wir unser certifikat und eine
segnung vom 100 jaehrigen lehrer vom dalai lama einem lama rinpoche
(einem der hoechsten moenche des tib. Buddhismus) in empfang nehmen.
Ein weiterer hoehepunkt meiner reise! Anschliessend habe ich eine
woche lang bei einem anderen tib. Moench eine jahrtausend alte hand
healing methode gelernt, leider war die zeit zu kurz, um allzu viel
zu integrieren. Natuerlich habe ich auch wieder viel yoga gemacht.
Jeden morgen auf einem flachdach im wald inmitten einer pavianfamilie,
die uns immer nachgeaefft hat begleitet von mystischen tib. Nonnengesaengen,
welche vom nahen kloster emporklangen. Da macht yoga doch spass
und man quaelt sich gerne ab. An einem weekend habe ich mit einigen
leuten vom kurs einen trip in die berge unternommen und in einer
hoehle uebernachtet ganz wie unsere vorfahren. ganz primitiv und
einfach. Die tagesaufgabe war food und wasser zu besorgen. in der
nacht mit blick zu den hellen, leuchtenden sternen und der mond
der das gesicht und die felswaende erleuchtet, tief unten im tal
die lichter der stadt, das feuer das raucht und die maus die uns
um die ohren gehuscht ist. Fuehlte mich wie robinson crusoe. Am
letzten vollmond sind wir um 3h in der frueh zu einem vollmond nacht
spaziergang aufgebrochen und sind zum temple gepilgert, wo der dalai
lama eine einstuendige messe gegeben hat mit gebeten, lesung und
gesaengen. Aus all den dunklen gassen tauchten immer wie mehr moenche
und tibeter mit gebetsmuehlen auf und auf einmal waren wir wie in
einem umzug unterwegs. Fast wie am morgenstreich. nur ohne musik.
Wir waren eingequetscht inmitten von hunderten von tibetern, touristen
und moenchen so dass ich nicht mal freie sicht auf die kanzel
hatte. Aber die stimmung war gewaltig und die mantras aus all den
kehlen gesungen haben mich weit weg getragen. Immer habe ich tief
in mich hineingehorcht, ob nicht vielleicht mein frueheres leben
sich in erinnerung bringen wuerde und ich vielleicht die tib. Sprache
verstehen wuerde (ich als alter tibeter.), doch es wollte nicht,
und so verstand ich leider nur bahnhof.
Bei tagesanbruch verliessen wir den temple und mussten uns durch
tausende von bettlern kaempfen, welche den strassenrand saeumten
um einen schoenen vollmondbatzen zu verdienen. Man kann sich nicht
vorstellen, was fuer kreaturen ich da alles gesehen habe es laeuft
mir jetzt noch der kalte schauer den ruecken herunter, wenn ich
daran denke. Vor zwei tagen hatte ich dann nochmals die gelegenheit
an ein blessing vom dalai lama zu gehen, wieder war es nur ein shake
hands von wenigen sekunden. Doch als sich unsere blicke trafen und
ich tief in seine tiefe augen einsank, bekam ich ganz schlotterige
knies. Ein perfekter abschluss dieser tollen zeit in dharmsala.
der kreis hat sich geschlossen, nachdem ich zu begin ein blessing
bekommen habe, nun zum abschluss noch eines. Der richtige zeitpunkt
fuer neue abenteuer. Nachdem ich noch ein tib. Kochkurs besucht
habe, um endlich die herrlichen tib. Momos (vegetarische ravioli)
selber kochen zu koennen, noch einige tib. Souvenirs (free Tibet
t-shirts und kleber) und einen grossen pot tib. Buttertee zum abschied
getrunken habe, musste ich sehr traurig abschied nehmen und in den
bus steigen, der gnadenlos und puenktlich abfuhr, und dharmsala
nur noch in meinen erinnerungen weiterleben laesst. Heute abend
fliegt nun also meine abenteuerlustige schwester von der schweiz
nach delhi und wir werden dem monsoon ein schnippchen schlagen und
an die tibetische grenze in die richtigen berge reisen, um einen
zuenftigen treck mit yak, eseln und sherbas zu unternehmen und viel
hoehensonne zu tanken und temple zu besuchen.
Denn momentan ist es kraeftig am schiffen in den groessten teilen
von indien, auch in dharmsala hat es viel geregnet (habe noch nie
solch imposante und stuermische gewitter geshen in meinem leben
mit blitzen und donner im sekundentakt) und ich bin froh in die
sonne abzuhauen. An diesem wochenende haben wir uebrigens noch der
tibetischen fussballnati (ist eigentlich nur eine auswahl der besten
tib. Spieler, die in der indischen liga spielen) bei training zugeschaut,
welche sich auf einige freundschaftsspiele in europa vorbereitet
haben, auf einem fussballplatz aus stein, sand, dreck, halb unter
wasser, haben sie sich zuenftig abgemueht. Auf jeden fall koennten
sich unsere verwoehnten fussballprofis in der schweiz ein vorbild
daran nehmen. Sogar die indischen zeitungen haben sich lustig gemacht
ueber die blamage der schweiz gegen slowakei und das will was
heissen. Zum guten glueck muss ich das nicht ueber mich ergehen
lassen.
Also, das ist es wiedermal aus indien. Werde nun 3 wochen in die
hoehe gehen. (den hoechsten befahrbaren pass mit dem buss ueberqueren
(5600m), bevor ich dann richtung Thailand und Singapore abreisen
werden und indien fuer dieses jahr hinter mir lassen werde. Eine
schoene zeit, macht es gut, stay in touch. Keep your lights on.
Traveling hugs Patrick, pit, pitty (Natuerlich war ich im kurs sofort
wieder little bear, wie ueblich.)
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22.
April 2001 |
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SAWASDEE, NAMASTE & TASHI DELEG BABAS (HALLO AUF THAI, INDIAN &
TIBETAN)
So, melde mich mal wieder habe einfach zuwenig Zeit zum mailen
seit fast einem Monat sind Toni und ich nun in Indien unterwegs
und sind in den indischen Himalayas angelangt. Die letzten Wochen
in Thailand habe ich mit meinem Kumpel Phil, der mich aus der Schweiz
besuchen kam, die schoensten Straende Thailands auf Koh Phuket,
Phi Phi, Samui besucht. Haben nochmals kraeftig Beachlife und Sonne
genossen, bevor ich nochmals zurueck nach Tong nai pan noi gefahren
bin, um mich traurig und wehmuetig zu verabschieden. Leider hat
es immer wieder geregnet wie in jener Vollmondnacht, wo wir an die
Fullmoonparty gegangen sind (Phil wollte dieses Spektakel unbedingt
miterleben, so bin ich halt mit ). Es hat die ganze Nacht geschuettet
wie aus Kuebeln - haben trotzdem bis in die morgenstunden durchgetanzt
und sind dann voellig durchfroren und bachnass zurueckgekommen.
Da der Fluss zum Beach Hochwasser hatte, mussten wir zu allem Uebel
noch schwimmen und uns durch den Schlamm kaempfen. Als wir endlich
ins Bett fallen wollten in unserem Dschungelhaus, war natuerlich
die ganze Huette nass, da das Dach nicht dicht war
Das war meine erste und letzte Fullmoonparty Nach kurzem Stopover
in Bangkok ging es also endlich nach Indien Delhi war unser erstes
Ziel, was wir anpeilten. Schon 5 Minuten nach Verlassen des Flughafens
wollte ich so schnell wie moeglich zurueck nach Thailand Wir wollten
ein Taxi nehmen, das nicht auf dem Flughafenareal stand, und schon
kam ein ziviler Polizist und begann uns und den Taxifahrer anzubruellen,
das dies verboten sei, und wir Busse bezahlen muessen und mit ihm
auf den Polizeiposten folgen muessten. Innerhalb sekunden war dieser
Platz voll von unzaehligen indischen Gaffern und dies um 01.00h
in der frueh Ich roch schon ein Hinterhalt und es war mir nicht
mehr ganz wohl bei der Sache. Ein Gebruell und Kravall. Wir sprangen
ins Taxi und riefen dem Fahrer Gas zu geben. Der Polizist wollte
uns wieder herausreissen doch wir schlossen schnell ab und wir gaben
Schub Der Fahrer fuhr wie der Henker. Ueberholen links und rechts
immer hupend. Ich sah mich schon auf Wolke sieben. Dann bei ein
Naechster Halt war Varanasi die heilige Stadt am Ganges wo die Inder
ihre Toten verbrennen und in den Fluss geben.
Wir kamen im Morgengrauen bei Sonnenaufgang an. Die Stadt lag im
Morgendunst und sah aus wie eine orientalische Maerchenstadt aus
1001 Naechten. Faszinierend die Pilger, die im Fluss baden, um ihre
Suenden reinzuwaschen die das Wasser trinken. Die unzaehligen verstuemmelten
und in Lumpen gekleidete Bettler die um Rupies bettlen. Die Kleiderwascher,
die im Fluss die Kleider waschen, die Kids die Kricket spielen bereits
am morgen brennen die Feuer, wo die Leichen verbrannt werden. Die
Flussdelphine, die die Koepfe aus dem Fluss strecken, um Hallo zu
sagen. Magic. Die Altstadt besteht aus einem Labyrinth von tausenden
von Gaesschen mit Shops & Restaurants, Tempeln darin bewegen sich
noch mehr Leute, Kuehe (die sind eh ueberall - die indische Abfallverwertungsmaschine,
die alles fressen und die Kuhscheisse wird dann wieder zum feuern
gebraucht. Nach 3 Tagen Indien hat es mich dann bereits erwischt
Lebensmittelvergiftung (nehme an vom Gangeswasser, mit welchem alles
zubereitet wird) und ich huetete das Bett und die Toilette bei hohen
Fieber und akutem Duennpfiff fuer einige Tage. Dank meiner Homoeopatischen
Reiseapotheke hatte ich es schnell im Griff, brauchte aber nochmals
ueber eine Woche um zu Kraeften zu kommen. Dann ging es mit einer
20 Stunden Zugfahrt nach Rishikesh und Zugfahren in Indien ist alles
andere als Zuckerschlecken, vorallem wenn man 3 alte indische Mamas
im Abteil hat, die 90 Prozent des Platzes in Anspruch nehmen und
kein Zentimeter rutschen und einem noch frech anfauchen, wenn man
was sagt Sie haben dann waehrend der ganzen Zeit miteinander in
Hindu Konversation betrieben auch nachts lief das Mundwerk aber
bei uns wuerde man dies unter Lautstaerke anschreien deklarieren
so dass an schlafen nicht zu denken war voellig uebermuedet in Rishikesh
angekommen, hiess es wieder mal mit all den Schleppern und TukTuk
fahrern rumschlagen und Preise aushandeln und sich nicht uebers
Ohr hauen zu lassen.
Es ist schon ziemlich ermuedend das Reisen hier. In Rishikesh haben
wir uns dann voll in die Yoga Szene geworfen denn hier ist ja die
Yogahauptstadt ueberhaupt (sogar die Beatles haben vor einigen Jahren
hier Yoga praktiziert ). Das lustige ist, dass wir Yogaunterricht
bei einer Schweizerin genommen haben Ja, wirklich eine verkehrte
Welt Das Wetter war super heiss und jeden Tag strahlendblauer Sonnenschein.
Wir haben uns taeglich im kuehlen (hier noch sauberen) Ganges mit
einem herrlichen Bad erfrischt und am weissen Sandstrand, der hier
das Ufer besaeumt unsere schmerzenden Muskeln, Sehnen und Knochen
erholt. Gewohnt haben wir in einem Ashram, welches um 22.00h die
Tueren dichtgemacht hat und wir uns wie Knastis vorgekommen sind,
denn auch die verschiedenen Abteile waren abgeschlossen, so dass
wir uns nur noch in unserem Zimmer aufhalten konnten. In Rishikesh
sahen wir viele heilige Saddhus die heiligen Moenche, welche Jahrelang
in Hoehlen leben und Meditieren und Yoga machen und ab und zu runter
in die heiligen Staedte kommen mit ihren meterlangen Rastafrisuren
und verfilzten Baerten Um der Hitze zu entwischen, entschieden wir
uns frueher als vorgesehen in die Berge zu gehen nach Dharmsala
nach einer weiteren anstrengenden Zugsfahrt (hatte 4 Inder im Bett
nebenan, welche alle in einem Bett gesessen sind und die ganze Nacht
Ramba Zamba gemacht haben Ruecksicht gibt es hier in Indien nicht
). Auf einmal wurden wir inmitten der Fahrt auf ein Abstellgeleise
gestellt niemand wusste was abgeht nach 5 Stunden ging es dann weiter
Sowieso man kommt sich hier manchmal vor wie in einem falschen Film.
Man wird bestarrt und angefasst immer wieder die Fragen what your
country, what your name. Jeder will Dir irgend ein Schrott verkaufen
oder irgendwo hinschleppen. Sogar mit Steinen wurde ich schon beworfen
von indischen Kids, weil ich ihnen die Zeit nicht sagen wollte .
Man faengt an die Massen von Indern zu ignorieren und nicht zu beachten,
man bildet einen Schutzwall. Ich musste mich total umaendern gegenueber
dem freundlichen, Nun sind wir also in den Bergen bei den Tibetern
und sind fast am verfrieren wie ihr in der Schweiz und Deutschland.
Wir hatten einen Wetterumsturz und es schneite, regnete, stuermte,
hagelte und schrecklich kalt.
Da wir nur mit Beachklamotten unterwegs sind, sind wir fast verfroren
in der ersten Nacht. Das erste seit 4 Monaten, dass ich kalten Hauch
von meinem Atem gesehen habe Nun haben wir uns mit tibetischen Winterpullovern
und dicken Wollsocken eingedeckt. Wir leben bei einer indischen
Bauernfamilie, unter uns die Wasserbueffel. Am Morgen gibt es indischen
Tee mit Wasserbueffelmilch, geduscht wird mit einem Kuebel eiskaltem
Gletscherwasser. Aber wir sind gluecklich hier zu sein auch das
Wetter ist nun besser und die Sonne scheint immer mal wieder. Ueber
uns die weissen Bergspitzen der Himalayas. Die Adler die kreisen
ueber den Taelern, Tausende von Schmetterlingen, welche sich vom
Wind tragen lassen. Ueberall die farbigen tibetischen Gebetsfahnen
und Free Tibetfahnen, die kahlgeschorenen Moenche, welche in ihren
purpurroten und gelben Gewaendern in Sandalen betend und singend
die Strassen entlanggehen. Bei den alten Tibetern sieht man die
Unterdrueckung und Qualen, die sie miterleben mussten noch immer
in ihren wettergegerbten Gesichtern eingebrannt. Noch heute kommen
hunderte von Fluechtlingen, die den unmenschlichen Weg durch die
weissen Himalayas unternehmen, hier in Dharmsala an. Hier ist alles
viel friedlicher als in Restindien. Die Tibeter sind sehr friedvoll
und ruecksichtsvoll, und auch die Inder hier koennen sogar kollegial
und freundlich sein. Natuerlich trinken wir hier viele Liter tibetischen
salzigen Buttertee und Momos die tib. Raviolis lecker! Vor 3 Tagen
dann das Highlight meiner Reise Shakehands mit dem Dalai Lama. Der
Dalai Lama bat zur Audienz und wir konnten ein Ticket ergattern.
Nach unzaehligen Security checks und 2 Stunden warten, zusammen
mit hunderten von Travellern und Tibetern, kam der grosse Augenblick,
der Dalai Lama kam heraus und wir durften in einer Kolonne an ihm
vorbeigehen. Er gab jedem die Hand, eine Segnung und ein rotes Gebetsarmbaendchen.
Ich war so nervoes war schon an 10. Stelle.
Alles ging so schnell - schon wurde ich von den Security Guards
weitergeschoben. Unglaublich die Praesenz, das Mitgefuehl, die Liebe
und die Energie, die dieser wundervolle Mensch einem entgegenbringen
kann und dann das herzliche Lachen ist wundervoll. War wirklich
beindruckt, diesen Menschen zu treffen, ueber den ich schon unzaehlige
Buecher und Filme verschlungen habe. Ich bin den ganzen Tag durch
die Strassen geschwebt. Nun sind wir hier weiter am Yoga praktizieren,
Shiastu studieren und Meditieren. In 2 Wochen beginnen wir einen
1 monatigen Shiatsukurs in einem Indianerzelt voellig in der Natur
hoffe nur es wird noch waermer. Dann werde ich meine Eltern 3 Wochen
in die Indien Matrix einfuehren. Ja, India ist schon unbeschreiblich,
chaotisch und doch faszinierend es laesst einem nicht mehr los.
Jeden Tag verrueckte Geschichten, nichts ist planbar hier es kommt
eh immer anders als erwartet.
Westliches denken kann man hier vergessen. So aus dem Land der
Brueder von Rajiv (fuer die Schweizer ) sende ich euch Tibetan Vibes,
Himalaya Power, Free Tibet, Chickencurry sandwiches, Buttertees,
Schneeleopardengebruell, Sikhtubans, wehende Gebetsfahnen, surrende
Marienkaefer, heiliges Gangeswasser, Rikshawgehupe, eiskalte Gletscherdusche,
Dalai Lama Segen, Sitargefidle und Tabla Rhytmen und Chapatibrotfladen,
und, und, und Hara Om Babas!!! Patrick, der frierende Chapati Baba!
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2.
März 2001 |
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hallo zusammen!
nach 2 1/2 monaten ist es nun leider endlich soweit. wir muessen
die paradise insel verlassen und nach burma unser neues visa holen.
hoffe wir haben keine probleme damit, da die thais und die burmesen
momentan heftig bekriegen. die zeit ist vergangen wie im flug. sie
war erfuellt mit viel sonne, strand und natuerlich shiatsu. in den
letzten 2 monaten haben wir ueber 200 behandlungen am strand gegeben.
das heisst 7 tage woche, fast nonstop. wir hatten nur insgesamt
5 tage frei. (wir sind also nicht nur auf der faulen haut gelegen,
sondern haben mehr als in der schweiz gearbeitet.). die nachfrage
war riesig. wir hatten warteliste und mussten unzaehligen leuten
absagen. sie kamen sogar von anderen straenden. bald nannte man
uns die schweizer wunderheiler, die shizo shiatsu brothers und viele
wollten uns gleich mit nach hause nehmen. wir haben es aber doch
bevorzugt hier zu bleiben... so in den letzten tagen hat sich doch
ein burnout bemerkbar gemacht. ich hatte einen leichten anfall einer
grippe, habe mich aber durch die behandlungen geseucht, da ich ja
ein workaholik bin... am abend haben wir dann ab und zu sogar in
unserem stammlokal als kellner oder barkeeper gearbeitet, wenn da
not am mann war. beim behandeln sind auch immer wieder lustige geschichten
passiert.
da war die 1m lange gruene kokosnuss schlange die nur 30 cm an
unserem behandlungsplatz durchgeschlaengelt war (zum glueck ungiftig...).
oder die kleinen, frechen hunde, die waehrend der behandlung ueber
die kunden stiegen und ihnen das gesicht abschleckten oder sogar
den geldbeutel oder die sonnenbrille klauten und sich davon machten
(das heisst, das die behandlung wegen rueckeroberung der gegenstaende
unterbrochen werden musste...) oder der sturm der aufzog waehrend
der behandlung und die behandlungsmatte fast davonwehte. fluechtete
ins geisterhaeusschen und beendete dort die stuermische massage.
am schluss bei der bezahlung flog dann noch das geld weg und wurde
nicht mehr gefunden... es ist schon ein tolles feeling unter den
cocosnusspalmen (ausser wenn gerade mal eine nuss runter faellt...)
zum meeresrauschen zu behandlen. die leute spacen zum teil richtig
ab. haben auch noch eine fotosession mit einem modefotograf gemacht,
der beach wurde abgesperrt und waehrend 1h war volles posing und
action. habe geschwitzt wie nie zuvor bei den behandlungen.
sogar das modell war schweissueberstroemt nur schon vom liegen...
auch sonst passiert immer wieder allerhand an diesem kleinen liebevollen
strand. jeder tag bringt neue action. vorgestern wurde ein resort
besitzer von der polizei verhaftet (aus dem schlaf gerissen), weil
er angeblich fuer seine munition seiner pumpaction keine bewilligung
gehabt habe. der ganze strand war in voller aufruhr und das gefaengnis
wurde von thais bestuermt bis sie in 12h spaeter wieder losgelassen
haben... oder der badeunfall. nach dem taeglichen volleyballspiel
stuerzten sich alle spieler ins meer. leider war da eine sandbank
und einer brach sich das genick und musst sofort ins spital gebracht
werden (was sehr lange und beschwerlich ist ueber die dschungelpfade).
er ist nun leider querschnittgelaehmt. man wird schon nachdenklich
wenn solche sachen passieren, und ist dankbar fuer jeden tag den
man gesund und ohne unfall erleben darf. oder frank, der betrunken
ist und der auf dem weg von der strandbar zum wc von der schmalen
bruecke faellt und sich das bein bricht (ein tag nach ferienbeginn).
ab und zu packen die thais auch gerne ihre knarren aus, vorallem
wenn es um frauen geht und sie sich mit drogen zugedroehnt haben.
ja die strandbar hat schon unzaehlige geschichten erlebt. z.b.
als eine rakete durch die bar und einige leute kamen mit schrecken
und brandwunden davon... aber keine angst es ist nur halb so schlimm
wie es toent, aber man koennte eine spannende tong nai pan noi tv
serie drehen die jede big brother staffel in den schatten stellen
wuerde... leider neigt sich nun diese tolle zeit im paradies schon
wieder zu ende. man kann es gar nicht glauben wie intensiv diese
zeit war und was wir alles erlebt haben und all die vielen tollen
leute die wir kennengelernt haben. wir sind nun am packen und sind
bereit fuer neue abenteuer. wir werden noch ca. 2 wochen ferien
machen (ferien in den ferien) und kein akupunkurpunkt beruehren
und kein shiatsubuch in die haende nehmen und dann geht es ab nach
mother india, wo wir dann einige kurse besuchen werden. einer meiner
shiatsu stammkunden, der uebrigens auch den shizo shiatsu club ins
leben gerufen hat, hat mir noch ein tolles gedicht geprosat fuer
eine behandlung, welches ich euch nun zum schluss noch angeben moechte.
ps. tong nai pan noi sprache funky food = super leckeres essen zu
chilled out music (cafe del mar, groove armada und st. germain wird
hier gehoert...) shizo shiatsu = super abgespacte behandlung shiatsu
junkie = shiatsu abhaengig. am besten jeden tag in die behandlung.
shiatsu workaholic = ich... bob marley = gruss beim kommen und gehen
(man hebt die faust verkehrt an die stirn) heisst soviel wie good
vibes, love, peace, good sound
vom heissen, sonnigen (hatten in den letzten 6 wochen nur etwa
2 mal regen)thailand sende ich bob marley (siehe oben) ins kalte
europa und speziell nach basel wo nun die fasnacht beginnt (enjoy
und esst doch eine chaeswaehe und zwiebelewaehe fuer mich.) sonniger
gruss aus dem paradies vom shiatsu junkie, shiatsu gypsy and shendo
brother patrick / pit patrick endlich wieder ich das war ich schon
lange nicht mehr >hatte mich so sehr vermisst >wusst nicht so recht,
was mein auftrag ist doch endlich wieder ich meine flagge hier im
paradies gehisst >und mit den haenden >freiheit in den muschelsand
gewischt >und dabei in den himmel gestarrt >und auf jeden stern
abgefahrn. endlich wieder ich die strahlen der sonne >in mich wirken
lassen >um neue energien zu schaffen >und die watteartigen wolken
bestaunen >um in mir neue phantasien anzuregen endlich wieder ich
markus, the shizo shiatsu brother no. 1 (thx alot for the nice poem)
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11.
Januar 2001 |
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sawasdee kap!
nun sind toni und ich bereits wieder ueber einen monat unterwegs.
die zeit vergeht wie im flug, wir sind erst gerade richtig angekommen
und akklimatisiert, und schon sind wir ueber 4 wochen hier. nachdem
wir 2 schoene tage in singapore verbracht haben, mit den hohen,
sauberen wolkenkratzern und keinem staeubchen auf der strasse (kaugummi
kauen auf oeffentlichen plaetzen verboten...), stuerzten wir uns
ins bangkok-chaos und -nightlife.
seit langem wiedermal thailaendisch essen und die traveller strasse
khao san road ein- und aufsaugen - what a feeling, als ob wir gar
nie weggewesen sind. nachher fluechteten wir richtung sueden und
sind wieder auf koh pha ngang gelandet - am strand, wo wir das letzte
mal schon gelebt und gearbeitet haben. nach 3 wochen ferien stimmung
(hatte ich noetig nach dem militaerdienst...) und parties jede nacht
(halfmoon, weihnachten, sylvester, fullmoon, mondfinsternis, etc...)
haben wir nun einen geregelten tagesablauf. joggen, yoga am strand
bei sonnenaufgang.
shiatsumassage unter wehenden palmen am strand bis am spaeten nachmittag,
bis die moskitos einfliegen und nachher lernen wir noch ein bisschen
und kochen uns was feines zum nachtessen. nach anfaenglichen anlaufsproblemen,
haben wir sehr viel zu tun wir geben 3 - 5 behandlungen pro tag
und koennen uns kaum retten vor arbeit, so dass wir uns ab und zu
ein feierabend bierchen an der strandbar geniessen, nach getaner
arbeit. das wetter war lange schlecht. der monsun machte oft die
aufwartung und es regnete sintflutartig. doch nun haben wir super
top wetter. heiss, sonne, keine wolke am himmel und ein ruhiges
meer. (habe ich euch genug neidisch gemacht...) weihnachten und
sylvester am strand zu verbringen war sehr eindruecklich und neuartig
fuer mich. normalerweise feiere ich mit meiner familie in der kalten
schweiz.
nun haben wir uns mit der international zusammengewuerfelten gruppe
aus der ganzen welt tolle feste am strand mit feuer, trommeln und
palmenweihnachtsbaeume. es gab sogar geschenke... ich habe ein selbstgemachtes
tagebuch erhalten. wow, ich war total happy ein geschenk zu bekommen.
wir wohnen nun in einem schoenen thaihaus hoch ueber der bucht.
wir kochen oft selber mit gas und feuer und geniessen die dschungelgeraeusche
in der haengematte auf der veranda. es ist herrlich mitten in der
natur zu sein. auch wenn ab und zu mal eine schlange oder ein frosch
durchs schlafzimmer schleicht oder huepft... wenn alles gut geht
bleiben wir bis ende april hier an diesem beach, wo wir uns schon
fast wie zu hause fuehlen und zur grossen familie der ansaessigen
(thais und westler) gehoeren.
nachher haben wir vor nach indien zu gehen nach dharmsala, wo wir
einige kurse besuchen werden. so dass waers momentan von unserem
reiseleben. hoffe habe euch ein wenig sonne und waerme in die kalte
stube gebracht. wuensche eine tolle zeit. bis zum naechsten mal.
sonniger gruss patrick / pit shiatsu gypsie and fortuna funghi
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